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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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machst mir nicht den Eindruck, als wenn alles in Ordnung wär.“
    „Nein, nein, es geht schon“, sagte sie und blinzelte ihre Tränen weg.
    „Das seh ich.“
    „Keine Ahnung, warum ich jetzt heule. Normalerweise bin ich nicht so ein Jammerlappen. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Normalerweise nehmen mich Jens Angriffe nicht so mit. Es müssen die Nerven sein, sonst nichts.“ Toni wischte sich wütend die Augen
    „Und du zitterst.“
    „Es geht schon. Danke, Mark.“ Als er sie weiter nur ansah ohne etwas zu sagen, machte sie sich auf den Weg zum Auto. „Ich muss jetzt los. Die Kinder warten.“
    „Du kannst doch in deiner Verfassung kein Auto fahren.“
    „Also bitte, ja!“, sagte sie empört.
    Mark folgte ihr. „Du heulst und du zitterst. So willst du mit den Kindern wegfahren?“
    „Ich hab mich schnell wieder beruhigt, keine Bange“, beschwichtigte sie ihn, während sie sich in den Wagen beugte, um Simon anzuschnallen.
    „Wo willst du denn  hin?“
    „Wir fahren an den Rhein, ein Picknick machen“, rief Thea.
    „Cool, ein Picknick“, sagte Mark beeindruckt. „Wo ist denn euer Picknickkorb? Ich hab zwar noch nie ein Picknick gemacht, aber soviel ich weiß, braucht man doch was zu essen, oder?“ Suchend sah Mark sich um.
    „Der Picknickkorb!“, rief Toni und richtete sich wieder auf. „Den hab ich innen vergessen!“ Kopfschüttelnd trabte sie zurück zur Haustür.
    „Du hast noch nie ein Picknick gemacht?“, fragte Thea.
    „Nee“
    „Wir doch auch nicht“, sagte Simon.
    „Aber Mark ist schon alt und hat noch keins gemacht“, erklärte Thea.
    „So, da bin ich wieder.“ Toni fummelte am Kofferraum.
    „Mama, der Mark hat auch noch nie ein Picknick gemacht.“
    „Ach, nein?“
    „Du kannst ja mit uns kommen“, bot Simon an. „Mama, kann er doch, oder?“
    Verdutzt sah Toni durch den offenen Kofferraum auf ihren Sohn. „Äh“, sie warf Mark einen Blick zu.
    „He, schon gut. Meine Idee war’s nicht.“ Mark hob abwehrend die Hände. Nachher dachte sie noch, er hätte das Kind dazu angestiftet, so was zu sagen.
    „Nein, nein, das weiß ich.“, versicherte sie ihm schnell. An ihren Sohn gewandt fuhr sie fort: „Natürlich kann Mark mitkommen, aber er hat bestimmt etwas anderes zu tun.“
    Mark konnte im Nachhinein wirklich nicht sagen, was ihn dazu veranlasst hatte, den Mund aufzumachen und ihre Einladung anzunehmen. „Wenn ich ehrlich sein soll, hab ich heute eigentlich nichts vor. Der Kunde, den ich heute Morgen hatte, hat gestern Abend abgesagt.“
    Fünf Minuten später saß Mark mit zusammengefalteten Beinen auf dem Beifahrersitz des Fords. Er bereute schon, dass er sich zu dieser hirnrissigen Idee hatte hinreißen lassen. Er warf Toni einen Blick zu, die seine Erscheinung argwöhnisch betrachtete. Wenigstens schien sie jetzt nicht mehr so aufgelöst zu sein.
    „Das sieht nicht sehr bequem aus“, bemerkte sie. „Vielleicht kannst du den Sitz noch ein wenig nach hinten stellen.“ Prüfend sah Toni hinter Marks Sitz. „Aber nur ein wenig, sonst quetschst du Theas Beine ein.“
    „Wir könnten auch mit meinem Auto fahren“, schlug Mark vor.
    „Oh, nein. Das geht nicht. Ich kann ja nicht verlangen, dass du uns schon wieder zu unserem Ausflugsziel kutschierst. Das kostet ja auch immer Benzin, und alles.“
    „Ich fahr euch ja nicht hin, ich fahr e mit. Und den Sprit für die fünfzehn Kilometer bis an den Rhein kann ich mir grade noch erlauben.“
    „Ja, ich will mit Marks Rennauto fahren“, rief Simon.
    Umständlich versuchte Mark, sich in dem kleinen Auto nach hinten zu drehen und sah Simon anerkennend an. „Ich habs schon mal gesagt und ich sags wieder: Du weißt, worauf es ankommt im Leben, Simon.“
    Noch einmal musterte Toni ihn, ehe sie sich losschnallte. „Also gut. Fahren wir mit dem Rennauto.“
     
    Als sie dreieinhalb Stunden später auf dem Weg nach Hause waren, musste Toni zugeben, dass es ein schöner Tag gewesen war. Sie hätte Mark zwar nie für den Typ gehalten, der Interesse an einem Picknick hatte, aber auch er schien Spaß gehabt zu haben. Am meisten schien ihm zu gefallen, dass Simon sein Auto bewunderte und so war er auch nicht müde geworden, Simon damit zu beeindrucken. Zeitweise hatte Toni den Eindruck gewonnen gehabt, Mark selber wäre fünf Jahre alt, zum Beispiel, als er lauter lachte als Simon, wenn er an der Ampel wieder mal die Reifen durchdrehen ließ. Oder wenn er mit ihrem Sohn über Autos fachsimpelte. Am Anfang hatte

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