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Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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korrigierte Hester sie. »Das heißt, dass ich Realistin bin … wie Sie.«
    Daraufhin schnaubte Agatha nur und schwieg mehrere Sekunden lang. Schließlich straffte sie ihre mächtigen Schultern. »Na gut, dann kommen Sie mit. So, wie Sie sich anhören, ham Sie keine Zeit zu verlieren.«
    Alle Spannung fiel von Hester ab, und endlich lächelte sie. Sie wandte sich zur Tür.
    Sobald Alvar Doulting Agatha sah, wusste er, weswegen die zwei Frauen gekommen waren. Heftig den Kopf schüttelnd, wich er in sein Zimmer zurück, als ließen die sich in seinem Rücken auftürmenden Regale eine Flucht zu.
    Agatha blieb abrupt stehen und packte Hester mit ihrer knochigen Hand derart fest am Arm, dass diese sich auf die Lippe beißen musste, um nicht aufzuschreien.
    »Keiner kann dich zwingen«, beschwichtigte Agatha Doulting.
    »Wenn Sie es nicht tun, wird Dinah Lambourn hängen«, warnte Hester ihn. »Und Joel Lambourns Untersuchung wird für immer unter Verschluss bleiben. Vor allem der Teil über Opium durch die Nadel. Natürlich werden Menschen süchtig sein, was immer wir auch machen, aber wenn es verboten wird, werden es weniger werden. Es ist Zeit für die Entscheidung, was Sie tun, was Sie … sein wollen.«
    »Keiner kann dich zwingen«, wiederholte Agatha. Ihr Gesicht war blass, ihre Stimme klang gepresst. Ihre Finger hielten Hesters Arm noch immer wie ein Schraubstock umklammert.
    Doultings Augen schossen gehetzt zwischen den beiden hin und her. Die Sekunden verstrichen. Er wirkte geschlagen, als könnte er nicht länger kämpfen. Vielleicht wusste er, dass er nichts mehr zu gewinnen hatte, außer den letzten Fetzen Ehre des Mannes, der er einst gewesen war.
    »Hindere mich nicht daran, Agatha«, sagte er leise. »Wenn ich den Mut dazu aufbringe, dann tue ich es auch.«
    »Sie werden aussagen, dass Sie Joel Lambourn über die Sucht nach Opium durch eine Nadel direkt in die Vene aufgeklärt haben und er das in seine Untersuchung aufgenommen hat?«, fragte Hester klar und deutlich. »Und Sie werden schildern, wie es sich auf diejenigen auswirkt, die in seinen Sog geraten?«
    Doulting sah ihr in die Augen und nickte langsam.
    Hester war nicht klar, ob sie wagen sollte, ihm zu glauben. »Danke«, flüsterte sie.
    Doulting sank auf die Bank zurück und wandte den Kopf Agatha zu.
    »Ich besorg dir genügend«, versprach diese hastig und zerrte Hester am Arm mit sich. »Kommen Sie, wir haben hier genug getan.« Sie drehte sich noch einmal zu Doulting um. »Ich komm bald wieder.«
    Rathbone saß in Monks Küche. Vor ihm dampfte sein Tee unberührt vor sich hin. Auf einem Gestell war das Gebäck für das morgige Weihnachtsfest zum Abkühlen ausgebreitet worden.
    »Sind Sie sicher?«, drängte Rathbone und blickte erst Monk, dann Runcorn an. »Sind die Aussagen wirklich unwiderlegbar?«
    Hester nickte. »Ja. Dr. Winfarthing wird als Erster auftreten. Er wird bestätigen, dass Joel Lambourn bei ihm war und er ihm den Verkauf von Opium in Kombination mit Nadeln schilderte. Danach wird Doulting dem Gericht von Lambourns Besuch bei ihm berichten und wiederholen, was er ihm erklärt hat. Lambourn hat das in seinen Untersuchungsbericht aufgenommen. Das ist der Grund, warum er umgebracht wurde. Würde man diese Art des Opiumverkaufs verbieten, verlören die Händler ein Vermögen. Das war es wert, Lambourn zu ermorden – und Zenia Gadney.«
    »Und Dinah Lambourn zu hängen«, ergänzte Runcorn bitter.
    »Wer hat denn nun eigentlich Lambourn umgebracht?«, fragte Rathbone.
    »Der Verkäufer jenes Opiums, das so rein ist, dass man es injizieren kann, ohne einen Menschen gleich zu töten«, sagte Hester leise. »Oder jemand, den er dafür bezahlt hat. Moralisch betrachtet, ist er jedenfalls schuldig.«
    »Wer?«, drängte Rathbone und blickte sie nacheinander an. »Barclay Herne?«
    Diesmal gab ihm Monk die Antwort. »Möglicherweise, aber soweit wir das beurteilen können, besitzt er nicht das Vermögen, wie es Geschäfte dieser Art von Handel einbringen würden. Außerdem ist ein solcher Mord zu gefährlich für ein geringes Entgelt.«
    »Aber wer dann?« Rathbone, dem allmählich das Ausmaß des drohenden Skandals dämmerte, stöhnte. »Sinden Bawtry? Mein Gott, das wäre entsetzlich! Es wird gemunkelt, dass seine Versetzung in ein sehr hohes Regierungsamt ansteht. Wenn das zutrifft, wäre es kein Wunder, dass Joel Lambourn auf seine Enttarnung drängte. Denn sonst hätte Bawtry die Macht gehabt, die Aufnahme von Opium als Suchtmittel

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