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Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition)

Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition)

Titel: Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Knieps
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Patrick dergleichen Meinung zu sein, da Elle in dieser zweiten Nacht vor Angst mehr als zwanzig Mal wach geworden sei. Daher war sie an diesem Morgen auch krank und würde den Tag wohl im Bett verbringen.
    Als meine Mutter vernahm, dass Elle krank war, begab sie sich zu ihr ans Bett und beschloss gegen den Willen der Kranken, die ihr nicht zur Last fallen wollte, über die Kranke zu wachen und sie an diesem Tage zu versorgen.
    Die Männer hingegen hatten bereits Pläne zur Ausfahrt geschmiedet, die nun hinfällig wurden. Somit machte ich den Vorschlag, dass Patrick sich einfach meinem Vater und mir anschloss, damit wir etwas gemeinsam unternahmen. Mein Vater und auch Patrick waren sogleich einverstanden.
    Wir sagten Elle und meiner Mutter Bescheid, die uns beide viel Spaß wünschten und verließen das Hotel, nachdem wir Teresa um ein Frühstück zum Mitnehmen gebeten hatten.
    „Wenn ich das mal rekapituliere“, begann mein Vater, als wir zu dritt im Wagen saßen und die lange Einfahrt im gemütlichen Tempo hinunterfuhren, „wissen wir jetzt, dass an zwei verschiedenen Abenden zwei verschiedene Zimmer durchsucht wurden, ohne dass etwas entwendet wurde. Wenn ich mit der Theorie recht habe, dass die Bewohner der Zimmer am gleichen Abend einen Schlaftrunk verabreicht bekommen haben, stützt das die Idee, dass die Durchsuchung an zwei Abenden vonstatten gingen, denn so hat man eine gewisse Kontrolle darüber, wer denn den Schlaftrunk auch tatsächlich genommen hat.“
    „Dieser Punkt ist mir nicht ganz klar“, meinte Patrick.
    „Angenommen, man hat drei neue Zimmer vergeben und würde allen Gästen – in diesem Fall fünf Menschen – einen Schlaftrunk verabreichen, braucht man sehr viele Augen, um alle Gläser zu kontrollieren. Bei zweien – wie bei Elle und dir oder wie bei anderen Paaren – ist das durchaus noch machbar, insbesondere da Paare normalerweise am selben Tisch sitzen.“
    „Gut, diesen Punkt ich verstehe nun. Weiter!“
    „Wer könnte einen solchen Schlaftrunk mischen? Im Grunde gibt es nur zwei Möglichkeiten: derjenige, der ihn serviert oder derjenige, der ihn macht.“
    „Was ist mit jemandem, der etwas ins Glas kippt, während das Getränk an der Theke steht?“ wandte ich ein.
    „Dann müsste er jeden Abend, wenn neue Gäste da sind, auf der Hut sein und die Gelegenheit abpassen, um den Schlaftrunk zu mischen. Da das ganze aber eine Methode hat und immer nur mit neuen Gästen passiert, ist von den anderen beiden Möglichkeiten auszugehen.“
    „Und das schließt den Kreis der Verdächtigen auf sehr wenige Personen ein“, meinte Patrick.
    „Auf vier, um genau zu sein“, sagte ich und wartete auf eine überraschte Reaktion der beiden, doch nur Patrick sah man die Überraschung wirklich an.
    „Vier?“ fragte er auch gleich. „Meinst du nicht drei, Alexandra? Mr. Howell, Teresa und Francis! Wer denn noch?“
    „Pete!“
    „Pete, den alten Mann? Aber der hat doch gar nichts mit dem Mischen der Getränke zu tun!“
    „Aber der schleift zu jeder Tag- und Nachtzeit im Hotel herum, erledigt kleinere Aufgaben, und ich habe mich schon seit unserer Ankunft gefragt, ob der nicht auch zu dem Hotel gehört – auf eine seltsame Art und Weise.“
    „Dieser Gedanke ist gar nicht so abwegig“, meinte mein Vater, „denn auch ich hatte erst die drei anderen im Kopf, doch wenn ich es mir recht überlege, sollten wir zumindest die Möglichkeit nicht ausschließen, dass Pete nicht doch am Ende etwas mit den versuchten Diebstählen zu tun hat. Vielleicht ist er nicht der Dieb, weil er viel zu alt und ungelenk ist – aber wer weiß, wer alles an diesen Diebstählen beteiligt ist! Vielleicht sind es am Ende sogar alle vier!“
    In diesem Moment war ich so froh wie selten in meinem Leben, denn ich hatte nicht nur meinen Vater überzeugt, sondern auch den überaus skeptischen Polizisten in ihm.
    „Auf jeden Fall liegt es für mich auf der Hand, dass als nächstes unser Zimmer an der Reihe ist, da in der Zwischenzeit keine neuen Gäste angereist sind, und unser Zimmer als einzigstes noch nicht durchwühlt wurde. Ich werde mir auf jeden Fall eine Taktik überlegen, um die Diebe zu überlisten!“
    „Einfach heute Abend nichts trinken!“ meinte Patrick, doch selbst ich merkte, dass das sicher nicht die Lösung sein konnte.
    „Das würden die Diebe doch sehen, dass ich nichts trinke!“ gab mein Vater auch direkt zurück. „Außerdem hat jeder gute Dieb einen Notfallplan! Und den gilt es auch zu

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