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Ein mörderischer Sommer

Titel: Ein mörderischer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fielding Joy
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ihr«, sagte er schließlich und sah dabei demonstrativ auf seine Armbanduhr.
    »Paul, wir müssen miteinander sprechen.« Joanne hörte, wie ihre Stimme zitterte, und haßte sich für dieses Zittern.
    »Das tun wir doch gerade«, sagte er, sie absichtlich mißverstehend. Er sah sie nicht an, nippte wieder lange an seinem Kaffee.
    »Ich vermisse dich«, flüsterte sie.
    In offensichtlichem Unbehagen wandte Paul den Blick von einer Seite zur anderen. »Wenn du irgend etwas brauchst …«
    »Ich brauche dich.«
    »Dies ist nicht der rechte Ort.«
    »Welcher Ort ist denn der rechte? Andauernd sagst du, du wirst mich anrufen, aber nie tust du es. Ich hatte gehofft, wir könnten uns während des Mittagessens unterhalten.«
    »Ich habe dir doch erklärt, warum es nicht geht.«
    »Das ist jetzt nicht das Problem.«
    »Das Problem ist, daß ich noch nicht genug Zeit gehabt habe«, sagte er, wie er es schon oft gesagt hatte. »Ich fange gerade erst an, mich ans Alleinsein zu gewöhnen.« Er hob den Blick und starrte ihr direkt in die Augen. Seine Stimme war jetzt leise, kaum hörbar. »Auch du mußt dich daran gewöhnen.«
    »Ich will mich nicht daran gewöhnen«, erklärte sie ihm, erstaunt über die Deutlichkeit ihrer Worte.
    »Du wirst es müssen«, wiederholte er. »Du mußt aufhören, mich wegen jedem kleinen Problem in der Kanzlei anzurufen, zum Beispiel damals wegen Sports Illustrated  …«
    »Ich wußte nicht, ob du dein Abonnement verlängern lassen wolltest.«
    »Das hättest du entscheiden können.«
    »Ich wollte nicht die falsche Entscheidung treffen!« Prompt brach sie in Tränen aus. »Tut mir leid«, schluchzte sie, nahm eine Papierserviette aus dem Aluminiumbehälter und schneuzte sich. »Ich wollte nicht zu weinen anfangen.«
    »Nein«, sagte er sanft und langte plötzlich über den Tisch, um ihre Hand zu nehmen, »mir tut es leid.« Hoffnungsvoll starrte Joanne ihn an. Jetzt kommt es endlich: Er wird mir sagen, was für ein Idiot er gewesen ist, und er wird mich um Verzeihung bitten. Wenn ich ihn nur wieder aufnehme, wird er den Rest seines Lebens damit verbringen, alles wiedergutzumachen. »Ich hätte gar nichts sagen sollen«, erklärte er statt dessen. »Ich wußte, dies ist weder der Ort noch die Zeit dafür. Mein Gott, Joanne, du gibst mir das Gefühl, ein richtiges Arschloch zu sein.«
    Joanne legte die freie Hand über die Augen und biß sich so fest auf die Unterlippe, daß sie Blut schmeckte. »Sind meine Augen verschmiert?« fragte sie und entzog ihre Hand seinem Griff. Gedankenverloren strich sie sich übers Haar und spielte am Ausschnitt ihres Kleids herum.
    »Nein«, sagte Paul. Sein Blick war sanft, seine Stimme klang zärtlich. »Du siehst wunderschön aus. Du weißt, dieses Kleid hat mir schon immer gefallen.«
    Joanne lächelte. »Ich liebe dich«, sagte sie, ohne ihn anzusehen. Ihre Lippen bebten, obwohl sie ruhig zu bleiben versuchte.
    »Ich liebe dich auch.«
    »Was soll dann das alles?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht«, gab er zu.
    »Komm wieder heim.«
    Er warf einen Blick auf die Tür der Cafeteria. Gerade trat ein junges Paar ein. Laut, lachend, fröhlich neckten sie sich gegenseitig. »Ich kann nicht«, sagte er, und obwohl seine Worte in der plötzlichen Unruhe, die um sie aufkam, untergingen, brauchte Joanne nur in seine Augen zu sehen, die entschlossen auf seinen jetzt leeren Becher blickten, und sie wußte, was er gesagt hatte.
    »Mrs. Hunter!« Die Stimme kam vom anderen Ende der Eingangshalle.
    Joanne wandte sich abrupt um und stieß dabei fast gegen eine Frau im Tennisdreß, die gerade an ihr vorbeigehen wollte.
    »Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken«, sagte Steve Henry. Er schritt durch die in Grün und Weiß gehaltene Eingangshalle des Country Clubs auf sie zu.
    »Habe ich etwas auf dem Platz vergessen?« fragte Joanne und griff automatisch in ihre Handtasche, um zu sehen, ob die Schlüssel da waren.
    »Nein«, sagte er lachend. Ein Grübchen erschien auf seiner linken Wange. »Es hat gerade jemand eine Tennisstunde abgesagt, und da habe ich mir gedacht, ich frage Sie mal, ob Sie Lust hätten, eine Tasse Kaffee mit mir zu trinken. Wir könnten uns über die großen Fortschritte unterhalten, die Ihre Spielweise in den letzten paar Wochen gemacht hat.«
    »Ich glaube nicht«, antwortete Joanne hastig.
    »Sie glauben nicht, daß Ihr Spiel besser geworden ist, oder Sie glauben nicht, daß Sie einen Kaffee mit mir trinken möchten?«
    »Beides,

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