Ein mörderischer Schatten (German Edition)
Campingplatz.“
„Das ist sch ön für die beiden, Mama. Ich weiß jetzt nur nicht, was das mit mir zu tun hat.“
„ Sie verbringen einen Großteil des Jahres da. Aber diesen Sommer fliegen sie für drei Wochen nach Italien.“ Ihre Mutter sah sie freudestrahlend an.
„Das ist ja toll“, erwiderte Toni ratlos.
„Nächste Woche fahren sie. Und wer hat ab nächste Woche zwei Wochen Urlaub?“
Als Toni sie nur ansah, verdrehte ihre Mutter die Augen. „Du!“
„Ich? Ja, stimmt. Und?“
„Und als wir so über dich und deine Probleme sprachen, die Nelli und ich, da hat sie angeboten, dass du doch mit den Kindern ruhig auf de m Campingplatz Urlaub machen könntest.“
„Nein , Mama. Als wenn ich Campen ginge!“
„Warum denn nicht? Der Wagen steht leer. Und es ist ja nicht so, als würde es hier um Fremde gehen. Wir reden hier von meiner Schwester.“
„Ja, ich weiß, aber ….“
„Nichts, aber. Ich weiß wirklich nicht, was es da zu nörgeln gibt. Du kannst endlich mal Urlaub machen. Und deine Kinder auch. Die kennen das ja gar nicht. Nelli sagt, da gibt es einen See, einen riesigen Spielplatz und unzählige Kinder. Das wäre ein Paradies für Familien, hat sie mir vorgeschwärmt. Sie hat ihre Enkel auch immer da. Aber dieses Jahr fahren die mit ihren Eltern nach Mallorca. Und, Toni, das Ganze kostet dich keinen Pfennig.“
„Cent. Wir haben Cent.“
„Herrgott nochmal! Ich dachte, du freust dich!“
„Das ist ja wirklich ein nettes Angebot von Tante Nelli, aber ich weiß nicht …“ Auf einen einsamen Campingplatz zu fahren, wo sie einen Stalker am Hals hatte, war das letzte, was Toni wollte. „Da ist es bestimmt einsam. Ich weiß, du glaubst mir nicht, dass ich verfolgt werde…“
„Unsinn “, schnitt ihre Mutter ihr das Wort ab. „Du musst dir das nicht vorstellen wie bei einer Pfadfindergruppe, die mitten im Wald ihr Lager aufgeschlagen hat. Das sind moderne, riesige,eingezäunte, bewachte Anlagen. Ich hab mal eine Reportage gesehen. Die haben heutzutage sogar Sicherheitsdienste und sowas alles. Da kommt nicht jeder einfach so rein. Das ist wie eine kleine Stadt, Toni. Mit eigenem Supermarkt, Discos, Kino, Restaurants , Kinderanimation wie in den besten Hotels und so weiter.“
Toni sah ihre Mutter beeindruckt an. „Wirklich?“
„Wenn ich es dir doch sage.“
„ Hmmm.“
„Papa und ich bezahlen dir auch das Benzin.“
„Wie weit ist der Platz denn entfernt?“ Tante Nelli und Onkel Manni wohnten in Hannover
„ Irgendwo in Ostdeutschland.“
Toni begann sich für den Vorschlag ihrer Mutter zu erwärmen. Endlich mal eine unbeschwerte Zeit mit den Kindern verbringen. Und was die Kinder einen Spaß hätten… „Wer weiß denn alles von deiner Idee?“
„Wer soll da schon von wissen? Niemand, bis jetzt. Nur dein Vater und ich. Was soll denn schon wieder diese Frage?“ Verärgert sah Irmgard ihre Tochter an.
„ Also schön, Mama. Ich überleg es mir. Aber nur unter einer Bedingung: Ihr dürft niemandem verraten, dass ich in Campingurlaub fahr. Und erst recht nicht, wohin!“
„Antonia!“
„Nein, bitte Mama“, flehte Toni. „ Versprich es mir. Wenn du willst, dass ich mich erhole, dann will ich sicher sein, dass keiner weiß, wohin ich fahre.“
Irmgard warf ergeben ihre Hände in die Luft. „Von mir aus. Du machst mich fertig, Antonia, weißt du das?“
„Ich weiß Mama. Oh, und den Kindern dürfen wir auch nichts sagen.“ Die tratschten alles weiter.
„Also, nein, Antonia. Was zu weit geht, geht zu weit.“
„Nachher klappt es nicht und dann sind sie enttäuscht!“, behauptete Toni.
„Mach doch, was du willst. Ehrlich, da bekommst du die Möglichkeit eines tollen, kostenlosen Familienurlaubs geboten und du tust so, als wolle man dich zu einer Zahn-OP überreden.“
„Ich weiß, ich bin furchtbar, Mama.“ Toni umarmte ihre Mutter. „Aber ich freu mich auf einen Urlaub mit den Kindern. Danke.“ Sie drückte ihrer Mutter einen Kuss auf die Backe.
„Also kann ich Tante Nelli jetzt zusagen? “
Toni holte tief Luft. „Ja, sag ihr, dass ich ihr Angebot annehme. Ich ruf sie aber selbst noch an, Mama. Um mich zu bedanken.“
Zufrieden, ihren Willen bekommen zu haben, leh nte Irmgard sich in ihrem Stuhl zurück.
Toni sprang auf. „Um Himmels Willen, schon zehn vor zwei. Ich muss die Kinder abholen. Tschö, Mama.“
„Tschö, Antonia“, seufzte ihre Mutter und sah ihrer Tochter besorgt nach, als diese aus dem Garten eilte.
„Morgen,
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