Ein Paradies der Sinne
während sie sich mit den Zungen liebkosten, und dann fanden sie plötzlich zu dem jahrhundertealten Spiel der Geschlechter zurück, rangen miteinander und wanden sich, krümmten und entspannten sich im gewaltigen, süßen Rhythmus der Lust.
Wohl geborgen unter ihm, warf Amy den Kopf zurück und stieß einen langen, kehligen Schrei aus. Auf ihrer feuchten Stirn klebte das Haar, und ihr starrer Blick ging an Harry vorbei in tiefere Dimensionen.
Harrys Höhepunkt näherte sich schnell, als er die Überraschung in Amys Miene sah. Er spürte, wie ihr befriedigter Körper unter seinen Hüften noch einmal zu neuem Leben erwachte, und hörte ihr verzweifeltes Stöhnen: „O Harry, es passiert – schon wieder!“
Harry tauchte tief in sie ein, und sie bäumte sich in seinen Armen auf, während sie ihn mit den Beinen fest umschlungen hielt. Ein Stöhnen, halb Schluchzen, halb Siegesschrei, entrang sich seiner Kehle, er wurde von einem letzten, gewaltigen Krampf geschüttelt, dann ließ er sich neben ihr auf den Teppich sinken.
„Wir heiraten, sobald wir können“, sagte er, als er wieder in der Lage war zu sprechen.
Amy schüttelte den Kopf, sie hatte bis zu diesem Moment mit dem Kopf auf seiner Schulter geruht. „Nein, Harry, das werden wir nicht tun. So will ich es nicht.“
Harry schluckte seinen Frust hinunter. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt, den Macho zu spielen. „Sag mir, was du willst, Amy, und du wirst es bekommen.“
Sie stützte sich auf den Ellenbogen. Der Schein des Kaminfeuers überzog ihre weiche Haut mit einem sanften, glühenden Schimmer und machte sie für Harry noch begehrenswerter. „Ich möchte, dass du mich um meinetwillen liebst. Nicht weil ich dein Kind unter dem Herzen trage und auch nicht, weil du dich verpflichtet fühlst, dich um die Witwe deines besten Freundes sorgen zu müssen, sondern weil du total verrückt nach mir bist.“
Er führte ihre Hand an seine Lippen und küsste nach und nach jeden einzelnen Knöchel. „Ich dachte, das hätte ich dir gerade bewiesen.“
„Du hast nur gezeigt, dass du eine Frau brauchtest, Harry. Diesen Drang hätte dir jede andere genauso gut befriedigen können.“
Harry seufzte. Frauen! dachte er. Ewig müssen sie die einfache Logik eines Mannes mit ihren vernünftigen Unglaubwürdigkeiten zunichtemachen! Der Mann, der in der Lage wäre, endlich einmal herauszufinden, was sie wirklich wollen, würde Millionär.
„Ich liebe dich“, sagte er. „Das weißt du doch.“
Amy legte den Kopf wieder auf seine Brust und begann, mit dem Zeigefinger kleine Kreise auf seinem Bauch zu ziehen. Wenn sie so weitermachte, würde er spätestens in fünf Sekunden den Verstand verlieren. „Ich weiß, dass die Chemie zwischen uns perfekt ist“, argumentierte sie honigsüß. „Ich weiß aber auch, dass du absolut bereit warst, unsere Beziehung zu beenden, ehe du von dem Baby wusstest.“
Wieder seufzte Harry und fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs Haar. „Na gut, Rosenblüte, es steht dir frei, die Schlussfolgerung daraus zu ziehen, die dir am einfachsten erscheint. Aber das solltest du auf deiner Ich-weiß-Liste nicht vergessen: Ich habe auch Rechte, die dieses Kind betreffen. Und die werde ich nicht einfach aufgeben.“
Er spürte, wie sie in seinen Armen zitterte, doch war er überrascht, mit welcher Kraft und Ruhe sie Sekunden später an ihm Rache nahm.
„O Gott“, keuchte er und schloss die Augen.
Amy küsste sich ihren Weg von seinem Hals über die Brust und seinen Bauch hinunter. „Jetzt hilft dir auch kein Beten mehr, Harry Griffith.“ Sie schnurrte die Worte, doch nicht wie ein zahmes Kätzchen, o nein – dies war eine Löwin.
Harry stöhnte zufrieden, als sie von ihm Besitz ergriff.
Am nächsten Morgen wachte Amy in Harrys Bett auf. Sie hatte eine himmlische Nacht verbracht, aber jetzt, da sie allein dalag, kam sie schmerzhaft auf den Boden der Tatsachen zurück. Nichts hatte sich geändert, sie hatten keine Lösung gefunden.
Argwöhnisch richtete Amy sich plötzlich auf und blickte sich verzweifelt nach ihren Sachen um.
Wie gerufen trat Harry in diesem Moment ins Zimmer – mit einem Frühstückstablett.
„Wo sind meine Sachen?“, wollte Amy wissen.
Er grinste und setzte ihr das Tablett mit der Kaffeetasse, einem Teller voll frischer Früchte, die mundgerecht zerkleinert waren, und einem frischen Brötchen sowie einer Tageszeitung auf den Schoß. „Welche Kleidung?“, fragte er unschuldig.
„Die, die ich gestern
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