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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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er.
    Sie hörte ihm zu, und ihre Erregung wuchs mit jedem Detail, das er ihr erklärte. Als er zum Ende kam, kicherte sie. »Das ist perfekt, Liebling. Absolut perfekt.«

13
    »Sein Name ist Dale Skarrett«, sagte Avery, »und er sitzt derzeit im Gefängnis.«
    »Wo?«, wollte John Paul wissen.
    »In Florida. Vor ein paar Jahren hat er Haftverschonung beantragt, und Carrie und ich waren bei der Anhörung. Wir haben beide ums Wort gebeten und man hörte uns an. Unsere Aussagen gaben den Ausschlag und Skarrett blieb im Knast.«
    »Demnach hat er einen guten Grund, Ihnen beiden den Tod zu wünschen.«
    »Ja.«
    »Was hat er verbrochen?«
    Sie hasste es, diese Erinnerungen an die Oberfläche zu holen. Das riss alte Wunden wieder auf.
    »Das erzähle ich Ihnen später«, sagte sie ausweichend, um Zeit zu gewinnen.
    »Was hat er verbrochen?«, wiederholte John Paul ruhig.
    Sie drehte sich zur Seite und schaute aus dem Fenster. »Er hat meine Großmutter umgebracht«, antwortete sie. Sie warf einen ängstlichen Blick auf die Uhr. »Wir haben nur noch dreiundzwanzig Minuten, um zu diesem gottverlassenen Ort zu kommen. Wonach müssen wir Ausschau halten?«
    Ihm war klar, dass sie versuchte, seine Aufmerksamkeit auf die drängenden Probleme zu lenken, damit er keine Fragen mehr stellte. Irgendwann würde sie ihm erzählen, was er wissen musste, wenn sie diese Sache lebend überstehen wollten, aber im Moment bedrängte er sie nicht weiter. Wie sie gesagt hatte – ihnen blieben nur noch dreiundzwanzig Minuten.
    »Nach allem, was fehl am Platze ist.«
    Sie kamen immer höher in die Berge. Avery hatte ihren Orientierungssinn verloren, doch zum Glück kannte sich John Paul noch aus.
    Die Sonne schien wieder durch die Zweige der Bäume und der Wald war nicht mehr so dicht. Avery schloss daraus, dass sie sich offenem Gelände oder einer Bergkuppe näherten. Wurden sie dort zur leichten Beute?
    »Wir werden noch Nasenbluten bekommen, wenn wir in immer höhere Gefilde fahren. Ist Ihnen kalt?«, fragte sie.
    »Nein.«
    John Paul wusste, dass sie fror. Er hatte bemerkt, dass sie sich vor einer Weile die Arme gerieben hatte. Er streckte die Hand aus und schaltete die Heizung ein. Avery richtete den Luftstrahl so ein, dass die Wärme auf ihre Arme geblasen wurde.
    »Was hat sie gemeint – was denken Sie?«
    »Womit?«
    »Die Frau sagte: ›Bumm.‹ Ich sehe immer die drei Frauen vor mir: wie sie an Stühle mit Sprengkörpern gefesselt sind.«
    »Könnte sein«, sagte John Paul. »Möglicherweise sind sie auch in irgendeinem Raum, dessen Ausgang mit Sprengstoff versperrt ist.«
    »Hier in der Gegend gibt es Höhlen und alte Schächte, nicht wahr?«
    »Ja«, bestätigte er. »Hunderte.«
    Sie sah wieder auf die Uhr. »Noch einundzwanzig Minuten.«
    »Ich weiß«, gab er ungehalten zurück.
    »Können Sie nicht schneller fahren?«
    »Möchten Sie ans Steuer?«
    »Nein«, wehrte sie ab. Sie merkte, dass sie ihre Ängste und die Wut auf den Falschen richtete. »Tut mir Leid, ich wollte keine Kritik üben. Ich weiß, dass Sie Ihr Bestes tun.«
    Erst jetzt kam ihr in den Sinn, dass sie nicht viel über den Mann wusste, zu dem sie so bereitwillig in den Wagen gestiegen war. Nein, das stimmte nicht ganz. Sie wusste genug, um Vertrauen in seine Fähigkeiten zu haben. Er hatte sein Können bei der Marine bewiesen. Hoffentlich konnte er das, was er gelernt hatte, noch anwenden.
    Sie beschloss, das herauszufinden. »Waren Sie erfolgreich bei den Operationen, an denen Sie beteiligt waren, bevor Sie sich beurlauben ließen?«
    Die Frage erschreckte ihn. »Wovon sprechen Sie?«
    »Sie waren beim Militär.«
    Er sah sie scharf an. »Woher wissen Sie das?«
    »Eine Freundin von mir hat an ihrer Arbeitsstelle Ihren Namen in den Computer eingegeben.«
    Sie wartete auf eine Reaktion. Sie hatte eine gute Begründung für diesen Übergriff in sein Privatleben parat, falls er sie danach fragen würde.
    »Wann haben Sie das veranlasst?«
    »Als ich im Büro des Hotelmanagers saß und Sie sich auf die Suche nach Cannon gemacht haben.«
    »Sie haben meinen Hintergrund checken lassen.« Es schien ihm schwer zu fallen, das zu glauben.
    »Ja.«
    Der Blick, den er ihr zuwarf, versengte sie fast. »Wo arbeitet Ihre Freundin?«
    »In Quantico.«
    Oh, diese Eröffnung nahm er nicht gut auf.
    »Also das ist doch …«, begann er.
    »Sie waren bei der Marine«, platzte sie heraus.
    Sie beobachtete, wie er Luft holte, und wusste, dass er versuchte, seinen Zorn zu zügeln.

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