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Ein neuer Anfang?

Ein neuer Anfang?

Titel: Ein neuer Anfang? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media
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Apartment lag in Kensington. Es nahm zwei Etagen einer Stadtvilla in einer der nobelsten Straßen ein. Er öffnete selbst die Tür. Obwohl sein dunkles Haar noch feucht vom Duschen war und er das weiße Hemd, das er zu der schwarzen Hose trug, noch nicht ganz zugeknöpft hatte, sah er umwerfend aus.
    Unter seinem forschenden Blick wuchs ihre Nervosität um ein Vielfaches. Vielleicht kamen alle anderen Frauen in langen Kleidern, so dass sie als Einzige ein kniefreies tragen würde? Hätte es unerfahren und naiv gewirkt, wenn sie Adam vorher gefragt hätte?
    Sie strich die silberfarben schimmernde Seide über den Hüften glatt. „Sehe ich okay aus?“
    „Okay?“ Er nahm sie in die Arme und widerstand der Versuchung, ebenfalls über das Kleid zu streichen. Denn wenn er erst damit anfing, würden sie nie aus der Tür gehen.
    Kiloran sah exquisit aus. Ihre Frisur saß perfekt. Ihn faszinierte der Kontrast zwischen ihrem Aussehen in diesem Moment, wo sie unnahbar wie die Schneekönigin wirkte, und dem Feuerwerk, das er später entzünden würde, wenn er mit ihr allein war.
    „Okay? Nein, mehr als das. Du siehst großartig aus, Kiloran! Vorsichtshalber sollte ich den ganzen Abend nicht von deiner Seite weichen.“ Adam lächelte und küsste sie flüchtig auf die Lippen. „Hm. Mehr besser nicht, sonst verwische ich deinen Lippenstift. Komm herein, und unterhalte mich, während ich mich fertig mache. Danach bleibt noch Zeit für einen Drink.“
    Aus diesen höflichen Sätzen sprach der weltoffene, erfahrene Mann, aber es entsprach überhaupt nicht ihren Wünschen. Ihr hätte es am besten gefallen, wenn Adam sie direkt ins Schlafzimmer geführt und dort leidenschaftlich geliebt hätte. Doch Kiloran ließ sich ihre Enttäuschung nicht anmerken.
    „Wunderbar“, antwortete sie ruhig und folgte ihm in das geräumige Wohnzimmer.
    Dort standen einige weiche Sofas, an den Wänden hingen Aquarelle in ruhigen Farben. Im Sektkühler auf dem Tisch stand eine Flasche Champagner bereit.
    „Ich hole nur eben meine Krawatte.“
    Sie nickte und beobachtete durch die geöffnete Schlafzimmertür, wie er sie sich umband. Dann sah sie sich interessiert das Wohnzimmer an.
    Adam beobachtete sie im Spiegel. „Gefällt es dir?“
    Kiloran wandte beim Klang seiner Stimme den Kopf und sah, dass das Bett einladend groß war und daneben ein frischer Blumenstrauß stand. Da Adam aber sicher nicht wissen wollte, was sie von seinem Schlafzimmer hielt, konzentrierte sie sich auf den Blick aus dem Wohnzimmerfenster. Es ging auf einen kleinen Park mit hohen alten Bäumen hinaus.
    „Ja. Es ist wunderschön hier“, antwortete sie. „So ruhig und friedlich.“
    „Ja, das finde ich auch. Ich habe das Apartment nur gemietet, bis ich eine Eigentumswohnung gefunden habe. Es steht zum Verkauf, aber ich bin nicht sicher, ob es groß genug wäre.“
    Wofür? Für einen überzeugten Single, der gelegentlich eine Freundin mit nach Hause brachte? Sie konzentrierte sich auf den Anblick eines der alten Bäume und war sich dabei schmerzlich der Tatsache bewusst, dass sie ihrer Beziehung zu Adam keine Chance gab, wenn sie immer nur das hervorhob, was sie voneinander unterschied. Ihren Lebensstil zum Beispiel. Dabei standen sie doch noch ganz am Anfang!
    Adam zog seinen Smoking über und kam ins Wohnzimmer. Kiloran spürte, wie sie sich nervös verspannte.
    „Wie wär’s mit einem Glas Champagner? Ich habe uns für neunzehn Uhr einen Wagen herbestellt.“
    „Ja, gern.“ Wir benehmen uns, als hätten wir uns gerade erst kennen gelernt, dachte sie. Warum hat er mich eigentlich zur Begrüßung nicht richtig geküsst? Wen stört es denn, wenn dabei der Lippenstift verschmiert?
    Der Champagnerkorken knallte, Adam schenkte ein und reichte ihr ein Glas. „Worauf wollen wir anstoßen?“
    „Auf den Erfolg?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Lieber auf die Schönheit.“ Seine Augen funkelten verheißungsvoll. „Auf dich, Kiloran!“ sagte er leise und hob sein Glas.
    Von dem Kompliment wurde ihr schwindelig, und das prickelnde Getränk auf leeren Magen tat ein Übriges. Aber zumindest entspannte sie sich nun ein wenig.
    „Vielen Dank, Adam“, antwortete sie.
    Der Ball war so großartig, wie Kiloran ihn sich vorgestellt hatte. Auf dem Büfett prangte ein riesiger Adler aus Eis, der den Belugakaviar auf genau der richtigen Temperatur hielt.
    „Der Adler ist ja wohl etwas übertrieben“, flüsterte Adam, als er sie an ihren Tisch führte.
    So übertrieben

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