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Ein nasses Grab

Ein nasses Grab

Titel: Ein nasses Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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ausgelöste Explosion zerriss den Nebel in einem Umkreis von ungefähr fünf Metern. Noch verheerender allerdings wirkte sie sich auf das Ruderboot aus, dessen Längsseite in direkter Schusslinie lag: nämlich in Form eines Lochs, das sich mit seinen zwanzig Zentimetern Durchmesser so dicht über den Wellen befand, dass jedes Schaukeln eine ansehnliche Menge Wassers hindurchpresste. Es dauerte jedoch nicht lange, da hatte das Boot sich stabilisiert, und der See nahm es in seine nasse Obhut.
    »Nicht geladen«, sagte Dalziel zu einem fassungslosen Tillotson. »Himmelherrgott. Pascoe, schnappen Sie sich die Ruder!«
    Pascoe gehorchte gerade noch rechtzeitig. Während er den Entenkahn ungeschickt Richtung Ufer lenkte, versank das Ruderboot mit einem leisen Rülpsen und hinterließ nur ein paar Blasen und Dalziels Labbermütze, um den Ort seines Untergangs zu markieren.
     
    Wieder an Land, stellten sie fest, dass das Autochaos unter Kontrolle war. Cross hatte das Kommando übernommen, und die einzigen Wagen, die noch dastanden, waren die, denen Dalziel die Schlüssel entführt hatte. Glücklicherweise waren zusammen mit Dalziel auch die Schlüssel wieder aus den Fluten aufgetaucht. Doch das Durcheinander auf dem Parkplatz schien sich jetzt auf die Bewohner des Hauses übertragen zu haben. Sie standen in ihren Kostümen herum wie Schauspieler, die sich ihres Stichworts nicht sicher waren. Pascoes besonderes Mitgefühl galt Bonnie Fielding, deren Sorge um ihren Schwiegervater und Erschütterung über Dalziels knapp verhindertes Ertrinken noch dadurch verdoppelt wurde, dass Nigel sich abermals zur Flucht entschlossen hatte. Wieder einmal war ein Zettel gefunden worden, und diesmal ließ der Junge wissen, dass ein Abend in der Gastronomie ihn überzeugt hätte, dies sei kein Leben für ein empfindsames Gemüt, oder etwas in der Art.
    Pascoe bemühte sich, Hereward vom Rest der Familie fernzuhalten, doch ohne vom starken Arm des Gesetzes Gebrauch zu machen, stand er auf verlorenem Posten, und da Dalziel sich zum Trocknen zurückgezogen hatte, ohne klare Anweisungen zu hinterlassen, begnügte er sich damit, den alten Dichter nicht aus den Augen zu lassen. Er war keineswegs überrascht, Ellie am Landungssteg anzutreffen. Sie hatte ihre Eltern allein nach Hause geschickt und war gerade noch rechtzeitig zurückgekehrt, um den Knall des Entengewehrs zu hören. Die Erleichterung auf ihrem Gesicht, als sie sie aus dem Nebel auftauchen sah, gab Pascoes Ego erheblichen Auftrieb, auch wenn die ersten Worte, die sie an ihn richtete, lauteten: »Dein bester Anzug ist voller Öl!«
    Nun waren alle im Wohnzimmer des Alten versammelt. Hereward hatte sich einen großen Cognac eingeschenkt, und Pascoe nahm mit Interesse zur Kenntnis, dass er auch ein Glas mit Glen Grant gefüllt hatte. Cross kam mit einem neuen Protagonisten ins Zimmer, den er Pascoe als Chief Inspector Balderstone vorstellte. Pascoe fasste kurz die jüngsten Ereignisse zusammen. Er verspürte das unbestimmte Bedürfnis, Dalziel irgendwie zu decken, hatte aber keine Ahnung, wie. Der Dicke würde sich um sich selbst kümmern müssen.
    Balderstone hörte aufmerksam zu, erlaubte sich aber keinen Kommentar, und ein paar Minuten später erschien auch Dalziel wieder auf der Bildfläche.
    Er hatte rasch ein Sportsakko und bequeme Hosen angezogen. Seine Füße steckten wenig passend in bunten Hausschuhen. Sein Aufzug war zwar leger, doch Pascoe erkannte, dass er sich damit doch so deutlich von der mittelalterlich-tudorschen Kostümierung der übrigen Hausbewohner absetzte, als wäre er in voller Polizeimontur heruntergekommen.
    Er begrüßte Balderstone und sprach leise ein paar Worte mit ihm und Cross, worauf Letzterer unauffällig das Zimmer verließ.
    »Andy«, rief Hereward Fielding, »hier harrt ein Drink Ihrer Aufmerksamkeit. Und auch Ihrer Freunde.«
    Pascoe spürte eine kaum merkliche Veränderung der Atmosphäre. Aus Verwirrung und Zweifel war eine Art Optimismus geworden. Er glaubte, dessen Ursache erraten zu können, und wurde darin alsbald bestätigt.
    »Danke«, sagte Dalziel und nahm das Glas. »Das kann ich jetzt brauchen.«
    »Es tut mir leid, dass Sie nass geworden sind«, sagte Hereward. »Und auch das mit dem Gewehr! Wenn ich daran denke, was hätte passieren können, stockt mir das Blut in den Adern.«
    Er schauderte und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas.
    »Meine Schuld«, sagte Tillotson. »Es tut mir ja so leid.«
    »Aber auch mit einem ungeladenen

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