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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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bilde mir das nicht ein.“ Jetzt, wo sie einmal angefangen hatte, sprudelte es alles aus ihr heraus. Sie beugte sich ihm über den Tisch entgegen. „Erinnerst du dich noch, als ich dich auf die Pralinenschachtel angesprochen habe, die bei mir vor der Tür lag?“
    Mark nickte.
    „Damit hat es angefangen.“ Toni warf noch einen Blick auf ihre spielenden Kinder und begann dann, Mark alles zu erzählen.
    Als sie geendet hatte, wartete sie gespannt auf seine Reaktion. Sein Gesichtsausdruck war neutral und gab nichts preis. Immerhin hatte er ihr die ganze Zeit ruhig und interessiert zugehört und sie nicht mit einem mitleidigen Lächeln bedacht.
    „Ich weiß, du hast mich mit den Blumen reden hören, aber es ist ja nicht so, als würde ich erwarten, dass sie antworten“, sagte sie verlegen. „Ich mag meine Eigenarten haben und ich gebe zu, oft geht meine Fantasie mit mir durch und ich neige zu Übertreibungen, aber ich bin weder hysterisch noch verrückt. Na gut, als Kind brauchte ich Autogenes Training, weil ich da auch schon mal Angstzustände hatte“, sprach sie hektisch weiter. „Und da gab es den einen oder anderen Vorfall, deshalb glaubt Mama mir bestimmt auch nicht, aber ich bin kein kleines Kind mehr und-.“
    „Ich glaube dir.“
    „Ich bin erwachsen und weiß, was Realität und-was hast du gesagt?“
    Mark beugte sich vor. „Ich glaub dir.“
    „Wirklich?“, stieß sie verdutzt aus.
    „Ich g ebe zu, ich hab bisher schon gedacht, dass du `nen Knall hast“, sagte er mit einem Lächeln, „aber ich hab dich gestern mit den Kindern erlebt. Da hättest du allen Grund gehabt, verrückt zu spielen, wenn du wirklich so daneben wärst, wie alle sagen. Mann, selbst ich hatte die Nerven blank, nachdem Simon so nach Atem gerungen hat. Aber du hast die Nerven behalten. So reagiert keine Frau, die andererseits ohne guten Grund hysterisch wird.“
    „Du meinst das ernst, oder?“, fragte sie, immer noch misstrauisch.
    „Außerdem erscheinst du mir die meiste Zeit ganz vernünftig.“, fuhr er fort. „Außer auf so kleine Ausrutscher, wie rumzuerzählen, dass der Nachbar ein verurteilter Verbrecher ist“, endete er, nur halb im Spaß.
    Toni merkte, wie ihr die Hitze ins Gesicht schoss. „Tut mir leid. Ich gebe zu, ich hab ein paar, ähm, Vorurteile“, brachte sie heraus. Zum Glück kamen in dem Moment die Kinder wieder an den Tisch. „Mama, können wir auch noch ein Eis?“
    „Sicher.“ Dankbar sprang Toni auf und ergriff ihre Tasche. „Ich hol welches. Du auch eins?“, fragte sie Mark.
    „Ja, ein kleines.“
    „Komm, Thea. Du kannst mir tragen helfen.“ Sie ging mit ihrer Tochter wieder in das Lokal und merkte plötzlich, dass es ihr gut ging. Erstaunt erkannte sie, dass das das erste Mal seit einer Ewigkeit war, dass sie sich nicht ganz allein vorkam. Obwohl das ja Unsinn war. Nur, weil sie endlich jemanden gefunden hatte, der ihrer Geschichte Glauben schenkte, bedeutete das nicht, dass das etwas an ihrer Lage änderte. Aber trotzdem war es ein gutes Gefühl. Kurz ermahnte sie sich selber, dass Fracht auch immer noch der Übeltäter sein konnte und er jetzt nur mit ihr spielte, aber das glaubte sie nicht. Sie konnte sich den prolligen, auffälligen Mark einfach nicht als verstohlenen Stalker vorstellen. Sie verdrängte den Gedanken, denn sie wollte sich ihre Stimmung nicht verderben lassen. „So, Thea, Simon nimmt mit Erdbeersoße, wie immer. Was möchtest du?“, fragte sie fröhlich ihre Tochter.
     
    Toni löffelte ihr Eis und lauschte der Unterhaltung, die ihre Kinder mit Mark Fracht führten. Thea hatte begonnen, ihm die Hintergrundgeschichte des pinkfarbenen Ponys zu erzählen, dass sie in ihrer Happymeal Tüte gehabt hatte, ehe sie von Simon unterbrochen wurde. Jetzt spielte sie mit ihrer Figur auf dem Tisch und Simon war damit beschäftigt, die Bilder auf Marks Armen zu betrachten und zu kommentieren. Toni wäre es lieber, er hätte einige davon nicht zu Gesicht bekommen. Anschließend unterhielten sich die beiden über Marks Auto. Toni stellte verwundert fest, dass sie jetzt schon eine ganze Zeit keinen Gedanken mehr daran verschwendet hatte, was die anderen Leute, die sie da so sitzen sahen, wohl von ihnen denken mochten. Noch erstaunter war sie, als sie merkte, dass es ihr im Moment auch egal war. Heute war ein schöner Tag und sie würde an nichts denken, was ihre Stimmung wieder trüben könnte. Heute Abend würde sie wieder grübeln und zweifeln und sich Sorgen machen und alles in

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