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Ein Ort für die Ewigkeit

Ein Ort für die Ewigkeit

Titel: Ein Ort für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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anderen waren ihm nicht bekannt.
    »Guten Morgen, meine Herren«, begann Martin. »Ich bin der Leiter der Polizei in Buxton, Jack Martin, und dies ist mein Kollege, Detective Inspector George Bennett. Wie Sie ohne Zweifel wissen, ist ein junges Mädchen aus Scardale verschwunden. Alison Carter, dreizehn Jahre alt, wurde gestern nachmittag ungefähr um sechzehn Uhr zwanzig zum letzten Mal gesehen. Sie ging von ihrem Elternhaus, Scardale Manor, aus mit dem Hund spazieren. Als sie nicht zurückkam, haben ihre Mutter, Mrs. Ruth Hawkin, und ihr Stiefvater, Mr. Philip Hawkin, die Polizei in Buxton verständigt. Wir haben danach in der unmittelbaren Umgebung von Scardale Manor eine Suchaktion mit Diensthunden eingeleitet. Alisons Hund wurde im Wald in der Nähe des Hauses gefunden, aber von dem Mädchen selbst haben wir keine Spur.«
    Er räusperte sich. »Heute mittag um zwölf Uhr werden wir Abzüge eines vor nicht langer Zeit aufgenommenen Fotos von Alison auf der Polizeiwache in Buxton ausgeben können.« Während Martin eine genaue Beschreibung des Mädchens und seiner Kleidung gab, betrachtete George die Reporter. Sie hatten die Köpfe gesenkt, ihre Bleistifte flogen über die Seiten ihrer Notizblöcke. Wenigstens hatten alle genug Interesse, sich genaue Einzelheiten zu notieren. Er fragte sich, ob das mit den in Manchester vermißten Kindern zu tun hatte. Er konnte sich kaum vorstellen, daß sie normalerweise wegen eines Mädchens, das seit sechzehn Stunden aus einem winzigen Weiler in Derbyshire verschwunden war, so zahlreich erschienen wären. Martin kam zum Ende. »Wenn wir Alison heute nicht finden, wird die Suche verstärkt werden. Wir wissen einfach nicht, was mit ihr geschehen ist, und sind sehr besorgt, nicht zuletzt wegen des rauhen Wetters, das wir im Moment haben. Wenn Sie jetzt also Fragen haben, meine Herren, werde entweder ich selbst oder Detective Inspector Bennett sie gern beantworten.«
    Ein Kopf hob sich. »Brian Bond vom
Manchester Evening Chronicle
. Vermuten Sie, daß Gewalt im Spiel ist?«
    Martin holte tief Luft. »Zu diesem Zeitpunkt können wir nichts ausschließen, uns aber auch nicht festlegen. Wir können keinen Grund für Alisons Verschwinden entdecken. Sie hatte zu Hause, und in der Schule keine Schwierigkeiten, und wir haben bis jetzt nichts gefunden, was auf ein Gewaltverbrechen hindeutet.«
    Colin Loftus hob die Hand, einen Finger ausgestreckt. »Gibt es Anzeichen dafür, daß Alison einen Unfall gehabt haben könnte?«
    »Bisher nicht«, sagte George. »Wie Ihnen Polizeichef Martin schon sagte, lassen wir zur Zeit das Tal von Suchtrupps abgehen. Wir haben auch alle Farmer gebeten, sorgfältig auf ihren Äckern nachzusehen, für den Fall, daß Alison sich durch einen Sturz verletzt hätte und nicht mehr nach Haus kommen konnte.«
    Der Mann am Ende der Reihe lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und blies einen perfekten Rauchring in die Luft. »Es scheint Gemeinsamkeiten zwischen Alison Carters Verschwinden und den zwei Fällen vermißter Kinder in der Gegend von Manchester zu geben – Pauline Reade aus Gorton und John Kilbride aus Ashton. Haben Sie mit Ihren Kollegen von der Polizei in Manchester und Lancashire wegen einer möglichen Verbindung Kontakt aufgenommen?«
    »Und wer sind Sie?« fragte Martin steif.
    »Don Smart,
Daily News
. Redaktionsbüro Nord.« Er blitzte ihn mit einem Lächeln an, das George an das räuberische Zähneblecken eines Fuchses erinnerte. Smart hatte sogar die passenden Farben: rötliches Haar, das unter einer Tweedmütze hervorschaute, ein rotes Gesicht und haselnußbraune Augen, die er wegen des Rauchs seiner dünnen, langen Zigarre zukniff.
    »Es ist viel zu früh, um solche Überlegungen anzustellen«, schaltete sich George ein, der diese Frage selbst beantworten wollte, denn sie reflektierte seine eigenen Zweifel. »Ich kenne die Fälle natürlich, die Sie erwähnen, aber bis jetzt haben wir keinen Grund gesehen, mit unseren Kollegen in anderen Dienststellen außer in bezug auf die Suchaktion Kontakt aufzunehmen. Die Polizei in Staffordshire hat uns schon jede Unterstützung zugesichert, wenn die Suchaktion ausgeweitet werden müßte.«
    Aber Smart war nicht so leicht abzuschütteln. »Ich meine, wenn ich Alison Carters Mutter wäre, würde es mich enttäuschen, daß die Polizei solche deutlichen Parallelen zu anderen Fällen, wo Kinder vermißt werden, außer acht läßt.«
    Martins Kopf hob sich ruckartig. Er öffnete den Mund, um den

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