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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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zuerst nicht gewusst, wie es weitergehen sollte. Er hatte durch einen glücklichen Zufall ein kleines Appartement in der 45. Straße bekommen und beschlossen, zumindest für ein, zwei Jahre in der Stadt zu bleiben.  Dann hatte er Vicky kennen gelernt. Ganz zu Anfang hatte er in ihr nur eine Freundin gesehen. Jemand, mit dem er nach der Arbeit etwas trinken gehen konnte, oder ins Kino oder zum Sport. Sie war wahnsinnig unkompliziert, zickte nicht herum und manchmal dachte er, die beste Bezeichnung für das, war er in ihr sah, war „ein guter Kumpel“. Sie hatten gemeinsam einige Spiele der NFL gesehen, dabei Bier getrunken und Chips gegessen. Sie hatte ihn unzählige Male beim Poker geschlagen und konnte mehr Hamburger essen, als er selbst. Vicky war genau das, was man sich unter seinem besten Freund vorstellte, nur, dass sie eben eine Frau war.
     
    Eines Nachts hatte er davon geträumt, dass sie beide ein Paar waren. Es war eigentlich ein völlig absurder Traum gewesen, weil er sich nie darüber Gedanken gemacht hatte, mit ihr zusammen zu sein. Doch der Traum hatte sich in seine Realität herüber geschlichen und als er aufgewacht war, war er verwirrt und dachte an Vicky. Dachte daran, wie sie sich in seinem Traum geküsst hatten.
     
    „Hör  mal…ich weiß wirklich nicht, ob…ob das hierher passt…“, begann er.
    „ Komm schon, raus mit der Sprache Nick. Etwas bedrückt dich doch – also sag schon!“ Vicky strich ihm sanft über seinen rechten Arm und lächelte ihm mutmachend zu.
    „ Okay…weißt du…die Sache ist die“, begann er zaghaft zu reden. Er hatte seine Decke zusammengeknüllt und knetete nervös daran herum. „Ich…ich habe mich vor ein paar Wochen in dich verliebt Vicky. Ich…ich wollte nicht, dass es passiert, aber es ist einfach geschehen!“
     
    Vicky drückte die Stop-Taste am DVD-Player. Der starre Freddie Krueger verschwand und machte einem grau-blauen Hintergrund mit dem Schriftzug „DVD“ Platz. Dann stellte sie die Chips, das Popcorn und die Schokolade gemeinsam mit ihrem Becher Coke auf den Tisch.
    „ Oh Nick, das wusste ich nicht“, sagte sie, „seit wann…empfindest du denn so für mich?“
    „ Ich hab ja auch mein Bestes gegeben, es zu verbergen. Es sind etwa drei Wochen“, antwortete Nick und hielt den Blick gesenkt. Eine Weile sagte beide gar nichts. Dann fuhr er fort: „Hör mal, es ist okay, wenn du nicht dasselbe für mich empfindest, hörst du? Ich meine…ich möchte nicht, dass unsere Freundschaft darunter leidet!“
    Vicky war still und wusste nicht, was sie sagen sollte.
    „Ich liege doch wohl richtig in der Annahme, dass du nicht dasselbe für mich empfindest, oder?!?“
    „ Oh Nick, du bist der liebste Mensch den ich kenne. Und du bist mein bester Freund. Ich…ich habe mir noch niemals darüber Gedanken gemacht, was wäre, wenn wir beide zusammen wären.“
“Ich möchte dich nur nicht als Freundin verlieren!“
“Du wirst mich nie als Freundin verlieren“, sagte Vicky und knuffte Nick freundschaftlich in die Seite.
    „ Aber mehr werde ich wohl auch nie für dich werden, richtig?“
    „ Naja, ich hab dir ja von dem Kerl erzählt, der mir im Sommer das Herz gebrochen hat. Ich bin momentan noch nicht so weit, mich auf etwas Neues einzulassen, weißt du“, sagte Vicky und strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Sie hatte Nick gegenüber einmal erwähnt, dass es vor kurzem jemanden in ihrem Leben gegeben hatte, der sie dann aber ziemlich verletzt hatte. Richtig ins Detail war sie nicht gegangen. Sie hatte ihm auch nicht erzählt, dass dieser Mann Dr. Mark Turner gewesen war und dass sie mit ihm gemeinsam mehrere Wochen in L.A verbracht und an dem Kagan-Fall gearbeitet hatte.
    „ Meinst du, dass es eine Chance für uns beide gibt, irgendwann einmal? Oder bin ich von vorn herein ein No-Go für dich?“ Er sah sie hoffnungsvoll an und sie wusste keine Antwort. Natürlich war Nick attraktiv und natürlich war er intelligent und nett und charmant und witzig und jemand, den man sich nur an seiner Seite wünschen konnte. Er war genauso wie James, Erics Kollege vom CSU, der ebenfalls jedes Frauenherz höher schlagen ließ. Und trotzdem hatte sie kein Kribbeln im Bauch gehabt, als sie mit ihm aus gewesen war. Genauso war es jetzt bei Nick. Sie hatte oft beobachtet, wie andere Frauen ihn ansahen, wenn sie beide unterwegs waren. Und wie sie Vicky giftige Blicke zuwarfen, weil sie dachten, sie wäre seine Freundin. Sie wusste auch, dass eine ganze

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