Ein mörderischer Schatten (German Edition)
Wohnzimmer und guckten Kinderprogramm und Toni setzte sich zu ihrem Nachbarn an den Küchentisch.
„Hab mir gleich gedacht, dass wieder was passiert ist, so wie du ausgesehen hast, vorhin.“
Toni winkte ab. „Nein, diesmal war ich es selber. Mal wieder. Als wenn der Vorfall am See mit dem armen Familienvater, der jetzt wahrscheinlich zu Hause auf der Couch schlafen muss, mir keine Lehre erteilt hätte.“
Mark lachte, als er daran dachte, was sie ihm über den Vorfall erzählt hatte.
„Ich finde das nicht witzig.“
„Ja, schon gut. Entschuldige“, beschwichtigte er sie und trank schnell ein Glas Cola. Sie presste wütend die Lippen zusammen, als sie sah, dass er immer noch grinste, als er das Glas an die Lippen führte.
„Ich glaub, ich erzähl es dir doch nicht.“
„Jetzt komm aber. Wenn ich mir vorstelle, wie du auf den Mann zugestampft bist und ihm die Kapuze runtergerissen hast, Himmel, und seine Alte sitzt nackt daneben.“ Er lachte schon wieder.
„Ja, krieg dich wieder ein. Du bist wirklich sehr einfühlsam.“
„Entschuldigung. Jetzt bin ich ganz ernst.“
Grimmig erzählte Toni von ihrer Entdeckung auf Facebook und dass sie Ralf heute Morgen zur Rede gestellt hatte. „Und dann ist es wieder mit mir durchgegangen“, stöhnte sie. „In meinem Eifer bin ich immer lauter geworden und wohl auch immer hysterischer. Ich weiß auch nicht. Ich war noch nie die Ruhigste, aber in letzter Zeit liegen meine Nerven wirklich blank. Auf jeden Fall hab ich, um es kurz zu fassen, Ralf beschimpft, er hätte Sabine ermordet , und dass er ein psychisch kranker Verehrer ist, der es nicht ertragen kann, dass ich ihm verweigert habe, was ihm anscheinend der Rest der weiblichen Bevölkerung nur zu gerne zukommen lässt. Und das in einer Lautstärke, dass das ganze Büro es nicht überhören konnte. Anschließend konnte ich mir eine Abmahnung von meinem Chef abholen, der so ein Betragen in seinem Unternehmen nicht duldet. Und selbst Ralf hat einen Rüffel bekommen, obwohl er gar nichts dafür konnte.“ Toni griff nach ihrem Getränk und trank einen Schluck. „Ich hab ja schon öfters voreilige Schlüsse gezogen, aber wenigstens komm ich meist dazu, die ganze Sache zu überdenken, ehe ich Schaden anrichten kann. Aber diesmal…“ Toni rieb sich die Stirn und sah Mark an. Dem war das Lachen vergangen. „Jetzt guck nicht so. Ich weiß ja, dass ich unmöglich bin. Jetzt, wo ich in Ruhe drüber nachgedacht habe, glaube ich kaum, dass Ralf wirklich so etwas machen würde. Es ist einfach mal wieder mit mir durchgegangen. Die Leute haben Recht. Ich bin wirklich nicht ganz gescheit. Und als Krönung hat mich Jens heute auch noch angerufen und einen Wutausbruch bekommen, weil er ein weiteres Schreiben von meinen Anwalt bekommen hat.“
Als Mark sie fragend ansah, winkte sie nur ab. „Vergiss es. Es hat mir nur grade noch gefehlt.“ Seufzend lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück. „Jetzt wo ich dir die Ohren vollgeheult hab, geht es mir schon was besser“, lächelte sie.
„Gut. Du kannst mir die Ohren vollheulen, soviel du willst.“
„Ja? Warum?“
Er zuckte mit den Schultern, seine Antwort auf beinahe alles. „Ich weiß nicht. Es ist einfach so.“
„Hmm. Wie läuft es denn mit deine r Motorradwerkstatt. Und dem Handel? Du hast mir doch erzählt, du wolltest auch ein paar alte Maschinen restaurieren, um sie dann zu verkaufen.“
„Es läuft langsam an , mit den Reparaturen. Sind ja hauptsächlich Bekannte. Bis sich das rumgesprochen hat, das dauert ja. Ich hab überlegt, Werbung zu machen und hab mich auch schon erkundigt. Daher wusste ich das auch mit dem Facebook-Kram. Aber ehrlich gesagt, ich kann Autos reparieren und Motorräder, da versteh ich was von. Aber von dem ganzen anderen Kram, da hab ich keinen Schimmer. Das Gewerbe hab ich grad noch anmelden können, aber der ganze Papierkram macht mich fertig. Du kennst ja meine Terrasse. Stell dir so meinen Schreibtisch vor“, lachte er verlegen.
„Oh, das ist aber nicht gut, Mark“, sagte Toni ernst. „Dir nützt ja alles nichts, wenn du die Buchhaltung nicht auf die Reihe bekommst.“
„Tja, ich werde mich schon noch damit auseinandersetzten.“
Toni sah ihn an. „Weißt du was? Ich kann dir ja helfen. Bring mir doch deine Unterlagen und ich guck sie für dich durch.“
Mark sah sie an.
„Jetzt guck nicht so. Du magst nicht viel von mir halten, aber mit Buchhaltung und solchen Sachen kenn ich mich aus. Ist ja schließlich mein
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