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Ein nackter Arsch

Ein nackter Arsch

Titel: Ein nackter Arsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Bauer
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reden. Ich habe die Leiche zu einem Parkplatz gefahren, und dann hat sich der Rentner mit seinen Freunden darum gekümmert. So wie er es gesagt hat. Ich habe nur die Leiche aus der Sauna raus haben wollen. Ich habe gedacht, das gibt Ärger, weil ich mit Schmidtbauer an meinem Chef vorbei einen Extradeal hatte, und…“
    „Noch mal langsam. Welcher Rentner?“ Simarek hatte beschlossen, den Redefluss des Saunameisters zu bremsen. Der Deal und seine Folgen waren jetzt egal. Simarek ahnte schon, wie der Rentner hieß.
    „Na der Rentner von der Putzagentur, die für uns arbeitet. Jacques aus Frankreich. Ein netter Kerl, hielt sich immer im Hintergrund, wenn Schmidtbauer da war. So konnte ich meinen Extrakunden noch zufriedenstellen und die Bude war trotzdem am nächsten Tag picobello sauber.“
    „Herr Bergmann, zu den Fakten. Wie hieß der Rentner mit Nachnamen, und was hat er mit der Sache zu tun?“
    „Ich weiß nicht, wie er mit Nachnamen hieß. Er sagte, er sei aus Frankreich und heiße Jacques. Er war schon ein bisschen klapprig, aber er machte seinen Job ausgezeichnet. Und er hatte die Idee.“
    „Die Idee, welche Idee? Schmidtbauer umzubringen?“ Fabio wollte auch noch mal in das Gespräch eingreifen.
    Ralf Bergmann, der sich gerade zu beruhigen schien, war wieder auf einhundertachtzig: „Quatsch, quatsch, quatsch, quatsch! Der hat den doch nicht umgebracht. Der hat den gefunden. Der war tot. Und dann hat der die Idee gehabt. Dass wir ihn wegfahren und so.“
    „Herr Bergmann.“ Simarek versuchte betont sachlich zu klingen. „Wenn Sie uns die Wahrheit sagen, dann kann es durchaus sein, dass Ihr Freund Jacques ohne Nachnamen einen klug eingefädelten Mord begangen und Sie dann mit der Entsorgung der Leiche betraut hat.“
    „Qua… meinen Sie wirklich? Der war doch total harmlos. Wie soll er das denn gemacht haben? Hallo?“
    „Ich weiß, wie er das gemacht hat. Aber Sie sind dran. Erzählen Sie bitte, was genau passiert ist. Und versuchen Sie sich auch an Details zu erinnern. Jede Einzelheit könnte wichtig sein.“ Simarek sprach ruhig, so dass Ralf Bergmann den Ernst jedes Wortes verstand.
    Dieser sammelte sich kurz und versuchte, chronologisch zu ordnen:
    „Also, Schmidtbauer kam wie jeden Freitag um kurz nach zweiundzwanzig Uhr. Ich ließ ihn rein, die letzten regulären Gäste waren gerade gegangen. Er gab mir mein Trinkgeld und ging in die Umkleide. Ich habe dann die Kasse gemacht und mich nicht weiter um Schmidtbauer gekümmert. Um kurz vor elf kam dann Jacques. Ein bisschen früher als sonst. Aber das ist auch schon vorgekommen. Ich habe ihn gebeten, mit den Räumen anzufangen, die Schmidtbauer nicht benutzte. Dann ist auch Jacques verschwunden und hat seinen Job gemacht. Gegen halb zwölf kam dann Jacques und sagte, er glaubt, Schmidtbauer sei in der Sauna zusammengebrochen. Wir haben dann beide nach ihm geguckt. Kein Puls, keine Atmung. Wir haben ziemlich schnell gesehen: Der ist tot. Ich war total aufgeregt.“
    „Und dann?“, die Spannung im Raum war greifbar.
    „Dann? Dann hat Jacques vorgeschlagen, Schmidtbauer woanders hinzufahren. Er sagte, das sei ja echt blöd für mich, wenn man jetzt einen Notarzt holen müsste. Er sagte, er könne sich mit ein paar Freunden darum kümmern. Wir müssten die Leiche nur zu einem Parkplatz an der Saar fahren.“
    „Und das haben Sie dann getan?“
    „Ich konnte nicht mehr klar denken. Und der Vorschlag erschien mir total logisch. Ich habe dann den Landrover von meinem Bruder geholt. Wir haben Schmidtbauer in eine Papierplane gehüllt, die Jacques zufällig in seinem kleinen Clio hatte und zu diesem verdammten Parkplatz gefahren.“
    „Soso, Jacques hatte zufällig eine Papierplane in seinem Auto.“ Simarek lächelte müde über so viel Naivität. „Wo der Parkplatz war, wissen Sie noch?“
    Ralf Bergmann kritzelte eine Skizze auf ein Blatt Papier und schob es in Richtung Simarek.
    „Das war dort in der Nähe der Bismarckbrücke. Da parken auch öfter Jogger, bevor sie an der Saar entlangtraben. Dort hat Jacques zu mir gesagt, ich solle im Auto bleiben, er kümmere sich um die Sache. Ich habe nichts mitgekriegt. Die haben die Ladefläche geöffnet, die Leiche rausgeholt und dann bin ich gefahren, habe das Auto wieder vor dem Haus von Wolfgang abgestellt, bin noch mal zur Saunawelt, habe alles abgeschlossen und bin nach Hause. Und am Montag höre ich in den Nachrichten, dass man Schmidtbauer an der Saar gefunden hat. Ich hatte gedacht, die

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