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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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danach, als sie daran vorbeigeschwemmt wurde.
    Der Fluss wand sich, aber sie kamen dem Ufer immer näher. Avery fing an, mit aller Kraft zu treten. John Paul legte einen Arm über den Ast und steuerte ihren Rettungsanker in dieselbe Richtung. Als sie endlich ins seichtere Gewässer kamen, stand er auf und half Avery an Land.
    Sie lagen auf der grasbewachsenen Böschung und waren zu erschöpft, um sich von der Stelle zu rühren. Avery rang nach Luft und zitterte so sehr, dass ihre Zähne klapperten.
    »Alles okay mit dir, Süße?«, keuchte John Paul.
    Sie schnellte in die Höhe und würgte. Sie hatte das Gefühl, den ganzen Fluss geschluckt zu haben.
    »Kannst du schwimmen?«, japste sie. »Hast du mich das gefragt, nachdem du mich von dem Felsen gestoßen hast?«
    »Du hast es gehört?« Er streckte die Hand aus und strich ihr die triefenden Haarsträhnen aus den Augen.
    Sie schaute auf den Fluss. Ich habe bestimmt nur mit Gottes Hilfe überlebt, dachte sie. Eine andere Erklärung gibt es nicht.
    »Okay, jetzt wissen wir wenigstens, was ein Fünfer ist«, sagte sie.
    John Paul setzte sich auf. »Ja?«
    Sie lächelte. »Offensichtlich klassifizieren sie die Stromschnellen«, erklärte sie. »Diese war eine ganz große Nummer. Ein Fünfer.«
    Er schüttelte den Kopf. Sie waren gerade gemeinsam durch die Hölle gegangen, und sie hatte nichts anderes im Sinn, als ihm zu eröffnen, dass die Stromschnellen nach Gefährlichkeit eingestuft wurden? »Hast du dir den Kopf angeschlagen oder so was?«
    »Nein, ich bin nur gerade dahinter gekommen, welches Bewertungssystem sie anwenden. Das ist alles.«
    »Möchtest du noch mal da hinein?«
    »Das ist abgehakt«, erwiderte sie. Sie blinzelte und ließ den Blick über die Felsen über ihnen schweifen. »Ich glaube, wir haben ihn abgehängt.«
    »Da bin ich mir noch nicht so sicher«, sagte John Paul. Er zwang sich aufzustehen, obwohl es ihm widerstrebte, sich zu bewegen. Er schüttelte sich wie ein nasser Hund nach dem Bad, dann hielt er Avery die Hand hin.
    Sie machte den Fehler, sie zu ergreifen. Er zerrte sie mit einem Ruck auf die Füße und traktierte damit wieder ihr Schultergelenk. Der Mann hatte keinen blassen Schimmer, wie viel Kraft in ihm steckte. Und was machte er jetzt? Er drehte sich um und betrachtete den Fleck, auf dem sie gerade gelegen hatten.
    »Hol ein paar Äste und wirf sie auf die Abdrücke unserer Körper. Nein, vergiss es. Du machst es wahrscheinlich nur noch schlimmer. Ich übernehme das.«
    Avery brachte sich zwischen den Bäumen in Deckung und sah zu, wie John Paul etliche kleine Zweige über die weiche Erde zog.
    »Warum nimmst du automatisch an, dass ich inkompetent bin? Hast du nur ein Problem mit mir oder verhältst du dich allen Frauen gegenüber so?«
    »Nein, nur dir gegenüber.«
    Sie sah sein Grinsen, ehe er sich wegdrehte. Es gibt ihm einen Kick, wenn er mich reizt, vermutete sie, aber sie war so kaputt nach dem Beinahe-Herzanfall in den eisigen Stromschnellen, dass sie nicht nach dem Köder schnappte.
    »Hast du eine Ahnung, wo wir sind?«, fragte sie. Die Worte kamen ihr nur schleppend über die Lippen und sie zitterte noch heftiger als zuvor.
    »Nein.«
    Das war nicht die Antwort, die sie sich erhofft hatte. »Ich nehme an, du warst nie Pfadfinder …«
    »Ich kann uns hinführen, wohin wir müssen.«
    »Zurück zum Auto?«
    »Nein. Es würde zu lange dauern, eine Stelle zu finden, an der wir den Fluss überqueren können.«
    »Wir brauchen ein Telefon.« Und eine heiße Dusche und trockene Klamotten, fügte sie im Stillen hinzu.
    Er verwischte ihre Fußspuren noch ein Weilchen, dann trat er zurück, um sein Werk zu begutachten, und nickte zufrieden.
    »Ein Telefon ist absolut vordringlich«, bestätigte er, als er näher zu ihr kam. »Verdammt, Baby, du frierst, oder?«
    »Du nicht?«, fragte sie, als er sie an sich zog und kräftig ihre Arme rieb.
    »Ich bin in Ordnung«, antwortete er. »Ich habe Eiswasser in den Adern, zumindest hat man mir das gesagt.«
    »Wer behauptet denn so was?«
    »Meine Schwester.«
    »Oh … Sie muss es wissen.«
    »Hast du noch ein bisschen Kraft?« Er zog den Reißverschluss ihres Anoraks auf und nahm den Revolver an sich. Die Waffe war nur leicht feucht geworden. Er steckte sie in den Hosenbund und machte Averys Tasche wieder zu.
    »Ich habe genauso viel Kraft wie du.«
    »Dann lauf los. Dir wird in null Komma nichts wieder warm.«
    »Welche Richtung?«
    »Wir müssen hinauf, ehe wir wieder bergab

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