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Ein Moment fürs Leben. Roman

Ein Moment fürs Leben. Roman

Titel: Ein Moment fürs Leben. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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musste da was aufschreiben und hatte gerade keinen Zettel zur Hand.«
    Mit einem breiten Grinsen blickte er zu mir auf. »Mit Permanentmarker?«
    »Äh …« Ich wühlte in der Küchenschublade nach dem Edding. »Dieser hier.«
    Er sah ihn sich an. »Ja, der ist permanent.«
    »Oh. Kriegen Sie’s trotzdem raus? Sonst wickelt mich mein Vermieter nämlich in den Teppich und schmeißt mich raus.«
    »Ich werd’s versuchen«, antwortete er und sah mich amüsiert an. »Jetzt hol ich erst mal meine Ausrüstung.«
    Ich setzte mich wieder auf den Küchenhocker und vertrieb mir die Zeit mit Don Lockwoods Antwort.
    Oh, sie taucht wieder auf! Wie war denn die letzte Woche?
    Hatte seit Dienstag keine Wasserpistole mehr am Kopf. Wie geht’s Tom?
    Ich hörte auf dem Flur draußen ein Handy piepen und vermutete, dass der Reinigungsmann zurück war. Aber er tauchte nicht auf. Als ich den Kopf aus der Tür streckte, entdeckte ich ihn. Er hatte sein Telefon in der Hand. »Sorry«, rief er und steckte das Handy schnell in die Tasche. Dann packte er ein Gerät, das aussah wie ein überdimensionierter Staubsauger, und schleppte es in die Wohnung. Dabei schwollen die Muskeln an seinen Armen zum dreifachen Umfang meines Kopfs an. Ich gab mir Mühe, nicht zu glotzen, scheiterte aber.
    »Ich setz mich einfach hierher. Wenn Sie irgendwas brauchen, wenn Sie sich verirren oder so, sagen Sie einfach Bescheid.«
    Er lachte und beäugte mein riesiges Sofa.
    »Das stand ursprünglich in einer größeren Wohnung«, erklärte ich.
    »Schöne Couch.« Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und betrachtete sie immer noch. »Könnte aber ein Problem werden, sie von der Stelle zu kriegen.«
    »Sie geht auseinander.« Wie alles andere hier drin.
    Er sah sich um. »Ist es okay, wenn ich ein paar Teile davon aufs Bett lege und ein paar im Bad abstelle?«
    »Klar. Nur wenn Sie Geld darunter finden, gehört es mir. Alles andere können Sie behalten.«
    Er hob die Couch an, und ich starrte wieder auf seine Muskeln, die kurzfristig alle anderen Gedanken aus meinem Kopf verdrängten. »Dafür hab ich wahrscheinlich selten Verwendung«, lachte er und sah auf einen verstaubten kirschrosa BH , der unter der Couch zum Vorschein gekommen war. Ich zerbrach mir den Kopf nach einer witzigen Antwort, aber dann rannte ich doch lieber schnell hin, um den BH aufzuheben, stieß aber mit dem Zeh an die Ecke der Küchentheke und landete auf der Couch.
    »Sch…eiße!«
    »Alles klar?«
    »Ja«, quiekte ich, packte meinen BH , versuchte ihn zu einem Ball zusammenzuknüllen und hielt dann meinen Zeh fest, bis der Schmerz langsam nachließ. »Bestimmt haben Sie noch nie einen BH gesehen, gut, dass ich mich so unauffällig draufgestürzt habe«, scherzte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
    Er lachte. »Was ist das eigentlich mit diesem Kerl hier?«, fragte er dann, als er an Gene Kelly auf der Badezimmertür vorbeikam und drinnen einen Teil der Couch deponierte. »Anscheinend lieben ihn die Mädels.«
    »Er war ein Mann aus dem Volk«, erklärte ich, während ich mir weiter den Zeh massierte. »Nicht so ein hochtrabender Zylinder-Smoking-Typ wie Fred Astaire. Gene war, na ja, Gene war eben ein richtiger Mann.«
    Der Teppichmann machte einen interessierten Eindruck, ging dann aber wieder an die Arbeit und sagte nichts weiter dazu. Kurz darauf bekam ich aus dem Augenwinkel mit, dass sich nichts mehr bewegte, und blickte auf. Mein Teppichmann stand mit einem Stück Couch auf dem Arm mitten im Zimmer und sah sich ratlos um. Auf dem Bett türmten sich die Couchteile, das Badezimmer war voll, inklusive der Badewanne, und sonst war nirgends Platz.
    »Wir könnten was nach draußen auf den Korridor stellen«, schlug ich vor.
    »Aber dann kommt man nicht mehr durch.«
    »Wie wäre es mit der Küche?«
    Dort, wo der Buggy stand, war noch ein bisschen freier Raum auf dem Boden. Ich schob den Wagen zur Seite, und der Teppichmann stapfte mit seiner Last auf mich zu. Ich weiß nicht, was dann genau passierte, jedenfalls geriet er ins Stolpern – wahrscheinlich blieb er mit dem Schuh an der Küchentheke hängen –, das Couchstück flog ihm aus den Armen und landete auf dem Buggy.
    »Um Gottes willen«, rief er. »Um Gottes willen!«
    »Alles okay«, sagte ich schnell und setzte an, ihm die Lage zu erklären. »Alles okay, es ist nichts …«
    »Ach du Scheiße. Oh, mein Gott.« Ohne auf mich zu achten, versuchte er, das Couchteil von dem Kinderwagen zu heben.
    »Entspannen Sie

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