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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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schreibt.
    »Aber es gab ein Treffen im Saal der Temperenzbewegung, nicht weit entfernt von Waterloo an jenem Nachmittag«, erinnerte ich ihn. »Unser Dienstmädchen, Bessie Newman, war dort, um Flugblätter abzuholen.«
    »Das wurde mir berichtet, ja. Bitte verzeihen Sie, dass man ihr diese Flugblätter überlassen hat, ohne vorher Ihre ausdrückliche Genehmigung einzuholen. Ich gab bereits Ihrer Frau mein Bedauern zu verstehen. Jedoch war ich am fraglichen Samstagnachmittag nicht im Saal, genauso wenig wie an irgendeinem anderen Samstag. Mr. Walters hat das Treffen an jenem Tag geleitet. Wenn Sie vielleicht die Güte hätten, Ihr Dienstmädchen zu fragen – es wird meine Worte zweifellos bestätigen.«
    »Sie haben eine treue Schar von Helfern«, sagte ich, weiterhin angestrengt bemüht, ihm nicht zu zeigen, wie sehr er mich reizte, und in vollem Bewusstsein, dass es mir nicht gelang – schlimmer noch, er genoss mein Unbehagen sichtlich.
    Er nickte liebenswürdig.
    »Aber Sie konnten Allegra Benedict nicht überzeugen, Ihrer Bewegung beizutreten.«
    »Nein. Sie gehörte zu einer anderen Glaubensgemeinschaft. Sie haben völlig recht, Inspector. Und weil sie nicht zu meiner Kongregation gehörte, ist es mir ein völliges Rätsel, was Sie auf die Idee bringt, ich hätte eine Verabredung mit ihr gehabt, noch dazu im Green Park?« Er schüttelte den Kopf. »Was für eine überspannte Vorstellung, Inspector.«
    »Das werden wir noch sehen, Mr. Fawcett!«, schnappte ich zurück, und wieder huschte das flüchtige Lächeln über sein Gesicht. Er hatte meine Argumente mühelos zerpflückt und spürte meine Verunsicherung, zumal ich jegliche Bemühungen eingestellt hatte, es zu verbergen. Ich riss mich mit aller Macht zusammen.
    »Ich glaube, dass sie zwar nicht in den Saal zu Ihren Versammlungen gekommen ist, aber dass Sie nichtsdestotrotz in engem Kontakt mit ihr standen, Mr. Fawcett. Sie wusste von Ihrem sogenannten guten Werk, weil sie Sie im Haus von Mrs. Scott davon hatte reden hören. Sie sah sich aufgefordert, zu Ihren finanziellen Mitteln beizutragen, entweder weil sie glaubte, das Geld würde guten Zwecken zugeführt, oder weil sie einen anderen Grund hatte, warum sie Ihnen gefallen wollte. Wie dem auch sei, sie hat Sie an jenem Tag getroffen, um Ihnen das Geld zu geben, das sie aus dem Verkauf einer Brosche aus dem Erbe ihrer Mutter erlöst hatte. Wir haben mit dem Juwelier in der Burlington Arcade gesprochen. Mrs. Benedict begab sich von dort direkt zum vereinbarten Treffpunkt.«
    Er blinzelte verunsichert, als ich den Juwelier erwähnte. Das war keine Spekulation von meiner Seite gewesen. Allegra hatte den Schmuck tatsächlich verkauft.
    »Ich weiß nicht, warum die Dame Geld brauchte, aber ich habe sicherlich keines von ihr bekommen. Sie können meine Unterkunft gerne durchsuchen. Sie werden es nicht finden. Sie werden überhaupt keine Geldsummen in meinem Besitz finden, Inspector. Alle Gelder werden für mein Werk verwendet.« Er schürzte die Lippen. »Wenn ich recht informiert bin, ist ihr Ehemann wohlhabend? Ich muss schon sagen, ich finde es überraschend, dass sie ein Schmuckstück verkauft haben soll. Aber wenn Sie das sagen, Inspector, dann muss es wohl so sein. Trotzdem vermag ich mir nicht annähernd vorzustellen, was sie mit dem erlösten Betrag vorhatte.« Er schüttelte den Kopf. »Es gibt so viele aufgewühlte Seelen da draußen, Inspector. Wer weiß schon, was in ihrem Kopf vorging?«
    Ich atmete tief durch. Wer A sagt, muss auch B sagen. »Mehr noch, Mr. Fawcett, ich glaube, dass Sie und Mrs. Benedict eine heimliche Liebesbeziehung hatten.«
    Jetzt versteifte er sich, dann stieg Röte in sein Gesicht, und auf seiner Stirn bildete sich eine tiefe Falte. »Das ist eine höchst beleidigende Unterstellung, Inspector Ross! Ich streite selbstverständlich alles ab! Auf das Entschiedenste! Nicht nur, weil ich ein Mann Gottes bin, der sich, gebunden durch die Erfordernisse seiner Religion, hingebungsvoll seiner Arbeit widmet, sondern auch, weil sie eine äußerst respektable verheiratete Frau ist … war, heißt das. Ich darf doch stark annehmen, dass Sie diese skandalöse und, wie ich nicht eine Sekunde zweifle, justiziable Theorie nicht gegenüber dem Ehemann der Verstorbenen geäußert haben? Ist es schon so weit gekommen? Dass die Polizei Verleumdungen gegen Personen äußert, die nicht mehr darauf antworten können?«
    Sein heftiger Ausbruch verriet mir zumindest eines: Ich hatte ihn

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