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Ein Moment fürs Leben. Roman

Ein Moment fürs Leben. Roman

Titel: Ein Moment fürs Leben. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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wollen, das aus der Stirnwunde quoll, seine Nase bedeckte und nun auch an seiner Hand klebte, mit der er sich den Mund abgewischt hatte. Ich wartete also auf das Taschentuch, aber stattdessen zog er eine Pistole aus der Tasche. Alle kreischten auf und warfen sich auf den Boden, nur ich nicht, denn die Waffe war direkt auf mich gerichtet, und ich war erstarrt.
    »Sag ihm, er soll mir meinen Job zurückgeben.«
    Langsam ging Steve auf mich zu, und ich sah nur das schwarze Ding, das er auf mich richtete und das nervös in seiner Hand zuckte. Ich sah Steves Finger auf dem Abzug, und er zitterte so, dass ich befürchtete, der Revolver könnte jede Sekunde losgehen. Meine Beine schlotterten, und ich spürte, dass meine Knie gleich nachgeben würden. »Wenn er mir meinen Job zurückgibt, dann lass ich ihn gehen. Sag ihm das.«
    Ich brachte kein Wort heraus, die Pistole war ganz dicht vor meinem Gesicht. »Sag es ihm!«, brüllte Steve.
    »Nimm die Waffe runter, Steve, verdammt nochmal!«, hörte ich Graham brüllen.
    Dann begannen auch die anderen, sich einzumischen, und auf einmal hielt ich es nicht mehr aus. Ich hatte Angst, dass all diese Stimmen, diese erschrockenen, entsetzten Stimmen, für noch mehr Chaos sorgen und Steve das letzte bisschen Fassung rauben würden.
    Meine Lippen zitterten, meine Augen waren voller Tränen. »Bitte, Steve, tu das nicht. Bitte tu das nicht.«
    Er richtete sich auf. »Jetzt wein doch nicht, Lucy. Tu einfach, wofür man dich bezahlt, und sag diesem Mann, dass ich meinen Job zurückhaben will.«
    Inzwischen zitterten meine Lippen so, dass ich kaum noch ein Wort zustande brachte. »Ich kann nicht.«
    »O doch, du kannst.«
    »Nein, Steve, ich kann nicht.«
    »Tu es, Lucy!«, rief Graham ermutigend. »Sag einfach, was du sagen sollst.«
    Auf einmal verstummte das Hämmern an der Tür, und ich fühlte mich verloren. Verlorener denn je, denn ich dachte, man hätte uns endgültig im Stich gelassen. Wir waren allein.
    »Ich kann nicht.«
    »Tu es!«, schrie Steve. »Tu es, Lucy!« Wieder fuchtelte er mit der Pistole vor meiner Nase herum.
    »Himmel, Steve, ich kann das nicht, okay? Ich kann kein Spanisch. Kapierst du das denn nicht?«, schrie ich zurück.
    Auf einmal wurde es ganz still. Alle starrten mich schockiert an, und einen Moment kam es mir so vor, als wäre mein Geständnis überraschender als das Gefuchtel mit der Waffe, aber dann fiel es auch den anderen wieder ein, und sie sahen schnell zu Steve.
    Der glotzte mich genauso verdutzt an wie alle anderen, aber dann verdunkelten sich seine Augen erneut, seine Hand und sein Arm wurden fester. »Aber mich haben sie gefeuert.«
    »Ich weiß. Es tut mir leid, Steve. Es tut mir wirklich leid.«
    »Ich hab es nicht verdient.«
    »Ich weiß«, flüsterte ich.
    Mitten in dem betretenen Schweigen, in dem Michael O’Connor sich langsam auf die Seite rollte, um sich auf die Füße zu hieven, und die anderen sich furchtsam aneinanderdrängten, stand Quentin auf. Sofort wirbelte Steve mit dem Revolver zu ihm herum.
    »Herrgott, Quentin, runter mit dir«, rief Graham.
    Aber Quentin rührte sich nicht, sondern wandte sich MrFernández zu, der verängstigt am Boden kauerte, und begann mit fester Stimme in einwandfreiem Spanisch auf ihn einzureden. Augusto erhob sich langsam und antwortete ebenso gefasst, mit klarer, bestimmter Stimme, auch wenn keiner von uns die geringste Ahnung hatte, was er sagte. Mitten in dem ganzen Chaos führten die beiden ein vollkommen ruhiges, sachliches Gespräch. Aber dann hörten wir auf einmal von draußen das Geräusch eines Bohrers. Endlich kam Bewegung in die Sache, die Türklinke begann zu scheppern, Steve blickte zur Tür, und er sah aus, als würde zumindest ein Teil von ihm aufgeben.
    »Was hat er gesagt?«, fragte er Quentin. Seine Stimme war so leise, dass wir sie im Lärm des Bohrers kaum hören konnten.
    Zuckend und zwinkernd gab Quentin Augustos Antwort wieder. »Er hat gesagt, der Irrtum, der dazu geführt hat, dass du deinen Job verloren hast, tut ihm furchtbar leid. Er ist sicher, dass die Kündigung auf einen Fehler im System zurückzuführen ist, und sobald er kann, wird er im Hauptbüro anrufen, damit du deinen Arbeitsplatz wieder besetzen kannst. Er entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten, die für dich und deine Familie entstanden sind, und er wird dafür sorgen, dass du so schnell wie möglich wieder arbeiten kannst. Nach deinem heutigen Verhalten zu urteilen, bist du ein guter, engagierter

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