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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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brach sie in Tränen aus. Dieser Hurensohn hatte sogar die winzige Luke verdrahtet.
    Sie würde nicht aufgeben, gleichgültig, wie hoffnungslos ihre Lage auch war. Vielleicht war Annes Vorschlag gar nicht so schlecht. Es könnte ihnen gelingen, das Glas zu durchschneiden, ohne einen der Drähte zu berühren. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und schabte vorsichtig mit ihrem Diamantring an der Glastür. Nach einer Viertelstunde hörte sie auf. Sie hatte in der langen Zeit nicht mehr als einen Kratzer in die Scheibe gemacht.
    Carrie ging hinunter in den ersten Stock und inspizierte Annes und Saras Zimmer. Sie verbrachte Stunden damit, das eine oder das andere zu versuchen, ehe sie schließlich aufgab. Sie hatte den ganzen Nachmittag und einen Teil des Abends nutzlos vergeudet.

12
    Jilly umrundete die Steinbank in der Grotte, die sich gegenüber dem Brunnen mit der goldenen Kugel befand. Sie blieb stehen, um zuzusehen, wie der in Weiß gekleidete Tai-Chi-Trainer seinen Schülern eine Übung beibrachte. Der Lehrer war anmutig und elegant, die Schüler hingegen schienen Neulinge zu sein, denn ihre Bewegungen wirkten steif und linkisch.
    Sie setzte ihren Weg zu der Stelle fort, an der Monk den geländetauglichen Mercedes geparkt hatte. Wohin sie auch schaute, überall blühten Blumen. Sogar neben dem Parkplatz hinter dem Haus waren riesige Blumenbeete. Das Utopia war bezaubernd; vielleicht würde sie sich hier eine Woche lang verwöhnen lassen, wenn sie diese Sache hinter sich gebracht hatten.
    Das Handy klingelte in dem Moment, in dem sie sich hinter das Steuerrad des neuen Wagens setzte. Sie wartete schon auf Monks Anruf von seinem Satellitentelefon, und sie meldete sich, noch ehe das erste Klingeln zu Ende war.
    »Hallo, Liebling.«
    Monk lächelte. Er liebte ihre heisere Stimme und die Art, wie sie die Kosenamen flüsterte. »Ist sie schon angekommen?«, fragte er.
    »Ja, ich habe sie gerade losgeschickt und mache mich jetzt auf den Weg. Ich nehme die Abkürzung, die du gefunden hast. Das verschafft mir gute vierzig Minuten Vorsprung.«
    »Hat es dir Spaß gemacht, mit deiner Tochter zu sprechen?«
    »Oh, es war großartig«, hauchte sie. »Sie hat Angst. Danke, Liebling, dass du mir das erlaubt hast. Aber es gibt einen kleinen Wermutstropfen.«
    »Ja?«
    »Avery war nicht allein.«
    »Was?«, gab er scharf zurück. »Wer war bei ihr?«
    »Ein Mann.« Jilly klemmte das Telefon zwischen Schulter und Ohr, startete den Motor und rollte vom Parkplatz. »Ihr Liebhaber, zweifellos«, mutmaßte sie. »Ich musste ihn mit ins Boot nehmen, weil er weiß, dass Carrie verschwunden ist. Er war mit Avery im Büro des Geschäftsführers. War das richtig? Ich habe doch nichts falsch gemacht, oder?«
    Er wusste, dass sie eine Bestätigung brauchte. »Natürlich hast du alles richtig gemacht. Kennst du zufällig seinen Namen? Weißt du etwas über ihn?«
    »Nein. Ich habe überlegt, ob ich den Mann an der Rezeption oder den Geschäftsführer ausfragen soll, wollte aber zuerst mit dir reden. Möchtest du, dass ich zurückgehe und mich nach ihm erkundige?«
    »Nein, nein, mach das nicht«, wehrte Monk ab. »Du würdest damit nur Aufmerksamkeit auf dich ziehen. Du bist so schön, dass sich die Leute ganz bestimmt an dich erinnern würden … Und du siehst Avery ähnlich. Ich finde schon heraus, wer er ist.«
    »Ja, gut. Bist du für beide vorbereitet?«
    »Der Plan hat sich geändert.«
    »So?«
    »Der Laden am Fluss ist geöffnet und das Geschäft boomt, fürchte ich. Es ist seit dem Morgen mehr Betrieb als in einem 7-Eleven.«
    »Wie kann das sein?«, rief Jilly. »Du hattest das doch gecheckt. Der Besitzer wurde von einem Bären angefallen und muss mindestens noch eine Woche im Krankenhaus bleiben. Das hattest du gecheckt«, wiederholte sie.
    Sie regte sich richtig auf, und Monk versuchte eilends, ihre Befürchtungen zu dämpfen. »Es wird alles glatt gehen.«
    Sie ließ sich nicht so leicht beschwichtigen. »Aber wieso ist der Laden offen?«
    »Der Cousin des Besitzers aus Arkansas ist hier und hat ihn heute Morgen aufgemacht. Vermutlich hat der Besitzer ihn gebeten, die Vertretung zu übernehmen. Aber das spielt keine Rolle«, versicherte Monk. »Wir gehen einfach zu Plan B über. Du weißt, dass ich immer einen Alternativplan im Kopf habe, wenn ich einen Auftrag ausführe.«
    »Ja, ich weiß«, sagte sie erleichtert. »Du bist ja so klug, Liebling.«
    Dieses Kompliment weckte den Wunsch in ihm, ihr noch mehr zu

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