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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Freundin hat mir etwas über ihn aus Ihrer Akte vorgelesen.«
    »Es ist praktisch, einen Verwandten im Justizministerium zu haben.«
    »Sie mögen Ihren Schwager nicht?«
    Was für eine eigenartige Frage. »Natürlich mag ich ihn. Er liebt meine Schwester und sie sind glücklich miteinander. Warum fragen Sie?«
    »Sie haben bei dem Wort ›Justizministerium‹ verächtlich gegrinst.«
    Er lächelte – sie war eine gute Beobachterin. »Nein, habe ich nicht.«
    Sie entschied, deswegen mit ihm nicht zu streiten. »Meinen Sie, die Anruferin hat Monk angeheuert?«
    »Könnte sein«, meinte er, »aber ich glaube es eher nicht. Aus dem, was Sie mir erzählt haben, schließe ich, dass er ihr freie Hand lässt. Sie könnte seine Partnerin sein. Das ist ja das Seltsame. Monk hat nie irgendwelche Spielchen gespielt. Warum inszeniert er dann diese Schatzsuche?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Vielleicht haben wir eine Chance, wenn sie die Entscheidungen trifft. Möglicherweise ist sie kein solcher Perfektionist wie er.«
    »Sie muss Carrie und mich kennen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Die Art, wie sie geredet hat, bringt mich auf den Gedanken. Sie hat Carries Namen in spöttischem Ton ausgesprochen. Sie mag sie nicht.«
    »Das ist offensichtlich.«
    »Das bedeutet, dass sie miteinander zu tun hatten.«
    »Und was ist mit Ihnen?«
    »Sie nannte mich ein ›ungeschicktes, dummes Ding‹. Deshalb nehme ich an, dass sie mich auch nicht mag«, erwiderte sie.
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Möglicherweise hat ihr Skarrett nur von uns erzählt. Aber so wie sie sich ausdrückte klang es, als wäre dies … etwas Persönliches für sie.«
    Avery nahm erneut die Swatch und legte sie behutsam zurück. Sie sah im Gehäuse vor sich beinahe ein rotes Licht, das pulsierte wie ein Herz. Eine unheimliche Vorstellung.
    John Paul war ein guter Fahrer. Avery beschloss, es ihm zu überlassen, sich Sorgen darüber zu machen, ob der Wagen im Schlamm stecken bleiben oder ein Reifen von einem scharfkantigen Stein aufgeschlitzt werden könnte. Sie schloss die Augen, lehnte sich zurück und ließ ihren Gedanken freien Lauf. Was hatte sie übersehen? Sie hatte das Gefühl, die Lösung dieses irrsinnigen Rätsels im Hinterkopf zu haben, sie aber nicht abrufen zu können.
    »Wie viel Zeit haben wir noch?« Sie sagte es ihm und er fuhr fort: »Ich habe keine Ahnung, was uns erwartet, also hören Sie mir gut zu. Sie machen, was ich Ihnen sage. Wenn ich von Ihnen verlange, sich auf den Boden zu legen, fangen Sie nicht an zu diskutieren. Tun Sie’s einfach. Sobald ich herausgefunden habe, wo die markierte Stelle ist, versuche ich, erst einmal die Gegend zu erkunden. Sie bleiben so lange im Auto.«
    »Ich muss mich zeigen.«
    »Das werden Sie nicht tun.«
    »Sind Sie wahnsinnig? Selbstverständlich muss ich das«, widersprach sie. »Die Frau kündigte an, dass sie Carrie und die beiden anderen umbringen würde, falls ich mich verspäte. Wenn ich mein Gesicht nicht zeige …«
    »Hat Ihnen die Anruferin einen Beweis dafür angeboten, dass die drei Frauen noch am Leben sind? Haben Sie danach gefragt?«
    »Nein«, räumte Avery ein. »Das hätte ich machen müssen, aber es ging nicht. Das Gespräch war nur kurz und sie ließ keine Fragen zu.«
    »Dann hätten Sie nein sagen sollen.«
    »Ich hätte ihr sagen sollen, dass ich ihr Spiel nicht mitmache?«
    »Ja. Ich hätte das getan.«
    Avery schüttelte den Kopf. »Das glaube ich Ihnen nicht. Aber es war vermutlich falsch von mir, dass ich keinen Beweis verlangt habe. Es wäre richtig gewesen.«
    »Wäre, hätte … Jetzt ist es zu spät. Ich denke, die Chancen stehen neun zu eins, dass wir in eine Falle tappen. Deshalb möchte ich …«
    Sie ließ ihn nicht ausreden. »Ich habe keine Wahl, ich muss mich zeigen. Ich hoffe, mir fällt etwas ein, womit ich diese Irre versöhnlich stimmen kann.«
    »Sie wollen eine Irre versöhnlich stimmen? Das ist ein Widerspruch in sich.«
    »Sie sind ein …«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Ein Klugscheißer? Wollten Sie das sagen?«
    »Nein.«
    »Was dann?«, forderte er sie heraus.
    Sie ging zum Angriff über. »Hören Sie, wenn Sie aussteigen wollen – meinetwegen. Bringen Sie mich nur zu der markierten Stelle, dann können Sie sich aus dem Staub machen.«
    »Ich steige nicht aus.«
    »Okay«, erwiderte sie und ärgerte sich, weil man ihr die Erleichterung sicherlich anmerkte. »Mir ist klar, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass Monk uns bereits ein Grab geschaufelt hat.

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