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Ein Ort für die Ewigkeit

Ein Ort für die Ewigkeit

Titel: Ein Ort für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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erfährt. Es wird keine tröstliche Lektüre für sie sein.«
    »Immer noch besser, sie kennt die richtige Geschichte als nur Tratsch und Gerüchte, oder?«
    »Na, von mir wird sie die Wahrheit bekommen. Das ist eine Sache, die steht fest.« Catherine hob ihr Glas. »Auf die Wahrheit.«
    »Auf die Wahrheit«, wiederholte Paul. »Besser raus damit, als sie zu unterdrücken.«

8
    Mai/Juni/Juli 1998
    C atherine bog von der A1 ab auf eine schmale Landstraße, die sich zwischen fruchtbaren Feldern und altem Wald hindurchschlängelte, vor ihr glitzerte der See in der Ferne. Sie konnte nicht genau sagen, warum, aber aus irgendeinem Grund war die Aussicht, Tommy Clough zu treffen, für sie noch aufregender, als es bei den anderen Nebenfiguren von Alison Carters Geschichte gewesen war. Zum Teil wohl, weil George und Anne von ihm mit großer Herzlichkeit sprachen, sogar nach fünfunddreißig Jahren, in denen sie fast keinen Kontakt gehabt hatten. Aber je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr schien es, daß Clough die rätselhafteste Figur von allen war.
    Nach Georges Aussage schien der Sergeant an der Oberfläche rauh, manchmal sogar brutal, und viel mehr als George selbst schien Clough ein für seine Zeit typischer Polizist gewesen zu sein. Er war immer mit von der Partie, immer auf dem laufenden, was Tratsch und Gerede betraf, die auf jeder Polizeiwache zirkulierten, immer hoch oben auf der Liste derer, die die meisten Fälle gelöst und die meisten Verhaftungen durchgeführt hatten, und hatte an seinem Arbeitsplatz den Eindruck gemacht, genau hineinzupassen. Und trotzdem hatte er seine Stelle bei der Polizei von Derbyshire, zwei Jahre nachdem der Fall Alison Carter abgeschlossen war, aufgegeben und wurde Aufseher in einem Vogelschutzgebiet in Northumberland, in dem er auch wohnte. Er hatte sich völlig von seiner Vergangenheit verabschiedet und das Leben mit den Kameraden gegen die Einsamkeit getauscht.
    Er war jetzt achtundsechzig und pensioniert und lebte immer noch oben im Nordosten. Anne hatte Catherine erzählt, daß sie ihm einmal einen einstündigen Besuch abgestattet hatte, als sie Paul zu einem Tag der offenen Tür an der Universität in Newcastle gefahren hatte, als er sich gerade überlegte, wo er studieren wollte. Sie sagte, Tommy verbringe seine Tage mit dem Beobachten und Fotografieren von Vögeln, und abends mache er Zeichnungen von ihnen. Sein geliebter Jazz im Hintergrund schirmte ihn von der Außenwelt ab. Wie sie es beschrieb, war es ein einsames und friedliches Leben, das in merkwürdigem Gegensatz zu den fünfzehn Jahren stand, die er damit verbracht hatte, Verbrecher der Justiz zuzuführen.
    Die Straße wand sich sanft den Hügel hinunter auf Catherines Ziel zu, eine Gruppe von Häusern ein paar Meilen südlich von Seahouses, die zu klein war, um sie ein Dorf nennen zu können. Aufgeregt und nervös, betätigte sie den schweren Messingklopfer an der Tür einer ehemaligen Fischerhütte.
    Sie hätte Tommy nach den Fotos, die George ihr geliehen hatte, überall erkannt. Er hatte noch seinen Lockenkopf, obwohl der jetzt silbern statt hellbraun glänzte. Sein Gesicht war wettergegerbt, aber die Augen hatten immer noch den wachen, intelligenten Blick, und sein Mund neigte offensichtlich immer noch mehr zum Lächeln als zum Mißmut. Obwohl er eine weite Kordhose und einen dicken Fischerpullover trug, sah man darunter deutlich seinen breiten, muskulösen Körper. Er sollte in jüngeren Jahren einem Bullen geglichen haben; jetzt sah er mit seinen weißen Locken eher einem Schafbock gleich, dachte sie und erwiderte sein Lächeln. »Mr. Clough«, sagte sie.
    »Miss Heathcote, nehme ich an. Kommen Sie herein.« Er trat zurück, um sie in ein spartanisches, aber tadellos sauberes Wohnzimmer eintreten zu lassen. Die Wände waren mit wunderbaren Vogelzeichnungen bedeckt, manche handkoloriert, andere in einfacher schwarzer Tusche auf blendend weißem Papier. Im Hintergrund erkannte Catherine Branford Marsalis’
Romances for Saxophone
.
    Sie wandte sich den am nächsten hängenden Zeichnungen zu. »Die sind ja großartig«, sagte sie und war dabei so ehrlich wie selten, wenn sie versuchte, einem Interviewpartner die Befangenheit zu nehmen, indem sie etwas Nettes über seinen Geschmack sagte.
    »Sie sind nicht schlecht«, erwiderte er. »Also setzen Sie sich und trinken Sie etwas. Das wird Ihnen guttun nach der Fahrt von Derbyshire hier herauf.«
    Er verschwand in die Küche und kam mit einem Tablett mit

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