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Ein Mord wird angekündigt

Ein Mord wird angekündigt

Titel: Ein Mord wird angekündigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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gemacht? Nein, sie ist einfache Arbeiterin. Wer ist sie schon, dass sie sich eine Dame nennt?«
    »Mrs Haymes interessiert uns im Moment nicht. Also weiter!«
    »Ich bringe den Sherry und die Gläser und das Gebäck in Wohnzimmer. Dann klingelt es, und ich gehe zur Haustür. Wieder und wieder muss ich zur Haustür. Es ist eine Schande für mich … aber ich tue es. Und dann gehe ich zurück in Anrichteraum und fange an Silber putzen, und ich denke, es wird sehr gut sein das, weil wenn j e mand mir will morden, ich großes Tranchiermesser bei mir habe, das ganz scharf ist. Und dann, plötzlich … ich höre Schüsse! Ich glaube: ›Das ist er … jetzt ist es so weit!‹ Ich renne in Esszimmer … die andere Tür geht nicht auf … ich stehe ein Moment und lausche, und dann kommt wieder Schuss und lauter Plumps draußen in Ha l le, ich will aufmachen die Tür, aber sie ist geschlossen von a u ßen. Ich sitze da, bin wie Ratte in Falle. Ich brülle, und ich brülle, und ich trommle auf Tür. Und dann, en d lich … wird Schlüssel umgedreht, und ich kann raus. Und dann bringe ich Kerzen, viel, viel Kerzen … und elektr i sches Licht geht wieder an … und ich sehe Blut … Blut … «
    »Ja … danke sehr«, sagte der Inspektor.
    »Und jetzt«, rief Mizzi dramatisch, »können Sie mich verhaften und ins Gefängnis bringen!«
    »Heute nicht!«, erwiderte der Inspektor.
     
    Als Craddock und Fletcher durch die Halle gingen, wurde die Haustür aufgerissen, und ein gut aussehender, großer junger Mann stieß beinahe mit ihnen zusammen.
    »Ah, die hohe Polizei!«, rief er.
    »Mr Patrick Simmons?«
    »Erraten, Herr Inspektor. Sie sind doch der Inspektor, und der andere der Sergeant?«
    »Jawohl, Mr Simmons. Ich möchte Sie sprechen.«
    »Ich bin unschuldig, Herr Inspektor, ich schwöre I h nen, ich bin unschuldig!«
    »Mr Simmons, lassen Sie die Witze! Ich muss noch mit vielen Leuten sprechen, und ich möchte keine Zeit verli e ren. Können wir in dieses Zimmer hier gehen?«
    »Das ist das so genannte Studierzimmer, aber niemand studiert hier.«
    »Ich dachte, Sie seien jetzt im Kolleg«, sagte Craddock.
    »Ich fand, dass ich mich heute nicht auf Mathematik konzentrieren kann, und so bin ich nachhause gegangen.«
    Sachlich ließ sich nun der Inspektor Patricks Person a lien und Auskunft über seine Kriegsdienste geben. »Und jetzt, Mr Simmons, schildern Sie mir, bitte, die Vorgänge von gestern Abend.«
    »Wir schlachteten ein fettes Kalb, Herr Inspektor, das heißt, Mizzi machte ausgezeichnetes Gebäck, Tante Letty ließ eine neue Flasche Sherry öffnen … «
    Craddock unterbrach ihn. »Eine neue Flasche? Was war mit der andern?«
    »Die war nur noch halb voll, und das gefiel Tante Letty nicht.«
    »Sie war wohl nervös?«
    »Nein, das kann man nicht sagen, sie ist höchst ve r nünftig. Die alte Bunny hatte den ganzen Tag über U n heil prophezeit.«
    »Miss Bunner war also ausgesprochen ängstlich?«
    »O ja, sie kam auf ihre Kosten.«
    »Sie nahm die Anzeige ernst?«
    »Sie wurde fast wahnsinnig.«
    »Als Miss Blacklock die Anzeige las, glaubte sie z u nächst, Sie hätten etwas damit zu tun. Wieso glaubte sie das?«
    »Ach, ich bin hier der Sündenbock für alles!«
    »Sie hatten nichts damit zu tun, Mr Simmons?«
    »Ich? Kein Gedanke!«
    »Also beschreiben Sie mir, was gestern Abend geschah.«
    »Ich war gerade im Erkerzimmer, als die Lichter au s gingen. Ich drehe mich um, und da steht ein Kerl in der Tür und brüllt: ›Hände hoch!‹ Und alle keuchen und quietschen und schreien, und er fängt an zu schießen. Dann fällt er hin, die Blendlaterne geht aus, wir sind wi e der im Finstern, und Colonel Easterbrook brüllt in se i nem Kasernenhofton. Ich will mein Feuerzeug anzünden, aber das Ding funktioniert nicht.«
    »Hatten Sie den Eindruck, dass der Mann auf Miss Blacklock gezielt hat?«
    »Wie könnte ich das sagen? Mir kam eher vor, dass er seinen Revolver aus Spaß abfeuerte … und dann fand er vielleicht, er sei zu weit gegangen.«
    »Und hat sich erschossen?«
    »Möglich. Als ich sein Gesicht sah, kam er mir vor wie ein kleiner, kümmerlicher Dieb, den der Mut verlassen hatte.«
    »Sie sind ganz sicher, dass Sie ihn nie zuvor gesehen haben?«
    »Ja, ganz sicher!«
    »Danke sehr, Mr Simmons. Jetzt muss ich noch die a n dern befragen, die gestern Abend dabei waren.«

7
     
    D er Inspektor fand Phillipa Haymes im Garten von Da y as Hall. Zunächst sah er von ihr nur ein Paar hübsche Beine in Shorts, der

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