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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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empfinden. Eine grauenhafte Geschichte!« Er beugte sich vor und sah mich an. »Aber ich kann Ihnen nicht helfen bei Ihrer Suche nach dem verantwortlichen Schurken!«
    Es war ein grober Fehler von Dunn, ihn herbringen zu lassen! , dachte ich wütend. Er weiß, dass wir außer Spekulationen nicht das Geringste gegen ihn in der Hand haben. Er ist darauf vorbereitet, hier zu sitzen und abzuwarten, während ich mich vor ihm zu einem absoluten Narren mache! Doch mir blieb nichts anderes übrig, als das Spiel weiterzuspielen.
    »Wir glauben, dass Ihre Bekanntschaft mit Mrs. Benedict sehr viel weiter ging, als Sie einräumen, Mr. Fawcett. Lassen Sie mich Ihnen eine direkte Frage stellen.«
    Ein wachsamer Blick schlich in seine Augen. Lizzie hatte sich groß und breit über ihre bemerkenswerte Farbe ausgelassen, eine Art von leuchtendem Grün-Blau. Mir kamen sie sehr eigenartig vor, wie die Glasaugen in einem Puppenkopf. Doch Frauen lassen sich von derartigen Dingen beeindrucken, schätze ich. Wie dem auch sei, das wachsame Flackern war beinahe im gleichen Moment wieder verschwunden, und die irritierende Gelassenheit kehrte zurück. Ich spürte, wie sich angesichts seiner Selbstgefälligkeit unwillkürlich meine Nackenhaare aufrichteten, und ich hatte Mühe, meine Abneigung gegen ihn zu verbergen. Nicht, dass es eine Rolle gespielt hätte. Er wusste ohnehin instinktiv, was ich von ihm hielt.
    »Nur zu, Inspector.«
    »Am vorletzten Samstag, dem Tag ihres Todes – bitte sagen Sie jetzt nicht, dass Sie sich nicht erinnern.« Er hatte mich stirnrunzelnd angesehen, aber ich hatte nicht vor, ihm seine Mätzchen durchgehen zu lassen. »Es herrschte außergewöhnlich dichter Nebel, und die Nachricht über den Mord hatte bereits am nächsten Morgen die Runde durch die ganze Stadt gemacht. Weswegen an besagtem Sonntag Ihre treue Stütze der Kongregation, Miss Marchwood, nicht am Treffen der Temperenzbewegung teilnehmen konnte. Sie war Mrs. Benedicts Gesellschafterin. An jenem Samstag also … waren Sie mit Mrs. Benedict im Green Park verabredet? Sagen wir, gegen vier Uhr nachmittags?«
    »Nein.« Das schwache Lächeln kehrte zurück. »Warum um alles in der Welt sollte ich? Was für eine geradezu absurde Frage!«  
    Ich tat mein Bestes, seine Selbstzufriedenheit zu ignorieren, doch meine Stimme klang unwirsch, als ich fortfuhr. »Wo waren Sie zur fraglichen Zeit?«
    »In meiner Unterkunft, in Clapham«, antwortete er umgehend.
    »Sie scheinen sich ganz sicher zu sein«, gab ich zu bedenken. »Sie haben keine Sekunde über meine Frage nachgedacht.«
    »Das war nicht nötig. Ich bin samstagnachmittags immer zu Hause. Verstehen Sie, Inspector …« Er beugte sich vor, um meine Aufmerksamkeit auf einen wichtigen Punkt zu lenken, den er vorzubringen im Begriff stand. »Für die meisten Menschen ist der Sonntag ein Tag der Ruhe. Für uns Geistliche und Kirchenmänner hingegen ist es der arbeitsreichste Tag der Woche, denn wir verrichten das Werk des Herrn. Es ist der Tag, an dem wir unsere Predigt halten. An Samstagen, Inspector Ross, schreibe ich meine Predigten für den folgenden Sonntag. Da heute Freitag ist, kann ich bereits jetzt mit einiger Sicherheit sagen, dass ich morgen Nachmittag erneut an dieser Arbeit sitze. Woche für Woche, das ist nun einmal mein Lebensrhythmus.« Er lehnte sich zurück, umgeben von einer Aura scheinheiliger Langmut, sodass ich ihn am liebsten über den Tisch hinweg gepackt und mit bloßen Händen gewürgt hätte.
    Andererseits war an seiner Antwort eine unwiderstehliche Logik. Wahrscheinlich saßen samstags landauf, landab Geistliche an der gleichen Arbeit. Ich hakte nichtsdestotrotz nach.
    »Hat jemand Sie dabei gesehen? Ihre Wirtin? Ein Besucher?«
    Er blickte verletzt drein. »Ich habe meiner Wirtin eingeschärft, dass ich zu diesen Zeiten auf gar keinen Fall gestört werden will. Das Schreiben meiner Predigt nimmt den ganzen Nachmittag in Anspruch. Ich gehöre nicht zu der Sorte, die alles in fünf Minuten runterschreibt. Ich muss nachdenken. Die Beispiele müssen sorgfältig ausgewählt werden! Der Prediger muss die Herzen und Köpfe seiner Zuhörer erreichen, Inspector, ohne sie zu verwirren. Er muss erklären, verdeutlichen, inspirieren. Mehr als einmal habe ich bis tief in die Nacht an einer Sonntagspredigt gesessen.«
    Ich ließ mich nicht beeindrucken von dem Bild, das er von sich zu zeichnen bemüht war: ein aufrechter Geistlicher, der im Schein von Kerzenlicht an seiner Predigt

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