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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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das Gesicht in ihre Hände, und ich tätschelte unbeholfen ihre Schulter. Der Gedanke an Ethans Brief hatte mich verstummen lassen.
    »Tut mir leid«, sagte sie und rieb sich über ihren Babybauch. »Ich kenne Sie überhaupt nicht, und jetzt liege ich hier, oh mein Gott, das ist wirklich – auuaaaaaa.«
    Alicia griff mit der Hand nach ihrem Rücken und beugte sich vor. Sie hatte augenscheinlich unerträgliche Schmerzen.
    »Oh mein Gott«, rief ich und sprang auf. »Ich hole Andrew.«
    Ich ließ Alicia stöhnend auf dem Sofa zurück und lief hinaus in den Vorgarten.
    »Da bist du ja«, sagte Ethan und hob sein Glas. Als ich ihn dort auf dem Sofa sitzen sah und wie er mich anlächelte, hörte ich Dads Stimme laut und deutlich in meinem Kopf. Mein Magen zog sich zusammen.
    »Andrew«, rief ich. »Ich glaube, bei Alicia geht’s los.«
    Andrew sprang auf, stieß einen Stuhl um, rannte ins Haus und drückte mir auf dem Weg dorthin sein Weinglas in die Hand. Er verschwand nur für eine Sekunde, dann kam er wieder herausgerannt, das Gesicht noch blasser.
    »Oh Gott!«, rief er. »Ruft den Krankenwagen! Schnell!«

1 8. Kapitel
    E than riss mir das Handy aus der Hand, rief einen Krankenwagen, gab Andrews Adresse durch und erklärte, dass Zwillinge auf dem Weg wären. Ich hörte seinen besorgten Ton, Alicias Stöhnen im Hintergrund und stand wie angewurzelt da, während die Worte meines Dads noch immer in meinem Kopf widerhallten. Maggie ging hinüber zu Paul, sagte etwas zu ihm und schaute dann auf ihre Uhr.
    »Ethan?«, sagte ich leise, als er auf mich zukam, das Telefon zuklappte und es mir zurückgab. »Ethan, ich muss mit dir reden.«
    Er legte den Arm um meine Schulter und drückte mich.
    »Ist das nicht verrückt?«, meinte er. »Die Zwillinge kommen gleich auf die Welt. Findest du nicht auch, wir sollten uns aus dem Staub machen? Die wollen uns bestimmt nicht hier haben, oder? He, Maggie, ich habe gerade zu Eve gesagt, dass wir besser gehen sollten. Kommst du mit, was trinken?«
    Ich wand mich aus Ethans Umarmung und sah ihn an.
    »Ethan«, sagte ich ruhig. »Ich habe gerade mit meinem Dad gesprochen. Er sagte, er hätte den Brief, den du mir damals geschickt hast, als du London verlassen hast, gelesen. Er meinte, ich könnte dir nicht vertrauen. Ich möchte wissen, warum.«
    Ethan machte einen Schritt zurück und schob die Hände in die Hosentaschen.
    »Dein Vater hat meinen Brief gelesen?«, sagte er verwirrt. »Dann hat er ihn also vor dir versteckt? Wie konnte er das nur tun?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wohl um mich zu schützen«, antwortete ich. »Was immer du getan hast, es muss etwas Schlimmes gewesen sein. Ich muss es wissen. Jetzt.«
    Ethan schluckte heftig und nickte.
    »Lass uns von hier weg, damit wir reden können«, flüsterte er fast.
    Er stolperte über einen Koffer, als er sich zu Paul und Maggie umdrehte, um ihnen zu erklären, dass wir gehen würden. Maggie warf mir einen besorgten Blick zu, und ich lächelte sie angespannt an, während mir Tränen der Wut in die Augen stiegen, die ich nicht zurückhalten konnte.
    »Rufst du mich später an?«, fragte sie und drückte meinen Arm. »Alles in Ordnung?«
    Ich nickte, doch ich konnte nicht sprechen. Dafür war mir zu übel. Aus dem Haus drang ein fürchterlicher Schrei, und meine Augen suchten die Straße nach einem Krankenwagen ab. Es waren bestimmt nicht mehr als ein paar Sekunden vergangen, seit Ethan angerufen hatte, aber sie fühlten sich wie eine ganze Ewigkeit an.
    »Da kommt er«, rief ich erleichtert.
    Ein Sanitäter und vermutlich eine Hebamme parkten und eilten kurz darauf durch das Gartentor. Als sie Alicias Schreie hörten, stürzten sie durch die Eingangstür, während wir auf dem Rasen herumstanden und nicht wussten, was wir tun sollten. Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Ethan zündete sich eine Zigarette an und vermied es, mich anzusehen. Wenige Momente später hörten wir einen hohen Schrei, gefolgt von einem weiteren hohen Schrei. Andrew erschien in der Tür und sah aus, als wäre er in den wenigen Minuten um Jahre gealtert.
    »Sie sind da«, sagte er, und seine Augen füllten sich mit Tränen. »Wir müssen sie ins Krankenhaus bringen. Alicia hat ziemlich viel Blut verloren.«
    Wir hatten weder Zeit, ihm zu gratulieren, noch die Babys anzusehen. In gespenstischer Stille wurden Alicia, weinend und weiß wie ein Laken, und die junge Familie in den Krankenwagen verfrachtet. Die vorbeikommenden Passanten versuchten dem

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