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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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ja keine Ahnung, dass du der Nachbar meiner Exfrau bist“, sagte Jens in die Stille.
    „Ja, seit kurzem.“
    „So, so. Und hast du Antonia schon näher kennengelernt?“
    „Könnte man so nicht sagen. Haben uns ein paar Mal unterhalten.“
    „Glaub bloß nichts von dem, was die erzählt. Die hat sich immer schon die tollsten Dinge zusammengesponnen. Was meinst du, was ich mit der mitgemacht hab.“
    Mark zog es vor, zu schweigen.
    „Ja, ich werde dann mal“, sagte Jens, als Toni wieder aus dem Haus heraustrat. „Wir sehen uns.“
    Mar k hob zum Abschied die Hand und widmete sich wieder seinem Motorrad. Als das Auto wenig später vom Hof gefahren war, bemerkte er plötzlich, wie ein Schatten über ihn fiel. Er sah auf und blickte auf seine Nachbarin.
    „Ähm, Herr Fracht?“
    „Ja?“ Wollte sie ihn jetzt ebenfalls über die schlechten Charaktereigenschaften ihres Kontrahenten aufklären?
    „Sie wissen nicht zufällig, woher das kommt?“ Sie hielt ihm etwas auf ihrer Hand entgegen.
    Mark blickte auf die kleine goldene Schachtel, die mit einer roten Rose verziert war.
    „Eine neue Schachtel für Ihre Mäuse?“
    „Das sind belgische Pralinen“, erwiderte sie gereizt.
    „Tja, machen Sie sich mal keine Hoffnungen“, zog er sie auf. „Von mir sind die Pralinen nicht.“
    „Das hab ich auch ni cht angenommen! Ich hab sie gerade erst da neben den Stufen am Eingang liegen sehen.“ Sie deutete auf eine Stelle vor den Kletterrosen, die links an ihrer Haustür emporrankten.
    „Also, ich hab seit neun Uhr hier draußen rumgewerkelt. Ich hab niemanden gesehen.“ Er zuckte die Achseln. „Wer weiß, wie lange die Schachtel da schon gelegen hat. Da direkt unter dem Busch sieht man sie ja auch nicht.“
    Toni blickte ratlos von der Schachtel in ihren Händen zu dem Rosenbusch. „Merkwürdig. Gestern Abend hab ich die Stauden und die Rosen gegossen. Da wär mir das Päckchen aufgefallen.“ Wieder sah sie ihn an.
    „Also“, er hob die Hände, „Wenn ich Ihnen was zukommen lassen wollte, dann bestimmt keine Pralinen und Blumen. Das können Sie mir glauben.“
    Dass sie mit ihren Gedanken weit weg war, erkannte er daran, dass sie ihn kommentarlos stehen ließ.
     
    Montagmorgen atmete Antonia tief die frische Morgenluft ein. Es war sechs Uhr in der Früh und sie joggte durch die Felder. Es gab nichts besseres, um zu entspannen und sie versuchte, so oft es ging, ihrem Sport nachzugehen. Sie lief am Wochenende und an zwei Wochentagen. Die Kinder wussten, sollten sie einmal früher wachwerden, dass sie ihre morgendliche Joggingrunde drehte. Toni lief an den Ziegen und den Schafen vorbei und passierte nun die Pferde, nicht, ohne sie freundlich zu grüßen. Aus dem Augenwinkel sah sie einen weiteren Jogger, der parallel zu ihr auf einem weiteren Feldweg lief. Den hatte sie in der letzten Woche schon öfters gesehen. Toni verzog das Gesicht. Hatte er mitbekommen, dass sie mit dem Pony gesprochen hatte? Das fehlte noch, man hielt sie hier sowieso schon für ein wenig verschroben. Aber nein, dafür war er zu weit entfernt. Sie lächelte, als sie ein Reh entdeckte, das auf einer Wiese am Waldrand stand. Alles war so friedlich, morgens früh. Lächelnd bog sie auf den Pfad zum See ab. Viele Leute traf man um diese Uhrzeit nicht in den Feldern an. Ab und an traf sie jemanden, der seinen Hund ausführte oder manchmal am See einen einsamen Angler.Aber das war die Ausnahme. Sie entdeckte entzückt einen Fischreiher, der am Ufer saß und beobachtete eine Entenmutter mit ihren Küken, die über den See schwammen. Ja, dafür lohnte es sich, am Wochenende aufs Ausschlafen zu verzichten. Der Reiher flog los über den See und Toni folgte ihm mit ihrem Blick, als er elegant über den Teich flog. Am anderen Ufer sah sie wieder den Jogger von vorhin. Toni wischte sich mit dem Arm den Schweiß von der Stirne und schüttelte den Kopf. Obwohl es so früh war, war es nicht kalt. Der Jogger hatte einen dicken Kapuzenpulli an und die Kapuze übergezogen. Sie schwitzte schon in ihrem dünnen Jogginghemd. Kein Wunder, dass er so langsam war. Wahrscheinlich stand er kurz vorm Kollaps. Toni joggte gemütlich weiter und als sie nach einer Weile die dritte Runde um den kleinen See lief, hörte sie plötzlich ein Knacken zu ihrer Rechten. In Erwartung, einen Blick auf einen weiteren Waldbewohner zu erhaschen, spähte Toni ins Unterholz.Sie erschrak. Dort stand der Jogger im Dickicht. Toni fragte sich irritiert, was er da machte. Beobachtete er

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