Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
breitschultrig er war –, und kramte weiter nach ihrem Handy. Schließlich fand sie es. Oliver schüttelte den Kopf. »Schon wieder ein Problem?«, fragte Avery.
    »Im Utopia gibt es niemals Probleme, aber die Benutzung von Handys wird hier nicht gern gesehen.« Er deutete auf ein schwarz-goldenes Schild, das auf der Theke stand.
    Sie klappte das Handy auf und tippte Carries Kurzwahlnummer ein. »Dann sollten Sie vielleicht lieber in eine andere Richtung schauen.«
    John Paul gefiel ihre Antwort. Temperamentvoll, dachte er. Was für eine Überraschung. Das figurbewusste Mädchen aus Kalifornien mit den viel zu blauen Augen hatte Rückgrat.
    Carries Mailbox meldete sich nach dem ersten Klingelton; das bedeutete, dass Carries Handy entweder noch auf dem Ladegerät lag oder dass sie sich in einem Funkloch befand. Avery rief Tony an. Er meldete sich, und in dem Moment, in dem er Averys Stimme hörte, machte er ihr die Hölle heiß, weil sie sich nicht vor Carries Abreise gemeldet hatte.
    »Du weißt doch, welche Sorgen sie sich macht, wenn sie nichts von dir hört.«
    »Tut mir Leid«, sagte Avery. »Hast du mit Carrie gesprochen, seit sie von L. A. abgeflogen ist? Hat sie mit dir telefoniert?«
    »Nein, aber ich habe auch nicht damit gerechnet, von ihr zu hören. Wir haben uns in L. A. verabschiedet. Sie wollte nicht, dass ich sie zum Flughafen bringe«, sagte er. »Und ich habe ihr versprochen, sie nicht zu nerven, während sie in der Schönheitsfarm ist. Sie ist dort, um sich zu erholen und über ihre … Prioritäten nachzudenken. Aber ich bin überzeugt, dass sie mit dir reden möchte. Ruf sie an und richte ihr aus, dass ich sie liebe.«
    Tony wusste nicht, dass Avery im Utopia war. Sie war kurz davor, ihm von ihrer Entscheidung, der Tante Gesellschaft zu leisten, zu erzählen, besann sich aber eines anderen. Sie wollte nicht, dass sich Tony über das aufregte, was sie nach wie vor für eine riesige Schlamperei hielt, für die das Hotel verantwortlich war.
    »Mach dir keine Gedanken, wenn sich ihre Mailbox einschaltet, dann bekommt sie vielleicht gerade eine Massage oder so etwas.«
    Allmählich herrschte mehr Betrieb in der Lobby. Eine ausgelassene, laute Gruppe war im Hotel eingetroffen. Avery legte die Hand auf ihr Ohr und drückte das Handy fester an das andere.
    »Tony, gab es irgendwelche Schwierigkeiten in der Firma? Hat dich jemand aus dem Büro angerufen?«
    »Nein«, erwiderte er. »Wie kommst du darauf? Ich habe heute Morgen mit Jeanie telefoniert. Alles läuft bestens. Wenn du mit Carrie sprichst, sag ihr, dass sie sich keine Sorgen machen muss.«
    »Ja, das werde ich tun«, versprach Avery. »Ich melde mich später noch mal, Tony. Alles Liebe.«
    Sie beendete das Gespräch und sah Oliver an. »Ich möchte den Geschäftsführer sprechen.«
    Diese Forderung schien Oliver zu kränken. Er straffte die Schultern und erwiderte spitz: »Ich bin sicher, Mr. Cannon wird Ihnen dasselbe sagen wie ich. Wir sind ausgebucht. Aber ich bin Ihnen gern behilflich, eine geeignete Unterkunft in Aspen zu finden. Selbstverständlich gibt es kein Hotel, das sich mit dem Utopia vergleichen ließe, aber Sie könnten jeden Tag herkommen und unsere Behandlungsangebote in Anspruch nehmen. Bestimmt würde Ihnen eine Massage mit heißen Steinen gut tun. Sie ist sehr belebend.«
    Sein Ton war maßlos herablassend. Avery hatte nicht das geringste Interesse an seiner verdammten Massage. Sie wollte ihre Tante finden. Es fiel ihr schwer, ihren Ärger im Zaum zu halten, aber es gelang ihr. Sie hatte nie zuvor ihre Zugehörigkeit zum FBI ausgenutzt, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen, und sie wollte auch jetzt nicht damit anfangen. Die Versuchung war allerdings sehr groß. Sie hätte liebend gern ihren Dienstausweis gezückt und Oliver vor die Nase gehalten. Das würde ihm seine Hochnäsigkeit bestimmt austreiben. Aber sie konnte nicht zu diesem Mittel greifen. Es wäre unaufrichtig, sich wie eine echte Agentin aufzuführen, wenn sie in Wahrheit den lieben langen Tag im Keller hockte und Daten in den Computer tippte. Außerdem besaß sie gar keinen richtigen FBI-Ausweis, und jeder, der auch nur halbwegs bei Verstand war, würde das erkennen.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie ihren ganzen Ärger auf den unschuldigen Hotelangestellten projizierte. Oliver machte lediglich seinen Job. Vielleicht hatte Carrie einfach die Zeit vergessen. Es wäre durchaus denkbar, dass sie in dieser Bergvilla einen berühmten Filmstar getroffen

Weitere Kostenlose Bücher