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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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wahr?«
       Der Schrecken fuhr Harry in die Glieder. Er brachte kein
einziges Wort hervor. ›Warum nur habe ich der Redakteurin nicht gleich
verraten, was ich wusste‹ , verfluchte er sich und befürchtete das
Schlimmste. ›Welcher Teufel hatte mich dazu getrieben, diesen dummen Erpressungsversuch
zu wagen. Wie mag nur dieser Kerl auf meinen Namen gekommen sein?‹
       »Nun antworte schon!« fuhr der Fremde Harry barsch an.
       »Ja Sir, ich bin honeybee! Ich bedaure sehr, dass ich
versuchte, Sie zu erpressen. Bitte verzeihen Sie mir das. Es war mein Schwager
Peter, der mich auf diese idiotische Idee brachte. Aber ich hatte wirklich
keine Ahnung davon, wer den kaputten Rover fuhr. Auf einmal stand der Wagen auf
meinem Grundstück. Und von dem Unfall hatte ich überhaupt nichts mitbekommen.«
       »Das kannst du deiner Großmutter erzählen, aber nicht
mir. Schade um dich, honeybee. Wahrscheinlich weißt du viel mehr als du
zugibst. Einem Erpresser wie dir glaube ich ohnehin nichts.« Daraufhin
betätigte Henry Forster den Abzugshebel des Schlachtschussapparats. Harrys
Körper sackte schlaff in sich zusammen, wobei sein Kinn an der Oberkante des
Kühlergrills hängen blieb. Der Mörder ließ die Motorhaube hinunterfallen,
sodass der Kopf seines Opfers zwischen den Metalleinfassungen eingeklemmt
wurde. Aber davon spürte Harry Coleman nichts mehr.
       Forster erschrak bei dem scharfen Knall, der durch die
Betonwände der Halle verstärkt wiedergegeben wurde. In der Hektik hatte er
vergessen, das Gerät mit einem feuchten Lappen zu umwickeln. Nun befürchtete
er, dass Nachbarn den Schuss gehört haben könnten. Doch als er vor die Halle
trat, stellte er zu seiner Erleichterung fest, dass die nächsten Häuser
ziemlich weit weg lagen. So ging er davon aus, dass die Anwohner ringsum nichts
bemerkt hatten.
       Jetzt war Eile geboten, denn er musste Colemans Computer
noch nach ihn belastenden Dateien durchsuchen. Zum Glück hatte Harry die Tür
offen gelassen. Leise schlich Forster ins Haus. Dabei unterlief ihm ein
Missgeschick, denn der Schussapparat rutschte ihm aus der Hand und klatschte auf
dem Fliesenboden auf. »Verdammte Scheiße!« fluchte er und biss sich auf die
Lippen, als er an die Möglichkeit dachte, dass noch jemand außer ihm im Haus
sein könnte. Er blieb stehen und hörte sich um. Da vernahm er leises
Schnarchen, das aus einem der Zimmer kam. Er öffnete dessen Tür einen Spalt und
erblickte zwei in ihren Betten liegende kleine Mädchen. ›Mein Gott‹ ,
dachte er, ›ich habe soeben den Vater dieser Kinder getötet, das wollte ich
doch nicht‹. Auf einmal musste er an seine beiden Söhne denken. Wie würden
die ihren Vater verachten, wenn sie wüssten, zu welch schrecklichen Untaten er
fähig war. Aber nun war es zu spät für eine Umkehr. Er hatte Fakten geschaffen,
die nie mehr rückgängig gemacht werden konnten.
       Unmittelbar neben der Wohnküche befand sich das Büro,
was unschwer an einem von Akten und Papierkram überladenen Schreibtisch zu
erkennen war. Auf einem weiteren Tisch stand zwischen allem möglichen Krempel
ein geöffneter Laptop. ›Ob ich das Gerät gleich mitnehme?‹ , überlegte
er. Doch das könnte gefährlich werden, falls er in eine Polizeikontrolle
geriete. Rasch startete er den Computer und übertrug alle infrage kommenden
Dateien auf den Memorystick, den er aus alter Gewohnheit immer bei sich trug.
Gerade als der Übertragungsprozess endete, läutete es stürmisch an der Haustür
und eine Frauenstimme rief.        »Harry, hier ist ..., mach mal auf!« Aber
den Namen der Ruferin hatte Forster nicht verstanden.
       ›Das fehlte mir gerade noch! Alles hat bisher so gut
geklappt und nun das!‹ Schweißperlen bildeten
sich auf seiner Stirn. ›Nichts wie weg von hier‹ , dachte er. Bereits
zuvor hatte er eine rückwärtige Tür bemerkt. Schnell ging er zu diesem
Hinterausgang, der aber verschlossen war. Er tastete den oberen Türsims ab und
fand zum Glück einen passenden Schlüssel.
       Wieder erklang die Türglocke und die Stimme rief erneut:
       »Was ist los, Harry? Mach doch auf!«
       Forster drehte den Schlüssel zweimal um, was nicht
lautlos vor sich ging. Anscheinend war die Schließung schon geraume Zeit nicht
mehr betätigt worden. Die Tür quietschte leicht, als er sie öffnete. Da vernahm
er eine Kinderstimme:
       »Daddy, da sind so komische Geräusche, wir können nicht
schlafen.«
       Nass geschwitzt hastete Forster ins

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