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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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hinten voller als an den Seiten, wie mir auffiel. Auf einem Chignon dunklen Haares saß ein runder Astrachan in russischem Stil. Ich vermutete, dass der Chignon nicht echt war, und schätzte seine Trägerin auf knapp über vierzig Jahre. Ich fragte mich, was eine offensichtlich gut betuchte Frauensperson mit so modischem Geschmack hier zu suchen hatte, am Teesamowar bei einem Treffen der Temperenzbewegung.
    Mrs. Gribble sah im Gegensatz zu Mrs. Scott geradezu farbenfroh aus. Sie trug ein braunes Kleid mit Rüschenstreifen über einem vollkommen runden Reifrock, dazu ein grünes Mieder, ein Umhängetuch mit Paisleymuster sowie eine mit Seidenblumen verzierte Haube. Während ich die beiden Frauen beobachtete, bemerkte Mrs. Scott eine Unregelmäßigkeit in der langen Reihe von Teetassen, die für die nach der Predigt in Aussicht gestellte Erfrischung bereitgestellt worden waren, und Mrs. Gribble hastete errötend und verlegen, den Fehler zu korrigieren, sodass die Tassen so gerade standen wie eine Kompanie Soldaten in Habtachtstellung.
    Ich nahm auf einem Stuhl im hinteren Teil des Saals Platz, von wo aus ich alles übersehen konnte.
    »Wollen Sie denn nicht weiter vorne sitzen, Missus?«, drängte mich Bessie aufgeregt.
    Ich dankte ihr und antwortete, dass ich sehr gut saß, wo ich war.
    Bessie sah mich enttäuscht an. Vermutlich hatte sie sich mit mir brüsten wollen.
    Nach und nach füllte sich der Saal. Eine Gruppe minderjähriger Abstinenzler wurde von einem kleinen, stämmigen Mann mittleren Alters mit blassem Gesicht und hahnentrittgemustertem Anzug nach vorn kommandiert. Vermutlich litt er unter vorzeitigem Haarausfall, denn er hatte die langen Strähnen über den Kopf nach vorn gekämmt und den resultierenden Rand in einer Reihe sorgsam angeordneter Locken über der Stirn arrangiert. Seine Frisur glänzte förmlich von großzügig applizierter Pomade, die jedes einzelne Haar sauber an Ort und Stelle hielt.
    »Ist das etwa Mr. Fawcett?«, wandte ich mich ein wenig schockiert an Bessie.
    »O nein!«, antwortete sie beinahe abfällig. »Das ist nur Mr. Pritchard.«
    In diesem Augenblick erschien ein düster wirkender Gentleman mit kräftigem Backenbart und verteilte abgegriffene, eselsohrige Gesangbücher. Bessie identifizierte ihn für mich als einen gewissen »Mr. Walters«. Wie es schien, bestand kein Mangel an freiwilligen Helfern.
    Unterdessen war eine Atmosphäre gespannter Erwartung entstanden, und leise geflüsterte Unterhaltungen mischten sich mit dem Zischen der Gaslampen an den Wänden ringsum. Aufgeregtheit stand in alle Gesichter geschrieben. Es war nicht zu übersehen: Mr. Fawcett war ein Magnet.
    Doch wir sollten ihn immer noch nicht zu Gesicht bekommen. Der backenbärtige Mr. Walters erklomm das Podium und bat uns aufzustehen, um das erste Lied zu singen. Während wir seiner Bitte nachkamen, ging er zum Klavier und schlug einen einleitenden Akkord an, der mir verriet, dass das Instrument nicht nur dringend aufpoliert werden musste, sondern auch gestimmt. Nichtsdestotrotz fielen wir alle eifrig in die Melodie ein.
    Nach dem Lied setzten wir uns wieder. Mr. Pritchard geleitete seine minderjährigen Schützlinge in die Mitte, sodass sie uns anderen im Saal zugewandt standen, und nahm ihnen unter fleißigem Armefuchteln das feierlich gesungene Versprechen ab, niemals Wein oder Bier, nicht einmal Cidre anzurühren.
    Sie eilten zurück auf ihre Plätze, und Mr. Pritchard drehte sich zu uns um, um sich mit geröteten Wangen und Schweißperlen auf der Stirn triumphierend zu verbeugen und unseren Beifall entgegenzunehmen. Ich klatschte für die Bemühungen der Kinder, auch wenn ich derartige Darbietungen nicht gutheißen konnte.
    Doch der Augenblick des Abends war gekommen. Mr. Walters stieg ein weiteres Mal auf das Podium und bat uns, Mr. Fawcett einen begeisterten Empfang zu bereiten, dem Sprecher dieses Abends.
    Alles brach erneut in frenetischen Applaus aus, Bessie klatschte mit ganz besonderer Energie, und auf dem Podium erschien der Reverend Joshua Fawcett.
    Ich hatte keine Vorstellung gehabt, was ich zu erwarten hatte. Ich hatte Bessie auch nicht zu sehr ausfragen wollen, um mir nicht unnötig ihre Lobhudeleien anhören zu müssen. Er erwies sich als sehr viel jünger, als ich erwartet hatte. Er konnte nicht weit über dreißig sein, und wenn er ein Mann der Kirche war, dann zumindest nicht der Kirche von England. Er war groß und schlank und elegant in einen perfekt sitzenden

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