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Ein Mord wird angekündigt

Ein Mord wird angekündigt

Titel: Ein Mord wird angekündigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Rest ihrer Figur war von Büschen verdeckt. Als sie seine Schritte hörte, steckte sie den Kopf zwischen den Zweigen he r vor; ihr Haar war zerzaust, ihr Gesicht gerötet.
    Craddock wies auf einen gefällten Baumstamm.
    »Setzen wir uns dahin«, schlug er freundlich vor. »Ich möchte Sie nicht lange aufhalten. Also: Um welche Zeit kamen Sie gestern Abend von Ihrer Arbeit nachhaus?«
    »Gegen halb sechs. Ich war zwanzig Minuten über me i ne Arbeitszeit hinaus hier geblieben, da ich noch im Treibhaus Pflanzen gießen musste.«
    »Durch welche Tür gingen Sie ins Haus?«
    »Durch die Hintertür. Wenn ich direkt am Hühnerstall vorbeigehe, spare ich den Weg ums Haus herum, auße r dem habe ich manchmal schmutzige Schuhe von der A r beit.«
    »War die Tür verschlossen?«
    »Nein. Im Sommer steht sie gewöhnlich weit offen, um diese Jahreszeit wird sie zugemacht, aber nicht verschlo s sen. Wir alle benutzen sie sehr häufig. Ich sperrte zu, als ich im Haus war.«
    »Machen Sie das immer, wenn Sie nachhause ko m men?«
    »Erst seit voriger Woche; denn jetzt wird es schon g e gen sechs Uhr dunkel. Miss Blacklock treibt zwar abends die Hühner und die Enten in den Stall, geht aber oft durch die Küchentür hinaus.«
    »Und Sie sind ganz sicher, dass Sie gestern Abend die Hintertür abgeschlossen haben?«
    »Ganz sicher.«
    »Gut. Und was machten Sie, als Sie im Haus waren?«
    »Ich zog meine schmutzigen Schuhe aus, ging hinauf in mein Zimmer, nahm ein Bad und zog mich um. Dann ging ich hinunter ins Wohnzimmer und stellte fest, dass eine Art Gesellschaft stattfand. Von der sonderbaren Anzeige hatte ich bis dahin keine Ahnung gehabt.«
    »Erzählen Sie mir jetzt bitte, wie sich dieser Überfall a b spielte.«
    »Also, das Licht ging plötzlich aus.«
    »Wo standen Sie in dem Augenblick?«
    »Am Kamin. Ich suchte mein Feuerzeug, das ich, wie ich glaubte, auf den Kaminsims gelegt hatte. Das Licht ging aus … und alle kicherten und schrien. Dann wurde die Tür aufgerissen, ein Mann leuchtete uns mit einer Blen d laterne in die Augen, fuchtelte mit einem Revolver herum und forderte uns auf, die Hände hochzuheben.«
    »Hat die Laterne stark geblendet?«
    »Nein, nicht besonders, aber sie war ziemlich grell.«
    »Der Mann ließ die Laterne wandern?«
    »Ja, er leuchtete das Zimmer ab.«
    »Als ob er jemand Bestimmtes suche?«
    »Den Eindruck hatte ich nicht.«
    »Und was geschah dann, Mrs Haymes?«
    Phillipa runzelte die Stirn.
    »Dann? Dann herrschte ein furchtbares Durcheina n der.«
    »Sie sahen die Leiche des Mannes?«
    »Ja.«
    »Kannten Sie ihn? Haben Sie ihn je vorher gesehen?«
    »Nie.«
    »Glauben Sie, dass er sich versehentlich erschossen oder dass er Selbstmord begangen hat?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Sie hatten ihn nicht gesehen, als er vor einigen Tagen Miss Blacklock aufsuchte?«
    »Nein. Soviel ich weiß, war das am Vormittag, und da bin ich nie im Haus. Ich bin ja tagsüber fort.«
    »Danke sehr, Mrs Haymes. Ach, noch etwas: Haben Sie wertvollen Schmuck? Ringe, Armbänder und dergle i chen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nur meinen Ehering und zwei Broschen.«
    »Wissen Sie, ob sich etwas besonders Wertvolles im Haus befindet?«
    »Nicht dass ich wüsste. Es gibt ganz hübsches Silbe r besteck, aber das ist ja nichts Außergewöhnliches.«
    »Danke sehr, Mrs Haymes.«
     
    »Es war entsetzlich«, erklärte Mrs Swettenham stra h lend. »Ja, wirklich entsetzlich, und meiner Ansicht nach sollte die Redaktion der Gazette die Annoncen genau pr ü fen, bevor sie sie bringt. Als ich die Annonce las, kam sie mir gleich höchst verdächtig vor. Ich sagte das sofort, nicht wahr, Edmund?«
    »Erinnern Sie sich, was Sie taten, nachdem das Licht ausgegangen war, Mrs Swettenham?«, fragte der Inspe k tor. »Wo saßen oder standen Sie in dem Augenblick?«
    »Also, da muss ich genau überlegen … mit wem sprach ich gerade, Edmund?«
    »Ich habe keine blasse Ahnung, Mutter.«
    »Fragte ich nicht gerade Miss Hinchliffe, ob man den Hühnern bei dem kalten Wetter Lebertran geben sollte? Oder sprach ich mit Mrs Harmond … Nein, die war ja eben erst gekommen. Ich glaube, ich sagte gerade zu C o lonel Easterbrook, ich hielte es für sehr gefährlich, dass wir in England ein Atomforschungsinstitut haben.«
    »Können Sie nicht sagen, ob Sie saßen oder standen?«
    »Ist das eigentlich wichtig, Herr Inspektor? Also, jede n falls, ich muss am Fenster oder am Kamin gewesen sein, denn ich weiß, dass ich ganz dicht bei der Uhr

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