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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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antwortete nicht. »Im Gebäude halten sich ein Mann und eine Frau auf. Die Frau sitzt im Hinterzimmer und telefoniert, der Mann steht vorn am Ladentisch. Er schaut ständig aus dem Fenster, als würde er Gesellschaft erwarten. Während ich dort war, fuhr ein Milchauto ab, und ein anderer Typ hat Bierkästen ausgeladen. Drei oder vier Kunden sind da.«
    Er lenkte den Wagen auf die Straße und fuhr bergab. Die Waffe lag auf seinem Schoß.
    »Sehen Sie den Mann, der uns anschaut?«, fragte er. »Er steht rechts neben der Tür.«
    Sie beobachteten ein junges Paar, das mit zwei kleinen Jungs aus dem Laden kam, und dabei entdeckte Avery den Mann, der die Tür von innen zuschlug.
    »Verdammt, was soll das?«, brummte John Paul, als der Mann das Schild im Fenster umdrehte. »Sie schließen.«
    Er parkte dicht neben dem Gebäude, damit Avery geschützt war, wenn sie ausstieg. Dann stellte er den Motor aus, steckte den Schlüssel in die Jeanstasche und lief um die Kühlerhaube herum. Avery sah, dass er den Revolver in den Hosenbund steckte.
    Dröhnende Rap-Musik wurde laut, als ein anderes Auto auf den Parkplatz rollte. John Paul ging an der Seite des Gebäudes entlang, um auf den Platz davor zu spähen. Vier junge Kerle stiegen aus, standen lachend herum und tranken Bier. Auf dem Dach des alten Chevy waren zwei Kajaks mit Seilen festgezurrt.
    John Paul bedeutete Avery zu bleiben, wo sie war, ging zu ihr zurück und sagte: »Ich sehe mich noch mal auf der Rückseite um.«
    Er zeigte sich offen dem Mann, der am Fenster stand, und ging in den Wald; dann machte er einen Bogen, schwang sich über den Zaun an der Hintertür und spähte ins Haus. Die Frau beugte sich über den Schreibtisch und telefonierte noch immer.
    Obwohl sie viel zu jung dafür war, erinnerte sie ihn an Ma Kettle aus den alten Filmen, die er als Kind im Fernsehen gesehen hatte. Sie trug einen schmutzigen Overall und ein ausgewaschenes Flanellhemd mit aufgekrempelten Ärmeln und diktierte Zahlen in den Telefonhörer, während sie in einem Sharper-Image-Katalog blätterte. Sie merkte nicht, dass sie beobachtet wurde. John Paul wich zurück, als sich die Schwingtür zum Laden öffnete. Ein Mann streckte den Kopf herein und hielt die Tür mit einer Hand fest, damit sie nicht gegen ihn prallte.
    »Chrystal, wir haben ein Problem«, sagte er mit einem schweren Hillbilly-Akzent. »Draußen stehen zwei Autos. Gerade sind vier Betrunkene ausgestiegen. Wahrscheinlich wollen sie ihre Biervorräte auffüllen, aber mehr Kopfzerbrechen bereitet mir das Mädchen in dem anderen Wagen. Sie wird jede Sekunde an die Tür klopfen. Vielleicht hat sie gesehen, dass ich sie vom Fenster aus in Augenschein genommen habe. Das Auto steht seitlich des Hauses. Meinst du, sie ist diejenige, welche?«
    »Können Sie eine Minute dranbleiben, Schätzchen?«, sagte Chrystal in den Hörer. Sie schwang den Drehstuhl herum und funkelte den dunkelhaarigen Mann düster an. »Höchstwahrscheinlich ist sie es, aber ich bin noch nicht mit der Bestellung fertig, und du hast mir versprochen, dass ich …«
    Er unterbrach sie. »Vielleicht ist sie es auch nicht. Wäre ja möglich, dass sie nur auf die Toilette will. Ein großer, kräftiger Kerl hat sie hergefahren, aber der ist in den Wald gegangen und sucht sich ein eigenes Klo wie diese vier betrunkenen Jungs.«
    »Siehst du denn nicht, dass ich beschäftigt bin, Kenny? Wenn das Mädchen unsere Toilette benutzen will, dann sorg dafür, dass sie vorher etwas kauft, und lass sie nicht hier herein. Ich hab immer noch gute zehn Katalogseiten durchzugehen.«
    »Mir ist es ein Rätsel, warum du nicht früher daran gedacht hast, das zu erledigen. Du musstest es unbedingt bis zur letzten Minute aufschieben, oder?«
    John Paul ging zurück zum Eingang und stand bereits auf der Veranda, als Kenny die Tür aufschloss.
    Avery huschte ums Hauseck und stellte sich neben ihn. John Paul schob sie hinter sich. Fr beschützte sie und Avery wehrte sich nicht dagegen. Sie hatte solche Angst, nicht den richtigen Ort gefunden zu haben, dass sie an nichts anderes denken konnte.
    »Können Sie nicht lesen? Wir haben geschlossen«, sagte der Mann.
    Avery kam wieder nach vorn. »Es ist ein Notfall«, platzte sie heraus.
    »Dann müssen Sie erst etwas kaufen.«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben mich schon verstanden. Sie müssen etwas kaufen, und wenn Sie bezahlt haben, können Sie die Toilette benutzen.«
    Kenny knurrte sie an wie ein Kampfhund. Er war ein ausgesprochen unangenehmer

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