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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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zusammenarbeitete. »Ja, Sie sind schuldlos«, sagte sie.
    Nachdem Sara Carrie beigepflichtet hatte, wandte sich Anne an Carrie. »Sie sollten Wiedergutmachung bei Ihrer Schwester leisten für alles, was Sie falsch gemacht haben.«
    Oh, Carrie hasste diese Frau aus tiefstem Herzen. Aber sie schwieg, während Anne weiterpredigte: »Die Familie ist das Allerwichtigste. Das habe ich vor kurzem erkannt. Jemanden zu haben, auf den man sich stützen kann … wie ich auf meinen Mann, wenn es schwierig wird … das ist ungeheuer wichtig. Ich habe großes Glück«, fuhr sie fort. »Mein Mann vergöttert mich.« Sie drehte sich hektisch zu Sara. »Er wird Alarm schlagen. Mein Mann ruft mich jeden Tag an. Das versäumt er nie. Ich habe ihm zwar gesagt, dass er sich keine Umstände machen soll, solange ich in der Wellnessfarm bin, denn es könnte schwierig sein, mich zu erreichen, weil ich all diese Behandlungen bekomme, aber davon wollte er nichts hören. Er sagte, er könnte die ganze Nacht nicht schlafen, wenn er nicht mit mir gesprochen hat. Verstehen Sie? Wenn wir lange genug warten, wird mein Mann die Polizei dazu bringen, ganz Colorado auf den Kopf zu stellen und mich zu suchen.«
    »Wir können nicht warten«, widersprach Carrie.
    Sara schüttelte tadelnd den Kopf, weil Carrie die Beherrschung verlor. »Das klingt, als führten Sie eine wunderbare Ehe, Anne.«
    »Ja, das tun wir. Wir sind sehr glücklich.« Ein trotziger Unterton war in ihrer Stimme. »Und er wird nach mir suchen.«
    »Ja, ganz bestimmt«, sagte Sara beschwichtigend. »Aber möglicherweise haben wir nicht so viel Zeit, um auf die Polizei warten zu können. Colorado ist ein großer Staat.«
    Anne nickte. »Ja, Sie haben Recht. Wir müssen uns selbst helfen. Also gut«, sagte sie, während sie die Fessel an ihrem rechten Handgelenk löste. »Was kann ich tun? Ich weiß nicht, ob ich von großem Nutzen bin – ich habe einen langen Kampf mit einer Krankheit hinter mir und viel Gewicht verloren. Ich bin noch nicht ganz bei Kräften, aber ich kann ausgezeichnet kochen. Ich könnte uns was zu essen machen.«
    »Das wäre großartig«, sagte Sara. »Danke, Anne.«
    Carrie blieben noch Zweifel. Es war möglich, dass Anne vernünftig geworden war, aber andererseits könnte sie ihnen auch etwas vormachen. Es stand zu viel auf dem Spiel, um ihr ganz und gar zu vertrauen. Carrie kam zu dem Schluss, dass entweder Sara oder sie Anne ständig im Auge behalten mussten.
    »Ist jemand hungrig?« Anne erhob sich.
    »Ich«, sagte Sara.
    Anne nutzte die Gelegenheit diesmal nicht, um einen boshaften Kommentar über Saras Übergewicht fallen zu lassen. Sie entschuldigte sich sogar für ihre Beschimpfung von vorhin.
    »Ich hätte Sie niemals ein fettes Schwein nennen dürfen. Ich war müde und gereizt, aber das ist eine armselige Entschuldigung für diese Beleidigung.«
    »Sara, Sie könnten hier bleiben und Anne Gesellschaft leisten, während ich mich noch einmal gründlich im ganzen Haus umschaue«, schlug Carrie vor. »Ich fange oben an. Ich muss vorhin etwas übersehen haben.«
    Sie empfand tatsächlich so etwas wie Optimismus, als sie die Treppe hinauflief. Sie zog sich rasch ihren Designer-Trainingsanzug an; dann machte sie sich daran, methodisch alle Ausgänge und Fenster zu überprüfen. Hoch oben in der Ecke ihres Schlafzimmers befand sich ein winziges Fenster. Es kostete sie einige Mühe, den Sekretär zu der Wand zu schieben und hinaufzuklettern, nur um festzustellen, dass sie auch dann noch zu klein war. Sie rannte hinunter, um einen der Esszimmerstühle zu holen. Sara stand auf einem Stuhl vor dem Wohnzimmerfenster. Sie hatte einen Lippenstift in der Hand und malte das Wort »Hilfe« auf die Scheibe.
    Carrie hielt sie zurück. »Wenn Monk, oder wie immer dieser Kerl auch heißen mag, draußen einen Fangdraht angebracht hat …« Sie brauchte den Satz nicht zu beenden.
    »Dann explodiert das Haus, wenn Hilfe anrückt.«
    »Es wäre möglich«, sagte Carrie und ging mit dem Stuhl zur Treppe.
    »Ich wische es weg«, sagte Sara. Sie stieg vom Stuhl und holte ein Handtuch.
    »Wie wär’s, wenn wir eine Glasscheibe durchschneiden?«, hörte Carrie Anne fragen.
    Carries Arme taten weh, nachdem sie den Stuhl auf den Sekretär gehievt hatte. Sie brauchte drei Anläufe und keuchte, weil sie ganz und gar untrainiert war. Sie stürzte, als sie versuchte, auf den Sekretär und den Stuhl zu klettern, landete aber zum Glück auf dem Bett. Als sie das Fenster endlich erreichte,

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