Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
Vom Netzwerk:
einzustellen. Noch am selben Nachmittag hatte Rosa Delpaso, eine mollige Frau in den Vierzigern vor seiner Tür gestanden und nach einem kurzen Bewerbungsgespräch hatte er sie eingestellt. Er fand es gut, dass Rosa ihm optisch überhaupt nicht zusagte. In den vergangenen Jahren hatte er immer wieder einmal attraktive Haushälterinnen gehabt, mit denen er über kurz oder lang im Bett gelandet war. Rosa machte ihren Job gut und mit der Zeit hatte er in ihr so etwas wie eine Vertraute gefunden. Obwohl sie nur wenige Jahre älter war als er selbst, sah er in ihr so etwas wie eine Mutter.
     
    „ Mr. Mark, sie könnten die Tür ruhig auch selber öffnen“, sagte Rosa, als sie aus der Küche kam und hinter der Couch vorbei zur Haustüre ging. Aufgrund ihrer mexikanischen Wurzeln sprach sie seinen Vornamen Ma-rrrk aus. Anfangs hatte ihn dieser Umstand etwas gestört, doch mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt. Rosa öffnete die Tür, fischte sich die Glasschüssel mit den Süßigkeiten heran, die auf der Anrichte neben der Tür stand und tat, als wäre sie von den verkleideten Kindern schwer begeistert. Nachdem die Kinder sich auf den Weg zum nächsten Haus gemacht hatten und sie die Schüssel auf ihrem Platz abgestellt hatte, sah sie Mark an.
    „ Blei-ben Sie heute zuhause“, fragte sie in ihrem gebrochenen Englisch. Sie machte sich etwas Sorgen um ihren Chef. Seit sie für ihn arbeitete, war ihr aufgefallen, dass ihn etwas bedrückte, doch in den letzten Tagen schienen ihn diese Sorgen noch mehr zu beschäftigen als sonst.
    „ Ich denke schon“, antwortete er, nahm einen Zug aus seiner Bierflasche und starrte weiter auf den Fernseher.
    Rosa setzte sich auf das Fauteuil links von der Couch und sah Mark weiter an.
    „Ihnen geht nicht gut, richtig“, fragte sie.
    „ Ich bin okay!“
    „ Okay sieht ande-rs aus“, ließ Rosa nicht locker. „Sagen sie mir. Reden hilft oft!“
    „ Ach Rosa, sie sind wirklich ein Schatz“, sagte Mark und nahm noch einmal einen Schluck Bier. Kurz überlegte er, ob er ihr die Geschichte mit Vicky erzählen sollte. Sie brannte ihm nach wie vor auf der Seele. Er hatte zwar einmal in einem Psychoforum im internet angefangen, davon zu schreiben, aber diese Aktivität auch nicht weiter ausgeführt. Doch bevor er ein Wort sagen konnte, klingelte es erneut an der Tür. Rosa stand auf und wiederholte die paar Floskeln der Begeisterung, die sie bereits den Kindern aufgesagt hatte, die zuvor geklingelt hatten. Als sie sich wieder von der Tür umdrehte, war Mark aufgestanden.
    „ Ich denke, ich werde heute doch noch etwas ausgehen“, sagte er, verschwand im Flur in Richtung Badezimmer und machte sich für einen Abend in der Stadt zurecht.

37
     
     
    In Vickys Appartement klingelte es ebenfalls an der Tür. Vicky hatte Nick zu sich nach Hause eingeladen um gemeinsam alte Gruselfilme anzusehen und einen gemütlichen Abend zu verbringen. In den vergangenen Wochen hatte sie in Nick nicht nur einen netten Kollegen sondern auch einen guten Freund gefunden. 
    „ Gehst du mal zur Tür“, rief sie.
    Sie war im Badezimmer und hatte sich gerade die Haare trocken geföhnt.
    „Wenn das Halloween-Kinder sind, die Süßigkeiten sind in der großen Schüssel in der Küche!“
    Sie nahm ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und fixierte ihn mit einem Haarband,  sah sich im Spiegel an und hielt kurz inne. Niemals wäre es ihr früher möglich gewesen, in einem Jogginganzug und mit nassen Haaren Herrenbesuch zu empfangen, so wie sie es in diesem Moment tat. Sie schmunzelte.
    Zu Anfang hatten vor allem Kelly und Gloria geglaubt, zwischen ihr und Nick würde mehr laufen, doch Vicky sah in Nick ausschließlich einen guten – wenn nicht den besten – Freund. Im Prinzip saßen sie beide im selben Boot. Auch Nick war verlassen worden. Ihm war noch viel übler mitgespielt worden, als Vicky. Er hatte die Brücken hinter sich komplett abgebrochen und war von seiner Freundin, mit der er eine halbe Ewigkeit zusammen gewesen war, von heute auf morgen vor die Tür gesetzt worden. Vicky mochte gar nicht daran denken, wie es ihr wohl ergangen wäre, wenn Mark und sie eine Weile zusammen gewesen, und es erst dann zur Trennung gekommen wäre. Vermutlich war es so, wie es gekommen war, am besten.
     
    Sie zog noch einmal ihren Pferdeschwanz fest und ging dann ins Wohnzimmer. Nick steckte den Kopf durch die Tür die in das Vorzimmer führte und versteckte etwas hinter seinem Rücken.
    „ Waren das

Weitere Kostenlose Bücher