Ein Millionär und Verführer
lassen“, erklärte er weiter, während er ihr die Wagentür aufhielt. Sie würden vom Flugplatz bis vor die Haustür gefahren werden. „Ihre Suite befindet sich in einem anderen Flügel des Anwesens als Mr. Grants. Er hat mich davon in Kenntnis gesetzt, dass Sie ihn vor der Trauung nicht mehr sehen möchten.“
Ein Lächeln glitt über Calistas Lippen. Er nahm tatsächlich Rücksicht auf ihre Wünsche! Das Kribbeln in ihrem Bauch verstärkte sich. Langsam, aber sicher fühlte sie sich nicht mehr einfach nur körperlich zu Leo hingezogen – sie begann, ihn tatsächlich zu mögen!
Wie im Traum folgte sie Henry wenige Minuten später zu ihrer Suite. Im Hintergrund hörte sie ihre Schwestern aufgeregt über das Haus schwärmen.
Plötzlich spürte sie, dass jemand ihre Hand ergriff. Calista sah auf und begegnete dem liebevollen Blick ihrer Cousine. „Du brauchst Hilfe beim Ankleiden“, erklärte Sharon entschieden.
„Ach was, ich schaffe das schon“, murmelte Calista. Mittlerweile war sie wie benommen vor Aufregung.
Sharon runzelte die Stirn. „Eine Braut sollte an ihrem Hochzeitstag nicht alleingelassen werden.“
Seufzend gab Calista nach.
„Hier entlang, bitte“, sagte Henry und führte sie eine geschwungene Treppe empor, während der Rest der Familie von einem anderen Angestellten zu den Gästezimmern geleitet wurde.
„Bis gleich, du heiße Braut!“, rief Tami ihr breit grinsend hinterher.
„Ja, bis gleich“, erwiderte Calista deutlich weniger enthusiastisch.
Sharon half Calista in ihr Kleid und ermunterte sie, ein paar Happen zu essen, doch sie bekam keinen Bissen hinunter. Obwohl sie alles erreicht hatte, wovon sie geträumt hatte, machte die überstürzte Hochzeit ihr Angst.
„Du bist ganz blass um die Nase, meine Liebe“, stellte Sharon fest. „Ist alles in Ordnung?“
„Nur die übliche Panik in letzter Sekunde“, murmelte Calista und rang sich ein Lächeln ab.
„Bist du dir sicher, dass du all das hier wirklich willst?“ Aufmerksam sah Sharon sie an. „Du kennst Leo doch kaum.“
Calista leierte ihre Standardantwort herunter: „Wenn es der Richtige ist, weiß man das einfach. Es war eben Liebe auf den ersten Blick.“
„Trotzdem“, beharrte Sharon.
Ein Klopfen an der Tür hinderte sie daran, das Gespräch weiterzuführen, und der Fotograf trat ein. „Bereit für ein paar Schnappschüsse?“
„Natürlich“, erwiderte Calista lächelnd und strich sich das weiße Kleid glatt. „Komm, Sharon, du sollst auch mit aufs Bild.“
Doch ihre Cousine schüttelte den Kopf. „Das ist dein großer Tag. Du siehst wunderschön aus.“
„Aber ich möchte meine Familie mit auf den Bildern haben. Bitte geh Tami und Tina holen, ja?“
Während sie auf ihre Schwestern wartete, posierte Calista für ein paar Porträtaufnahmen. Danach machten sie einige Fotos, auf denen sie mit den beiden Mädchen zu sehen war. Tami und Tina waren aufgekratzt und wirkten so glücklich wie schon lange nicht mehr. Ihre Anwesenheit erinnerte Calista wieder daran, wofür sie all das hier tat.
Nach einer ausgiebigen Fotosession erschien Henry, um sie nach unten zu führen. „Es ist so weit. Sind Sie bereit?“
„Ja, klar“, riefen Tina und Tami im Chor und kicherten vor Aufregung.
Sharon gab ihrer Cousine einen Kuss auf die Wange. „Wir sehen uns auf dem Steg. Du kannst es dir immer noch anders überlegen“, flüsterte sie.
Wenn das nur wahr wäre … Calista lächelte. „Ich bin fest entschlossen. Danke, dass du heute hier bist.“
„Ich bitte dich! Als ob ich mir das entgehen lassen würde! Und jetzt genieß das große Ereignis!“
Von Genuss konnte keine Rede sein, als Calista zwischen ihren Schwestern die Treppe hinabschritt. Kurz bevor sie das Haus verließen, wandte Tami sich zu ihr um und rückte ihr den Schleier zurecht. „Du siehst toll aus. Leo hat echt Glück.“
Calista lachte auf. „Das ist lieb von dir. Ihr zwei seht auch toll aus.“
„Dürfen wir nach der Trauung wirklich Boot fahren?“, fragte Tina begeistert.
„Na klar! Wir ziehen uns um und essen auf Leos Jacht“, versicherte Calista ihr.
Flankiert von ihren Schwestern, betrat sie den Steg, an dessen Ende Leo, der Standesbeamte und George auf sie warteten. Beim Anblick ihres zukünftigen Ehemannes wurde Calista flau im Magen. Er trug einen schwarzen Maßanzug, ein weißes Hemd und eine dunkelrote Krawatte. Selbst auf die Entfernung spürte sie seinen leidenschaftlichen Blick auf sich.
„Was ist los?“,
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