Ein pikanter Köder
Teilstücke vorhanden sind. Kommen Sie mir nicht mit Einwänden oder Fragen. Ich stecke bis zum Hals in Arbeit, und Sie sind anscheinend auch ziemlich beschäftigt. Kommen Sie mit ’runter und zeigen Sie mir das Gerät. Sie haben es nachweislich vor vier Monaten gekauft, und wenn es vollständig ist, gehe ich meiner Wege und halte Sie nicht länger auf.«
Ich zuckte mit den Schultern. »Da kann man nichts machen, Bertha. Entschuldigen Sie mich, Mr. Carson.«
Bertha rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Mir schwante, daß sie gleich mit irgendeiner Dummheit herausplatzen würde, und fiel ihr ins Wort. »Ist das alles, was Sie von uns wollen, Sergeant? Geben Sie sich zufrieden, wenn ich Ihnen die beiden Teilstücke zeige?«
»Das ist alles«, bestätigte Sellers und fügte nachträglich hinzu: »Wenigstens im Moment. Sie sind ein verflixt hinterhältiger Bursche, Donald, so daß ich mich lieber nicht festlege.«
Carson räusperte sich gewichtig, als wollte er eine längere Rede vom Stapel lassen.
Ich setzte mich in Bewegung und schlüpfte an Sellers vorbei durch die Tür. »He!« rief er. »Machen Sie keine Zicken!«
»Was meinen Sie damit?« fragte ich gekränkt.
»Glauben Sie bloß nicht, Sie könnten sich mit irgendeinem Hokuspokus aus der Klemme ziehen! Wir gehen zusammen hinunter, merken Sie sich das!«
Er machte kehrt, marschierte aus dem Büro und stieß die Tür mit einem Fußtritt zu.
Wir fuhren im Lift hinunter und liefen zum Parkplatz. Ich öffnete die Wagentür. »Das Ding liegt immer unter dem rechten Vordersitz«, erklärte ich, zerrte das Bündel hervor, schlug das Tuch auseinander und hielt Sellers die beiden Teile des Geräts unter die Nase.
Sellers grunzte. »In Ordnung. Das wäre erledigt. Sie können das Ding wieder verstauen.«
»Wer ist dieser Dowling?« erkundigte ich mich.
»Irgendso ein reicher Bursche, der im Strandmotel ein Stelldichein mit einem Flittchen hatte. Ich würde verdammt gern wissen, wer ihn beschattet hat und warum.«
»Glauben Sie, daß Sie’s herauskriegen?«
»Klar. Etwa ein Dutzend von diesen Geräten wurden hier in der Stadt abgesetzt. In zwei Stunden haben wir alle Käufer aufgespürt, und wenn einer von ihnen den Sender nicht vorweisen kann, dann haben wir unseren Mann gefunden.«
»Fein. Möchten Sie mir nicht noch irgendwelche Fragen stellen? Über Dowling beispielsweise?«
Der Sergeant lachte, nahm die zerkaute Zigarre aus dem Mund und fuchtelte mit ihr in der Luft herum. »Nein, ich möchte Ihnen keine Fragen über Dowling stellen. Ich weiß, daß Sie jetzt enttäuscht sind. Sie sind ein kleiner Schlaumeier, der mit Vorliebe den Dummen spielt, um nützliche Informationen zu ergattern. Aus allem, was Sie aufschnappen, schlagen Sie Profit. Ich kenne Sie, Donald. Wenn ich erst mal anfange, Sie auszufragen, antworten Sie mir mit Gegenfragen, und das Ende vom Lied ist, daß ich Ihnen für nichts einen Haufen Tips gebe, die Sie sich auf dem normalen Weg nicht verschaffen können. Ich will verdammt sein, wenn ich Ihnen über den Fall Dowling auch nur so viel verrate.« Er schnippte mit den Fingern und grinste mich an. »Gehen Sie jetzt schön in Ihr Büro zurück und benehmen Sie sich wie ein braver Junge, der seine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten steckt. Sonst zieht der Papa Ihnen die Hosen stramm, und ich brauche Ihnen wohl nicht erst zu sagen, daß das verdammt weh tut.«
Offenbar hoch befriedigt von seiner theoretischen Leistung, machte Sellers auf den Fersen kehrt und ging ohne Abschied davon.
Als ich im Büro aufkreuzte, empfingen mich die beiden anderen mit vorwurfsvollen Blicken.
»Ich habe ein paarmal versucht, dem Sergeanten zu erzählen, daß Sie sich für Dowling interessierten«, bemerkte Carson. »Aber Sie ließen mich nicht zu Wort kommen.«
Ich starrte Carson erstaunt an. »Daß ich mich für Dowling interessierte? Ich höre wohl nicht recht. Wie kommen Sie denn darauf?«
»Na, das trifft doch zu, oder etwa nicht?«
»Sehen Sie, Mr. Carson, wir wollen die Dinge nicht durcheinander bringen. Sie beauftragten uns damit, eine undichte Stelle in Ihrem Betrieb ausfindig zu machen. Sie verdächtigten vier Personen und standen anscheinend unter dem Eindruck, daß Dowling der Empfänger der internen Informationen war. Wie Sie sich vielleicht noch erinnern, wies ich Sie eigens darauf hin, daß wir Ihre Überzeugung von Dowlings Schuld nicht teilen könnten, solange sie nicht erhärtet wäre. Es war meines Wissens niemals die
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