Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)
drei Soleier. Ist das normal? Oh, schaut mal, da kommt Paul. Wir werden dir alle eine ordentliche Anzahl von Punkten geben, mach dir darüber keine Gedanken, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob du das Preisgeld wirklich so nötig hast wie ich.«
In der leisen Befürchtung, Alicia könnte doch noch eine Handgranate aus dem Fenster werfen, behielt ich das Haus hinter uns im Auge. Paul kam mit einem verwirrten Gesichtsausdruck auf uns zu.
»Ist das Haus dein eigenes?«, fragte ich Andrew. »Es ist ja riesig.«
»Ja«, erwiderte er leicht schuldbewusst. »Mein Vater war Weinhändler, ein viel erfolgreicherer als ich. Er war in der Branche sehr bekannt, weshalb auch ich versuche, nur exklusive Weine zu vertreiben. Ich habe dieses Haus von meinem Vater geerbt, als er vor ein paar Jahren starb. Es kam mir lächerlich vor, darin allein zu leben, und so zog Alicia ziemlich schnell ein, nachdem ich sie kennengelernt hatte. War ein großer Fehler. Hallo, Paul. Ich fürchte, die Dinge haben sich zum Schlechteren gewendet. Es gibt nichts zu fotografieren, da meine Freundin alles aufgegessen hat. Soll ich Dominique anrufen und das Essen verschieben?«
Paul schüttelte den Kopf, grinste und sah nicht im Geringsten beunruhigt aus, sondern eher so, als passierte so etwas ständig.
»Mach dir keine Gedanken, mein Freund«, sagte er. »Ehrlich gesagt macht das die ganze Sache doch viel interessanter. Teller mit Essen darauf bedeuten mir persönlich nicht so viel. Ich mag Reportagen lieber, und Dominique findet es klasse, wenn etwas Außergewöhnliches passiert.«
Ethan reichte Paul ein Glas Wein, und die beiden setzten sich auf das Sofa. Ethan beobachtete mich, ein Lächeln umspielte seine Lippen, während wir alle so taten, als wäre die Situation völlig normal.
»Wo hast du Alicia kennengelernt?«, fragte ich Andrew.
»In einem Weinlokal in Kensington«, erwiderte er. »Ich empfahl ihr die Austern, worauf ihr auf der Straße schlecht wurde. Ich bot ihr mein Bett an, um sich zu erholen, da wir ganz in der Nähe meines Hauses waren, und sie verpasste mir eine Ohrfeige. Nicht sehr romantisch, aber ich verliebte mich sofort in sie. Sie hat was gegen Dummköpfe. Du hättest sie sehen sollen, wie sie den Typ fertigmachte, dessen Hund sich erdreistet hat, vor unser Tor zu kacken. Einmalig!«
Andrew schüttelte den Kopf, als er sich daran erinnerte, während ich mir vorstellte, wie Alicia karatemäßig auf einen Hundebesitzer losging, noch bevor dieser überhaupt die Chance gehabt hatte, den Haufen seines Hunds örtlich zu bestimmen. Ich öffnete meinen Mund, um Andrew zu fragen, was Alicia beruflich machte, als Maggie mit einer riesigen Tüte in der Hand im Gartentor auftauchte.
»Fish and Chips«, rief sie. »Oder mit anderen Worten, eine Auswahl an Meeresfrüchten, leicht ausgebacken, serviert mit Pommes frites. Ich habe auch eine Flasche Tomatensauce und Erbsen-Minz-Puffer gekauft. Nun, was ist hier los? Was ist mit Alicia? Mensch, Andrew, ist das dein Haus? Bist du ein Mitglied der königlichen Familie?«
Andrew lachte verlegen und krabbelte unter dem Tisch hervor.
»Mein Cousin dritten Grades ist in der Tat mit den Windsors verwandt«, erklärte er und nahm die Tüte mit den fettigen Papierschachteln entgegen. »Vielen Dank hierfür, aber mein Menü wäre eine japanische Sensation gewesen. Und um deine Frage zu beantworten, ja, das Haus hier gehört mir, wenn es mir jemals wieder gestattet sein sollte, es zu betreten. Alicia steht kurz vor der Geburt, ich kann es fühlen. Oh Gott, ich weiß nicht, ob ich bereit bin, Vater zu werden. Selbst nach all der Zeit, vor allem nach all der Zeit. Ich glaube nicht, dass ich das alles jemals verstehen werde.«
Andrew warf einen Blick auf sein Haus und knüllte die Tüte schnell zu einem winzigen Ball zusammen, bevor er sie auf den Boden neben einen Stapel Zeitschriften warf, die während des Streits draußen hingeschleudert worden waren.
»Ich frage mich, ob man dafür überhaupt jemals bereit ist«, meinte Ethan wehmütig. Seine Augen folgten einer Schar von Vögeln, die am Himmel entlangflogen. »Ich weiß nicht, ob ich es je sein werde. Zumindest noch lange nicht.«
»Das ist ja alles gut und schön«, entgegnete Andrew, »aber Frauen in deinem Alter hören ihre biologische Uhr ticken. Wenn du noch warten willst, musst du dir eine Freundin suchen, die mindestens zehn Jahre jünger ist als du.«
Er schaute hoch zu Ethan. Ihre Blicke trafen sich, und er zwinkerte ihm zu.
»Keine
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