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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ist.«
    »Nein, nein, das ist es nicht. Ich kann … ich liebe dich auch«, stammelte er. »Ich versuche, das nächste Flugzeug zu erwischen. Wir bringen unsere Ehe wieder in Ordnung. Alles ist möglich, wenn du mich liebst. Alles.«

30
    Jede Hoffnung, dass es dem FBI gelingen würde, die Namen der Überlebenden aus der Presse herauszuhalten, war zunichte, als ein Nachrichtenteam filmte, wie Carrie und die Richterin zu einem Krankenwagen, der in der Nähe des Explosionsortes stand, getragen wurden.
    Avery hörte im Radio davon, während sie und John Paul durch die Berge fuhren. Sobald sie das verschlafene Nest hinter sich gelassen hatten, kletterte sie auf den Vordersitz und stieß John Paul mit dem linken Fuß gegen die Schulter, als sie auf den Beifahrersitz fiel. Der Schuh fiel in seinen Schoß. John Paul gab ihr kopfschüttelnd den Schuh und sie entschuldigte sich.
    Sie hörten den lokalen Nachrichtensender, bis der Empfang zu schlecht wurde. »Schleppt denn heutzutage jeder in den Vereinigten Staaten eine Videokamera mit sich herum?«, fragte er angewidert. »Einige Leute scheinen es geradezu zu lieben, in die Privatsphäre anderer einzudringen.«
    »Filmcrews vom Fernsehen haben gewöhnlich eine Kamera dabei«, erwiderte Avery knapp.
    »Kein Grund, sarkastisch zu werden, Süße.«
    »Ich war nicht sarkastisch. Ich habe lediglich auf eine Tatsache hingewiesen. Carrie muss es gehasst haben, in dieser Situation gefilmt zu werden. Jemand vom FBI hätte den Film beschlagnahmen sollen. Wahrscheinlich waren die Ermittler nicht rechtzeitig zur Stelle.«
    »Sollten und hätten«, gab John Paul zurück. »Das ist das Motto des FBI.«
    »Du kannst mich nicht ärgern.«
    Er lachte. »Das wollte ich auch gar nicht.«
    Sie öffnete das Fenster und ließ die kühle Nachtluft herein. »O doch«, widersprach sie. »Ich habe dich endlich durchschaut.«
    »Glaubst du?«
    Sie lächelte. »Zuerst dachte ich, dass du nur Groll auf das FBI hegst, aber jetzt weiß ich es besser und habe erkannt, dass es gar nicht stimmt. Deine Phobie ist viel weitreichender.«
    »So?«
    Sie nickte. »Du kannst überhaupt keine Bundesbehörde ausstehen.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Als du von deinem Schwager gesprochen hast, der fürs Justizministerium arbeitet, warst du richtig spöttisch.«
    »Die Justiz hat zu viel Macht.«
    »Was ist mit der CIA? Ich weiß, dass du für sie gearbeitet hast.«
    Er stritt es nicht ab, bestätigte es aber auch nicht. »Sie verändern ihre Prioritäten je nach Lust und Laune und lassen die Agenten und die Bürger in der Luft hangen.«
    »Und die Steuerbehörde?«
    »Jeder Mensch hasst die Steuerbehörde.«
    Da musste sie ihm Recht geben. Sie zählte noch andere Behörden auf und John Paul wies bei jeder auf die Mängel hin.
    »Ich glaube, damit ist es bewiesen«, sagte Avery. »Weißt du, was dein größtes Problem ist?«
    »Nein, aber du wirst mich sicher gleich ins Bild setzen.«
    »Hm«, machte sie. »Du magst die Leute in verantwortlichen Stellungen nicht.«
    Ihre Analyse beleidigte ihn nicht. »Du weißt, was man sagt: Absolute Macht korrumpiert absolut.«
    »Das FBI hat keine absolute Macht.«
    »Aber sie bilden es sich ein.«
    »Weißt du, was ich dir vorschlagen würde?«
    »Was?«
    »Eine Therapie. Du brauchst eine intensive Therapie, die dir hilft, diese feindseligen Gefühle loszuwerden.« Ehe er ihr eröffnen konnte, dass er auch die Therapeuten hasste, wechselte sie das Thema. »Ich muss zu einem Telefon und Carrie anrufen.«
    »Warum hast du das nicht vom Polizeirevier aus gemacht?«
    »Weil du dann ohne mich losgefahren wärst. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du mich im Stich lassen wolltest. Mich packt jedes Mal der Zorn, wenn ich daran denke.«
    Sollte er ihr die Wahrheit sagen, oder nicht? Er biss die Zähne fest zusammen, während er darüber nachdachte. Sie schien enttäuscht, sogar verletzt zu sein.
    »Hör zu …«, begann er und brach ab.
    »Ja?«
    »Möglicherweise wäre ich geblieben.«
    »Möglicherweise?« Sie kniff ihn in den Arm. »Was soll das heißen?«
    »Das heißt, dass ich vorhatte zu bleiben. Aber jetzt bist du dran, mir etwas zu erklären: Wie kommt’s, dass du dein Superteam verlassen hast?«
    »Hör auf, sie so zu nennen. Ich bin überzeugt, dass Agent Knolte und die anderen durchaus fähig sind, gute Arbeit zu leisten.«
    »Ja? Warum hast du dich dann entschieden, mit mir zu kommen?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich habe über das nachgedacht, was du gesagt hast,

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