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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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auf das wirbelnde Wasser starrte. Nein. Nicht noch einmal. Sie schüttelte den Kopf und sagte: »Das mache ich nicht. Ich kann nicht. Du kannst mich nicht dazu zwingen.«
    Er bedachte sie mit einem bedauernden Blick, als er sie packte. »Natürlich kann ich.«

25
    Malerisch, meine Fresse! Wenn ich noch ein weißschäumendes Wildwasser sehe, dachte Avery, dann fange ich an zu schreien und höre nie wieder auf. Und im Augenblick hatte sie auch eine Aversion gegen Fichten. Sie hasste jeden einzelnen Baum. Und John Paul mochte sie kein bisschen. Er hatte sie von den Klippen geworfen wie ein überflüssiges Bonbonpapier, und bei dem Sturz in die Tiefe hatte sie sich geschworen, ihn mit Freuden umzubringen, falls sie diese Gefahr überlebte.
    Sie wusste, dass sie unvernünftig war, aber es störte sie nicht. Ihre schlechte Laune steigerte sich, als sie sich das Bein an einem zackigen Felsen verletzte. Wären sie im Ozean gewesen, hätte ihr Blut für eine Schar von Haien wie ein Essensgong gewirkt. Sie bemühte sich, ihre positive Einstellung zu bewahren, während sie darum kämpfte, an der Oberfläche zu bleiben, und redete sich ein, sich glücklich schätzen zu können, dass keine Raubfische in der Nähe waren. Und die Wunde am Bein tat gar nicht so weh im Vergleich zu dem Muskelkater in den Waden, dessentwegen sie beinahe ertrunken wäre. John Paul zerrte sie ans Ufer, trug sie halb zwischen die Bäume, damit sie nicht gesehen werden konnten; dann ließ er sie fallen. Sie landete unsanft auf dem Hinterteil.
    Er setzte sich neben sie. »Das war gar nicht so schlimm, was?«
    Sie hatte genug Wasser geschluckt, um einen kleinen Swimmingpool zu füllen, deshalb war sie nicht in der Lage, diese absurde Frage zu beantworten. Sie wischte sich die Haare aus den Augen und funkelte ihn böse an.
    »Es war nicht so schlimm wie der erste Sprung, oder? Ich glaube, dieser Felsen war nicht höher als sechs Meter«, sagte er.
    »Du hast mich in den Abgrund gestoßen.«
    Eigentlich hatte er sie nicht gestoßen. Wenn er sich recht erinnerte, dann hatte er sie geworfen, damit sie nicht auf die vorspringenden Felsen in der Tiefe aufschlug. Aber er hielt es für keine gute Idee, jetzt darauf hinzuweisen. »Hatte ich eine andere Wahl?«
    Sie war nicht bereit zuzugeben, dass es tatsächlich keine andere Möglichkeit für sie gegeben hatte. Ihre Waffen waren nutzlos gegen Monks Hochleistungsgewehr und er war ihnen dicht auf den Fersen gewesen.
    »Ich möchte nicht darüber reden.«
    Er grinste. »Ist das Glas halb leer, Süße? Wo ist dein Optimismus abgeblieben?«
    »Auf dem Grund des Flusses.«
    John Paul stand auf und hielt ihr die Hand hin. »Komm. Lass uns von hier verschwinden.«
    Sie wusste nicht, ob sie noch ausreichend Kraft hatte, um aufrecht zu stehen. Sie war müde und nass und fror erbärmlich. Nimm dich zusammen, sagte sie sich.
    »Ja.« Sie ergriff seine Hand. Als er sie hochzog, fiel sie gegen ihn. Er legte den Arm um sie und hielt sie fest, während er überlegte, in welche Richtung sie gehen sollten.
    »Bist du nicht müde?«, wollte sie wissen.
    »Doch.«
    Avery sah zurück zum Fluss. »Vielleicht gibt Monk jetzt auf.«
    John Paul schüttelte den Kopf. »Niemals. Er ist ein Profi. Er hat einen Auftrag und wird nicht eher ruhen, bis er uns …«
    »Umgebracht hat?«
    »Oder ich ihn.«
    »Ich votiere für die zweite Option.«
    Sie hörten beide das Kinderlachen. Avery löste sich von ihm und fing an zu laufen. »Ich hoffe, sie haben ein Handy.«
    »Ich glaube kaum, dass du hier eine Verbindung bekommst.«
    Sie lächelte sogar. »Das ist genau der Pessimismus, den ich so liebe. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, John Paul. Für eine Minute dachte ich, du wärst …«
    »Was?«
    »Vergnügt.«
    »Den Teufel bin ich.«
    Er führte sich auf, als hätte sie ihn beleidigt. Sie lachte und lief weiter. Der Grund für ihre Heiterkeit war entweder Freude oder Hysterie. Eine fünfköpfige Familie stellte Zelte an einem kleinen Bach auf.
    Nachdem Avery und John Paul mit knappen Worten ihre Lage geschildert hatten, zwängten sich alle in den Mini-Van und fuhren los. Der Vater erinnerte sich, dass er auf der Fahrt in die Berge durch eine Ortschaft gekommen war.
    Eine halbe Stunde später erreichten sie den verschlafenen, kleinen Ort Emerson, der aus vier Straßen bestand. Der Vater hielt vor einem zweistöckigen Gebäude. Sobald Avery und John Paul ausgestiegen waren und die Schiebetür zugemacht hatten, gab der Mann wieder Gas.
    »Ich

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