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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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den Taschen hat, gibt er sie für Bier und Schnaps aus, gleichgültig, ob seine Familie daheim hungert. Ich wünschte, ich könnte sagen, die Frauen sind anders, aber viele sind genauso. Mr. Fawcett hatte sein Amt bei den Armen Londons gerade angetreten, als mir das große Glück zuteil wurde, davon zu hören. Ich hörte ihn predigen und war auf der Stelle überzeugt vom unschätzbaren Wert seines Werkes und der Schwierigkeit der Aufgabe. Er wollte, dass ich das Problem mit eigenen Augen sah, also begleitete ich ihn zu einem Lokal, wo billiger Fusel ausgeschenkt wurde. Er beteuerte, dass ich keine Angst um meine Sicherheit haben müsste, denn er war bereits so bekannt und respektiert in seinem Bezirk, dass niemand uns zu nahetreten oder mit Gewalt drohen würde, solange ich in seiner Gesellschaft war. Ich erwiderte, dass ich keine Angst hätte, da ich bereits an vielen gefährlichen Orten überall auf der Welt gewesen wäre, in Zeiten größter Unruhen, und dass ich sehr wohl wüsste, wie ich mich angesichts eines feindseligen Mobs durchsetzen konnte.
    »Das Lokal, das Mr. Fawcett mir zeigte, war ein Gin-Palast. Ich habe schon eine Reihe schlimmer Anblicke in meinem Leben gesehen, Mrs. Ross. Ich war mit meinem Mann während der Aufstände in Indien. Doch als ich dieses Lokal betrat, diesen Ort voller Verzweiflung und Sucht, und als ich die Verderbtheit auf den flegelhaften Gesichtern der Zecher sah, da dachte ich im ersten Moment, ich wäre in der Hölle gelandet!«
    Ich war geschockt von der plötzlichen Grausamkeit in ihrer Stimme. Sie, so viel schien festzustehen, glaubte fest an Fawcett und seine Sache. Es wäre ein hoffnungsloses Unterfangen gewesen, sie davon zu überzeugen, dass er – nach meiner festen Meinung – ein Hochstapler war. Er hatte sich seinen weiblichen Akolythen mit viel Bedacht ausgesucht. Er hatte ihr listigerweise den Feind, die Trunksucht, von Angesicht zu Angesicht vorgeführt. Er hatte ihr gesagt, dass sie gegen diesen Feind kämpfen mussten. Sie war die Witwe eines Soldaten. Sie wusste alles über den Kampf. Sie hatte sich ohne Zögern ins Getümmel gestürzt.
    »Ich war erfüllt von Abscheu, Mrs. Ross. Ich bin sicher, es wäre Ihnen nicht anders ergangen. Dies waren Briten, Männer und Frauen, die ihren Lebensunterhalt durch ehrliche Arbeit hätten verdienen und ihre Nachkommen zu hart arbeitenden, aufrechten und gottesfürchtigen Menschen hätten erziehen sollen. Sie lungerten herum und hatten ein völlig verwahrlostes Benehmen. Einige waren halb bewusstlos vom Alkohol! Das darf nicht länger geduldet werden, sonst geht das ganze Land vor die Hunde! Wo sollen die kräftigen jungen Männer herkommen, welche die Ränge unserer British Army und der glorreichen Navy füllen? Wer soll in unseren Industriebetrieben arbeiten? Wo bleiben die starken, hart arbeitenden Mütter, die gesunde Kinder aufziehen? Wir müssen jede Form von charakterlicher Schwäche aus unserer Gesellschaft ausmerzen, genauso wie die körperlichen Gebrechen!«
    Ihre Wangen leuchteten rot, und ihre Augen funkelten. Sie hatte sich vorgebeugt und die Fäuste geballt. Fawcett war für sie der Führer eines Kavallerieangriffs, und sie war direkt an seiner Seite.
    »Und was unternimmt Mr. Fawcett, um die Betroffenen dazu zu bringen, dass sie ihr Leben ändern?«, fragte ich.
    »Er organisiert Versammlungen unter ihnen und predigt ihnen den Irrtum ihrer Wege. Er hilft ihnen bei der Suche nach einer einträglichen Beschäftigung, und wenn sie bereit sind zu arbeiten, gibt er ihnen, falls nötig, stabile Stiefel und Arbeitskleidung. Viele von ihnen sind nämlich bettelarm und haben nichts als Lumpen auf dem Leib.
    Außerdem organisiert er Unterricht für ihre Kinder, damit sie lesen und schreiben lernen und eine bessere Chance auf eine Arbeit haben. Denjenigen, die am Verhungern sind, hilft er mit Nahrung und Lebensmitteln. Er gibt ihnen niemals direkt Geld, denn das würde nur ihren Müßiggang beflügeln. Und die Hilfe ist selbstverständlich abhängig davon, dass jedes Familienmitglied dem Laster des Trinkens und der Verkommenheit entsagt.
    Er hat mich mitgenommen zu einer Familie, die durch seine Bemühungen errettet wurde. Der Vater hatte eine Anstellung als Gepäckträger. Die Frau war ordentlich gekleidet, die Kinder gewaschen und das Zimmer, in dem alle wohnten, war ordentlich und aufgeräumt. Sie glauben gar nicht, wie sehr sie ihren Wohltäter gepriesen haben!«
    »Wenn er all das tut, dann ist seine Arbeit in

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