Ein moerderisches Geschaeft
blieben.
»Fahren Sie zu einem Telefon und rufen Sie Hilfe«, schrie sie.
Ihre Beine zitterten so sehr, dass sie überzeugt war, nicht mehr rennen zu können. Sie konzentrierte sich darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen, und das Herz klopfte ihr im Hals. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie die Autoschlüssel nicht an sich genommen hatten.
»Wir müssen zurück … die Autoschlüssel.«
»Die brauchen wir nicht«, erwiderte John Paul. »Jetzt lauf, Süße. Du wirst langsamer.«
Sie träumte davon, sich irgendwo verstecken zu können und zu warten, bis John Paul mit dem Wagen zurückkam. Sie könnte doch einen Platz finden, an dem Monk sie nicht vermutete, oder?
Ich muss mich zusammenreißen. Ich kann es schaffen. Ich kann es. Sie lief, bis das Seitenstechen zur Qual wurde. Sie fragte sich, ob es möglich war, im Laufen zu sterben. Ganz bestimmt.
Tränen schossen ihr in die Augen, als sie den alten SUV vor der Kurve am Straßenrand entdeckte. John Paul lief voraus, zertrümmerte das hintere Fenster, streckte die Hand durch und öffnete die Verriegelung der Fahrertür.
Avery sprintete auf die andere Seite, während er ihre Tür von innen aufstieß. Er brauchte nicht einmal eine Minute, um den Motor kurzzuschließen, den ersten Gang einzulegen und loszubrausen.
Avery war beeindruckt. »Warst du in deiner Jugend Autoknacker?« Sobald sie um die Kurve waren, sank sie zurück und gab die Selbstbeherrschung auf. Ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle.
»Weinst du?«
»Nein.«
»Es hat aber so geklungen.« Er sah sie scharf an.
»Ich bin nur unendlich froh.« Sie wischte hastig die Tränen der Erleichterung von ihren Wangen.
Er grinste. Ihn beseelte dasselbe Gefühl. Aber es hielt nicht lange an. »Verdammt«, brummte er.
»Was ist?«
»Die Straße macht einen Bogen zurück … Er könnte Posten beziehen und uns auflauern … Ja, verdammt, genau das wird er tun, und es gibt hier keine Möglichkeit, diese Straße zu verlassen.«
Er beugte sich vor, zog den Revolver und legte ihn auf den Schoß. Dann ließ er das Fenster herunter und nahm die Waffe wieder in die Hand.
Avery tat es ihm gleich und zückte die Magnum.
»Was, zum Teufel, tust du da?«, fragte er.
»Ich mache mich bereit wie du.«
»Nein, duck dich und bleib unten. Wenn er uns angreift, dann bist du auf der Seite, die er unter Beschuss halten wird.«
Sie ignorierte seine Anweisungen. »Sag mir, wann ich schießen soll. Wir zwingen ihn in die Deckung, bis wir vorbei sind.«
Ein toller Plan und sie führte ihn stolz aus. Aber sie war nur so mutig, weil sie es nicht für möglich gehalten hatte, dass Monk so schnell von dem Berg heruntergekommen war.
Eine Irrtum – sie sah ihn noch vor John Paul.
»Tauch ab«, brüllte John Paul.
Sie entsicherte die Magnum, drückte sich an die Tür, streckte den Arm aus dem Fenster, legte die Waffe auf den Rückspiegel und wartete. Sie duckte sich, so tief sie konnte.
Als sich Monk hinkauerte und das Gewehr in Anschlag brachte, schrie John Paul: »Jetzt!«
Sie schossen gleichzeitig, wieder und wieder, während sie auf den Killer zurasten. Monk ging in Deckung, rollte sich zur Seite und hob erneut das Gewehr. Avery feuerte auf ihn und hielt ihn in Schach, während sie vorbeifuhren.
Jetzt führte die Straße in Kurven bergauf. Ein Feldweg zweigte in spitzem Winkel nach Süden ab und hätte sie weiter bergab gebracht, aber John Paul fürchtete, dass sich der SUV überschlagen würde, wenn er bei dieser Geschwindigkeit das Steuer abrupt herumriss.
»Ich hab keine Munition mehr«, sagte er und leerte das Magazin.
Avery drehte den Kopf, aber John Paul packte sie im Nacken und drückte sie nach unten. »Hock dich auf den Boden«, befahl er und nur einen Moment später zersplitterte das Heckfenster.
Es ging immer noch bergauf und kurz vor einer steilen Kurve traf Monk den linken Hinterreifen.
Der Wagen geriet ins Schleudern, kam von der Fahrbahn ab und krachte durchs Gebüsch. Um ein Haar wären sie frontal gegen einen Baum geprallt und ein Felsen brachte sie schließlich zum Stehen.
»Los!«, schrie John Paul und rannte um die Motorhaube herum auf die andere Seite. Avery hatte keine Ahnung, wo sie waren; sie wusste nur, dass sie wieder rennen musste. Ihr Herz klopfte wild und das Blut rauschte in ihren Ohren. Sie lief den steilen Hang hinauf, dann hielt sie abrupt an.
»Nein«, schrie sie.
John Paul blieb neben ihr stehen. »Ah, verdammt.«
Avery hätte am liebsten losgeheult, als sie nach unten
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