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Ein Paradies der Sinne

Ein Paradies der Sinne

Titel: Ein Paradies der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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lachen oder weinen sollte, so aufgewühlt war sie.
    „Diese Träume haben mir sehr geholfen, seinen Tod zu überwinden“, fuhr Mrs Ingallstadt lächelnd fort. „Für mich war das, als passe Walter auf mich auf. Wissen Sie, er hatte mir immer versprochen, stets an meiner Seite zu bleiben, ganz gleich, was geschehen würde.“ Sie trat auf Amy zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Geht es Ihnen nicht gut, meine Liebe? Sie sehen ein wenig blass aus.“
    Amy brachte es nicht über sich, ihrer Nachbarin zu erzählen, dass auch sie ihren Mann „gesehen“ hatte. Aber das Wissen, nicht die Einzige zu sein, die eine solche Erfahrung gemacht hatte, machte sie überglücklich. „Ganz im Gegenteil“, sagte sie.
    An diesem Abend machte Amy sich einen frischen Salat, aß ihn ganz auf und ging früh zu Bett.
    Am späten Vormittag erschien Harry mit einer riesigen Tüte voller Rosenblütenblätter. Er streute sie wie eine weiße duftende Wolke auf den Wohnzimmerteppich, auf der Amy und er sich langsam und genussvoll liebten.
    „Ich habe auch ein Bett, weißt du?“, sagte Amy eine ganze Weile später, als sie mit dem Kopf auf seiner Brust ruhte.
    Harry richtete sich so weit auf, dass er ihr in die Augen sehen konnte. „Tylers Bett.“
    „Tyler wäre glücklich zu wissen, dass wir heiraten.“ Das hatte er ihr schließlich selbst gesagt.
    „Ich weiß.“ Harry strich ihr zärtlich über die Innenseiten der Oberschenkel. „Aber das Bett eines Mannes ist heilig.“
    Amy schloss die Augen, als er mit dem Finger in sie eindrang und sie mit kreisenden Daumenbewegungen zu neuem Leben erweckte.
    Doch Amy wollte es genau wissen. Heftig keuchend sagte sie: „Du willst also sagen, dass ich meinen dritten Mann – solltest du einmal sterben – nicht mit ins Baumhaus nehmen dürfte.“
    Harry beugte sich nach vorn, um an ihrer Brustspitze zu saugen, die noch vom letzten verführerischen Spiel seiner Zunge feucht war. „Unter keinen Umständen. Ich würde dich bis in deine tiefsten Träume verfolgen.“
    Amys letzter klarer Gedanke war: Das wäre nicht das erste Mal, dass mir das passiert .
    Stunden später, als Amy und Harry in Amys Küche saßen und selbst gemachte Spaghetti aßen, sagte sie geradeheraus: „Ich möchte, dass du heute Nacht hierbleibst.“
    „Nein.“
    Harrys schnelle, energische Antwort überraschte Amy. „Wir könnten im Gästezimmer schlafen“, schlug sie vor. Zwei Jahre lang war sie allein gewesen, und jetzt, da sie ihr Leben wieder mit jemandem teilen konnte, wollte sie nicht allein schlafen.
    Harry schüttelte den Kopf. „Dies ist Tylers Haus.“ Amy hatte Angst, obwohl sie nicht genau zu sagen vermochte, warum. „Das hat dich nicht davon abgehalten, mitten im Wohnzimmer mit mir zu schlafen“, hielt sie ihm entgegen.
    „Ich war verrückt nach dir“, antwortete Harry. „Wir haben uns zwei Tage nicht gesehen.“
    „Das ist doch nicht zu glauben!“
    „Glaub es. Ich liebe dich, Amy, und ich bin überzeugt, dass Tyler über unser Zusammensein sehr glücklich wäre. Aber er war einer meiner besten Freunde. Unter seinem Dach mit seiner Frau zu schlafen, entspricht nicht meiner Vorstellung, eines Toten zu gedenken.“
    Jetzt wusste Amy, warum sie Angst hatte: Harry würde jedes Mal, wenn sie zärtlich miteinander waren, an Tyler denken. Vielleicht würde es sogar so schlimm werden, dass es ganz egal war, wo sie sich gerade aufhielten.
    „Nimm mal an, ich würde dir erzählen, dass ich von Tyler geträumt habe“, sprudelte es in ihrer Verzweiflung aus Amy heraus. „Nimm mal an, er hätte mir erzählt, dass wir beide heiraten würden und zwei Kinder bekämen!“
    Harry schob seinen Teller von sich weg. „Dann würde ich sagen, du hast seinen Tod noch nicht überwunden und bist noch gar nicht in der Lage, eine neue Bindung einzugehen.“
    Alles begann sich um Amy zu drehen. Sie hielt sich an der Tischkante fest. „Was ist überhaupt los hier?“, begehrte sie auf. „Bekommst du etwa kalte Füße?“
    „Wenn hier jemand ein Recht hat, diese Frage zu stellen, Liebling, dann bin ich das wohl!“ Harry war laut geworden, warf seine Serviette auf den Tisch und stand auf. „Hast du mit Tyler nun abgeschlossen oder nicht?“
    Amy war wie versteinert. Sie hatte zwar schon miterlebt, dass Harry sich einmal ärgerte, hatte ihn aber noch nie schreien hören. „Ja, er ist ein Teil meiner Vergangenheit. Ich habe mit ihm abgeschlossen“, sagte sie mit tränenerstickter Stimme.
    „Aber du träumst

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