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Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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auch seine Augen erreichte. »Wie ich das sehe, könnte es notwendig werden, die Angelegenheit über Weihnachten hinaus auszudehnen, nur damit jeder begreift, dass das Gericht es sich wirklich nicht leicht gemacht hat. Ein Jammer, aber unvermeidlich.«
    Die Anspannung schien aus Amitys Gesicht zu weichen, und ihre Augen begannen wieder zu leuchten. »Verzeihung«, sagte sie leise. »Natürlich. Ich will auch gar nicht das Unvermeidbare bestreiten. Aber es wäre wohl unnatürlich, das alles nicht als belastend zu empfinden.«
    »Allerdings«, stimmte Bawtry ihr zu. Er richtete den Blick auf ihren Mann. »Ich weiß, dass Sie ihn gern mochten, Barclay, und dass diese Enthüllungen über seine Frau Sie schockieren müssen. Der Wunsch, dies alles zu leugnen, ist eine natürliche Reaktion, aber Sie werden sicher Kraft von Ihrer eigenen Frau bekommen – und Dankbarkeit empfinden, dass Sie nicht die Kontrolle über Ihre Fähigkeiten und Ihren Ruf als Wissenschaftler verlieren wie der arme Lambourn.«
    Herne war deutlich anzusehen, welche Anstrengung es ihn kostete, sich zu fassen, Haltung anzunehmen und die Augen auf seinen Vorgesetzten zu richten. »Gewiss«, stimmte er Bawtry zu. Dann wandte er sich an Rathbone. »Ich bedaure, dass wir Ihnen nicht mehr helfen konnten, Sir Oliver. Leider lassen sich die Fakten nicht bestreiten. Danke für Ihren Besuch.«
    Rathbone blieb nichts anderes übrig, als sich würdevoll zurückzuziehen, auch wenn in seinem Innern widersprüchliche Emotionen brodelten, von denen keine einzige auch nur ansatzweise eine Hilfe war.

19

    Am Nachmittag desselben Sonntags stand Monk am Kai im Wind und sah zu, wie die Fähre an den Stufen anlegte und gleich darauf Runcorn mit staksigen Bewegungen an Land kletterte. Wegen der Sturzgefahr auf den feuchten, schlüpfrigen Steinen war äußerste Vorsicht geboten. Runcorn wirkte müde und durchgefroren, doch oben angekommen, trat er zügig auf Monk zu.
    Sein Kollege begrüßte ihn mit einem knappen Nicken, dann stapften sie, den Kopf wegen Kälte und Wind eingezogen, zur Wache der Wasserpolizei. Sie kannten einander zu gut, um auf unnötige Höflichkeitsfloskeln angewiesen zu sein.
    Auf der Wache begaben sie sich sogleich in Monks Büro, in das ihnen einen Moment später ein Constable Tee brachte. Monk dankte ihm, und sobald sie allein waren, nahmen er und Runcorn einander gegenüber am Schreibtisch Platz. Dort lag eine kurze Mitteilung von Rathbone. Monk überflog sie und reichte sie Runcorn. Sie enthielt Nachrichten über den Stand des Prozesses, seine persönliche Einschätzung und ein paar Worte über seinen Besuch bei Barclay Herne.
    Runcorn blickte auf, seine Miene noch grimmiger als zuvor. »Je mehr ich darüber nachdenke, desto fraglicher erscheint mir, dass Lambourn sich umgebracht hat«, stieß er hervor. »Am Anfang sah die Sache eindeutig aus, und die Leute von der Regierung waren sich absolut sicher.« Er schüttelte langsam den Kopf. »Ich habe ihnen geglaubt. Mir ging es nur um die Witwe und die Töchter. Ich wollte es nicht noch schlimmer für sie machen und ihnen nicht mehr als das unbedingt Notwendige zumuten. Dabei war ich früher doch gar nicht so … sentimental!« Das letzte Wort stieß er voller Abscheu hervor.
    Widerspruch, der in diesem Fall Trost bedeutet hätte, lag Monk auf der Zunge, doch das hätte nur gönnerhaft gewirkt. Hätte jemand ihn mit gut gemeinten Worten beschwichtigt, hätte er keine Hilfe darin gefunden, sondern sich in seiner Auffassung bestätigt gesehen, dass solche Formeln einen komplexen Sachverhalt wie diesen einfach nicht erfassten.
    »Ich bin ja auch nicht besser«, meinte er mit einem schiefen Grinsen. »Wenn Dinah schlicht und schüchtern gewesen wäre, wäre ich vielleicht ihretwegen nicht zu Rathbone gegangen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er ihren Fall nicht angenommen hätte.«
    Ein düsteres Lächeln huschte über Runcorns Lippen. »Wie ich das sehe, hat Lambourn die Wahrheit über das Opium gesagt. Vor allem über die Schäden, die es ohne korrekte Beschriftung anrichtet. Wahrscheinlich muss die Information wirklich klar und verständlich sein. Aber viele Menschen können nicht lesen. Sie werden auf Bilder angewiesen sein. Das kostet Geld. Andererseits glaube ich nicht, dass diejenigen, die dieses Zeug importieren, einen Menschen wegen solcher Forderungen umbringen.«
    Sein Gesicht nahm einen fast gequälten Ausdruck an. »Und ich muss akzeptieren, dass das, was wir in China getan haben,

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