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Ein Paradies der Sinne

Ein Paradies der Sinne

Titel: Ein Paradies der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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zusammenzubringen, schlug fehl. Da Amy auf ein Zusammentreffen mit Harry überhaupt nicht vorbereitet war, begrüßte sie ihn automatisch mit derselben unverbindlichen Kühle, die er ihr entgegenbrachte. Ashley und Oliver dagegen umzingelten ihn sofort und zogen ihn mit sich zum Strand hinunter.
    Traurig sah Amy ihnen nach, dann machte sie sich auf die Suche nach Louise. Sie fand ihre Schwiegermutter auf der Terrasse, wo sie eifrig damit beschäftigt war, die Hähnchenschenkel auf dem Grill mit ihrer Spezialsauce zu bestreichen.
    Erstaunt sah Louise auf. „Warum bist du nicht mit ihnen gegangen?“
    „Ich finde, Ashley und Oliver sollten ihn eine Weile für sich haben.“
    Louise drehte sich um und sah den dreien nach, die den schmalen Pfad zum Strand hinunterschlenderten. „Tyler war ein guter Vater“, sagte sie und lächelte kaum merklich. „Kein Wunder, dass seine Kinder die Nähe eines Mannes vermissen.“
    „Sie haben ja noch ihre Großväter und Onkel“, gab Amy zurück.
    „Das ist nicht dasselbe“, sagte Louise und wandte sich wieder zu Amy um, „das weißt du genauso gut wie ich. Kinder brauchen einen Mann, der nicht nur sie liebt, sondern auch ihre Mutter. Amy, Harry liebt dich leidenschaftlich.“
    Hilflos wandte Amy sich von ihr ab und trat an die Brüstung. Das fröhliche Lachen der Kinder hallte zu ihr herauf, und als Amy Harry in der Feme beobachtete, ergriff sie eine tiefe Sehnsucht nach ihm.
    „Harry ist sich seiner Gefühle nicht sicher“, sprach sie ihre Gedanken laut aus. „Das hat er mir selbst gesagt. Er meinte, wir brauchten beide noch Zeit.“
    „Was immer er auch gesagt hat“, antwortete Louise, ohne zu zögern, „er ist völlig vernarrt in dich. Das sieht ein Blinder.“
    Amy lächelte, obwohl ihr eher nach Weinen zumute war. Warum, dachte sie, muss die Liebe so kompliziert sein? Seufzend trat sie an den Grill heran, um ihrer Schwiegermutter zu helfen.
    Die Sonne stand bereits tief am Horizont, als Harry mit Ashley und Oliver die Holzstufen zur Terrasse heraufkam. Sobald er in ihrer Nähe war, begann Amys Herz schmerzhaft zu pumpen, und sie fragte sich, wie sie sich jemals damit abfinden sollte, ihm nur eine gute Freundin zu sein.
    Ashley und Oliver plapperten bei Tisch unbefangen vor sich hin, worüber Amy sehr glücklich war. So blieb ihr eine Teilnahme an der Unterhaltung erspart. Kaum hatten sie die Mahlzeit jedoch beendet, bat Louise Ashley und Oliver, ihr beim Abdecken behilflich zu sein, und so blieben Amy und Harry allein am Tisch sitzen.
    „Es tut mir leid“, sagte Amy. Sie blickte in die Bucht hinaus, in der sich die Lichter der Stadt bizarr brachen. Harry direkt in die Augen zu sehen, fehlte ihr der Mut. „Louise scheint uns unbedingt zusammenbringen zu wollen.“
    Als ihre Knie sich unter dem Tisch berührten, zog Harry seines zurück, als habe er sich verbrannt. „Ja, das ist eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen.“
    Amy schluckte. Sie hatte sich mit diesem Mann in einem Baumhaus geliebt, ja sogar im Schlafzimmer seines luxuriösen Privatjets und auf dem Fußboden ihres eigenen Wohnzimmers. Und trotzdem war sie ein Nervenbündel in seiner Gegenwart; sie war schüchtern und verletzlich.
    „Ich bin dir sehr dankbar, dass du den Kindern so viel Aufmerksamkeit schenkst“, gelang es ihr trotz ihrer Beklemmung zu sagen. „Ihnen fehlt die Hand eines Mannes.“
    „Ich tue das nicht aus Wohlwollen, Amy“, gab Harry ruhig zurück. Amy spürte, dass er im Begriff war, ihre Hand zu nehmen, doch als sie hinsah, zog er sie wieder zurück. „Ich liebe Kinder. Ich habe mir immer ein ganzes Haus voll gewünscht.“
    Amy war nahe daran, ihm zu erzählen, dass sie vermutlich schwanger war, entschied sich dann aber doch dagegen. Ihre kleinen Geständnisse hatten ihr schon genügend Probleme beschert. Außerdem – sosehr sie Harry auch liebte und sich danach sehnte, ihr Leben mit ihm zu teilen, so wollte sie auf keinen Fall, dass er sie nur dieses Kindes wegen heiratete. Sollte er sie eines Tages bitten, seine Frau zu werden, musste dies seine freie Entscheidung sein.
    „Lass uns hineingehen“, sagte er, als das Schweigen sich unangenehm in die Länge zog. „Es wird langsam kühl.“
    „Das ist mir auch aufgefallen“, gab Amy lakonisch zurück.
    Während des folgenden Monats sah Amy Harry nur, wenn sie abends ihre Schwiegereltern besuchte oder wenn er sicher war, dass Ashley und Oliver ebenfalls zu Hause sein und als Aufpasser fungieren würden.
    Am ersten Schultag

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