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Ein nasses Grab

Ein nasses Grab

Titel: Ein nasses Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Lokalitäten nachfragen? Und bei Taxiunternehmen in der Gegend?«
    »Ja, Sir, danke«, sagte Balderstone höflich. »Mhm, sagen Sie, Sir, was meinen Sie? Könnte das irgendwas mit den Vorgängen in Lake House zu tun haben?«
    »Das wüsste ich gerne von Ihnen«, antwortete Dalziel. »Geht denn da was vor in Lake House?«
    »Nun ja, diese Dinge, die wir für Sie überprüfen sollten. Sie hatten in jedem einzelnen Punkt recht.«
    Dalziel zeigte sich nicht überrascht, sondern nippte vorsichtig an seinem Bier, um festzustellen, ob es inzwischen eine trinkbare Temperatur erreicht hatte.
    »Als Erstes haben wir uns über Henry Uniff erkundigt. Die Feuerwehr in Liverpool hatte Aufzeichnungen über seinen Brand, und jemand hatte sich auch den Namen der Versicherung notiert. Eine Gesellschaft namens Royal Oak.«
    »Oh«, sagte Dalziel enttäuscht.
    »Die eine Tochter der Provincial Traders ist.«
    »Ah«, sagte Dalziel. »Weiter, Mann, das soll hier keine Gutenachtgeschichte werden.«
    »Die wiederum«, sagte Balderstone gelassen, »wie Sie ja wissen, eine Zeitlang Mr. Bertie Fieldings Arbeitgeber waren. Wie’s aussieht, richtete sich sein Ehrgeiz auf eine leitende Position, doch die Muttergesellschaft hielt ihn nicht für geeignet. Man war der Meinung, dass seine besonderen Talente besser in der mehr nach außen gerichteten Atmosphäre eines Versicherungsbüros zur Geltung kommen würden, und bot ihm eine Versetzung zu Royal Oak an. Er kümmerte sich persönlich um den Uniff-Brand. Es ging dabei um eine mittelgroße Summe. Ein paar Tausender alles zusammen, das meiste davon Filmausrüstung. Sie haben uns eine Liste durchgesagt. Nicht besonders hilfreich, außer dass dieses eine Stück, die Trickfilmkamera, eine Seriennummer hat.«
    »Nützlich«, sagte Dalziel. »Die schreib ich mir auf. Danke.«
    »Und schließlich haben wir uns mit der Anchor Insurance in Verbindung gesetzt. Anscheinend hatte sich Mrs. Fielding schon bei ihnen gemeldet und ihr Beileid zu Spinx’ Unfall zum Ausdruck gebracht, gleichzeitig aber auch ihre Empörung darüber, dass dieser Unfall sich ereignete, während er sich unbefugterweise auf ihrem Grundstück aufhielt – insbesondere, da er ja wahrscheinlich im Interesse von Anchor dort war. Ich glaube, das hat ihnen zu denken gegeben. Könnte einigermaßen peinlich werden. Und zu dem, was Sie wissen wollten, ja, es gibt eine gigantische Brandversicherung. Das Gebäude, ich meine, das Restaurant und die Küche, nicht das Haupthaus, plus Hausrat sind für fünfzigtausend Pfund versichert.«
    »Da wird der Hund in der Pfanne verrückt!«, sagte Dalziel. »Dieser kaputte Pferdestall?«
    »Nicht wahr? Aber der Punkt ist, es geht hier nicht nur um den Eigenwert, sondern um den potenziellen Verdienstausfall, verstehen Sie? Diebstahlversicherung gibt es allerdings keine. Sie waren der Meinung, dass das Restaurant ein viel zu leichtes Ziel bietet, bevor es ganz fertig ist und eine ordentliche Alarmanlage hat. Die Prämie wäre zu hoch gewesen, und da haben die Fieldings alles auf eine Karte gesetzt.«
    »Beschissen groß, diese Karte«, meinte Dalziel. »Und die Ratte?«
    »Genau wie Sie gedacht hatten, Sir«, sagte Balderstone. »Ich musste das alles meinen Vorgesetzten melden, Sie verstehen das doch, Sir?«
    »Ich würde es nicht verstehen, wenn Sie’s nicht getan hätten«, antwortete Dalziel. »Was sagen sie?«
    »Na ja, so wie die Dinge momentan liegen, haben wir überhaupt keinen Fall. Ja, wir haben nicht einmal ein Verbrechen. Der Tod dieser Frau ist was für London, bei diesem Spinx lautet das Urteil mit ziemlicher Sicherheit auf Unfall, und damit bleibt nur der Diebstahl …«
    »Bei dem ich wette, dass er es nicht lange bleibt.«
    »So ist es, Sir. Und das wär’s dann, oder, Sir?«
    »Soviel ich weiß«, sagte Dalziel und sah ihm direkt in die Augen.
    »Gut. Ja, Sir, dann werden wir natürlich oben in Lake House noch ein paar Fragen stellen. Und mehr als je zuvor sind wir jetzt daran interessiert, diesen Papworth zu finden. Aber ich sehe schon voraus, dass wir die ganze Sache ad acta legen müssen, weil außer Zeitverschwendung nichts dabei rausgekommen ist. Ich habe mir nur überlegt, also eigentlich war’s mein Super, wie lange Sie noch die Absicht haben, da oben zu bleiben.«
    »Warum?«
    »Na ja, es könnte sich als nützlich erweisen, jemanden sozusagen drinnen zu haben. Bis wir sehen, wie’s weitergeht.«
    »Herr, erbarme dich!«, sagte Dalziel. »Ich wette, von Spesen hat er nichts

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