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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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dann scharf die Zügel herum und gab dem Pferd die Sporen. Das verängstigte Tier schoss nur Sekunden vor der ersten Explosion durch das offene Tor. Schutt und Asche wurden aus dem Gebäude geschleudert; Holzsplitter zischten wie feurige Geschosse durch die Luft und regneten auf seinen Weg. Geschickt lenkte er sein Pferd durch die Trümmer und beschleunigte sein Tempo. Dane sah das brennende Holzstück nicht vom Himmel fallen, spürte nur den Schmerz, als es auf seinen Körper krachte und ihn vom Pferd warf.
     
    Whittingham schrak bei dem ohrenbetäubenden Krach aus dem Schlaf. Er sprang aus dem Bett, rannte so schnell ihn seine fetten Beine trugen zum Fenster und riss den Vorhang auf. Seine Augen weiteten sich bei dem Anblick. Alles, was er sehen konnte, waren hell lodernde Flammen vor dem Nachthimmel.
    Sein Lagerhaus!
    »Verdammt! Verfluchte Scheiße!«
    Er schnappte sich seine Hosen, schlüpfte hastig hinein und zog sie über sein Nachthemd. Dann griff er nach der Pistole, die er geladen in der Kommode aufbewahrte, steckte sie in den Hosenbund und raste aus dem Zimmer. Er würde Phillip umbringen! Phillip hatte seinen Anteil eingesackt, und es würde dem Bastard ähnlich sehen, seine Waren zu zerstören. Die Hauptbücher, dachte er panisch. Ich muss die verdammten Beweise sicherstellen. Nigel, der in seiner Hast beinahe die Treppe hinuntergefallen wäre, taumelte an die Tür. Er hielt kurz inne, um Luft zu holen und laut nach den Dienern zu rufen, damit sie seinen Wagen vorfahren ließen. Als er die Haustür öffnete und mit schief sitzender Nachtmütze und völlig verschwitzt hinausrannte, stolperte er und fiel die steinernen Stufen hinunter.
    »Wie nett von Ihnen, zu uns zu kommen, Whittingham.« Nigel hob den Blick von den Stiefelspitzen, die vor seinem Gesicht standen, und ließ ihn weiter nach oben wandern, bis er an dem Pistolenlauf hängen blieb, der auf seine Nase zielte. Der blonde junge Mann, der die Pistole hielt, lächelte. »Sie wollten nicht zufällig danach suchen, Sir?«, fragte er grinsend und schwenkte triumphierend die Hauptbücher.
    Nigel stöhnte. Das Lächeln des jungen Manns verschwand, und sein Gesichtsausdruck wurde kalt und hart. »Auf Befehl von Präsident George Washington klage ich Sie der Piraterie gegen die Vereinigten Staaten von Amerika an. Haben Sie mich verstanden, Sir?«
    Nigel rappelte sich mühsam hoch und spuckte Erde und Kieselsteine aus.
    »Wer sind Sie, und was gibt Ihnen das Recht …«
    »Das hier gibt mir das Recht, Sir.« Gaelan Thorpe wies die Dokumente vor, die seine Befugnisse bestätigten, verstaute sie dann wieder sorgfältig in seiner Jackentasche und befahl seinen Männern, dem fetten kleinen Tory Handschellen anzulegen.
     
    Dane, der auf einem Melkschemel hockte, lehnte seinen Kopf an den Türrahmen des Stalls und stieß zischend den Atem durch seine zusammengebissenen Zähne, als Duncan Salbe auf seinen Arm schmierte.
    »Sie sollte das hier versorgen, Sir«, bemerkte Duncan knapp, während er den Verband anlegte.
    Dane sah ihn von der Seite an. »Ich bezweifle, dass ihre Pflege in dieser Nacht sehr sanft wäre, Duncan.«
    »Es würde Ihnen recht geschehen, Sir.«
    Dane sah den alten Seemann leicht überrascht an. »Finden Sie im Ernst, ich hätte sie mitnehmen sollen?«
    Duncan dachte einen Moment lang über die Frage nach. »Nun ja, die Dame ist nicht wie andere Frauen. Sie ist eine echte Gefährtin und weiß sich zu behaupten.«
    »Sie ist meine Frau. Können denn nicht einmal Sie verstehen, dass ich ihr Leben nicht in Gefahr bringen darf?« Duncan lachte leise, während er die Enden des Tuchs scharf anzog. Dane zuckte zusammen und stieß seine Hände weg. »Erbarmen, alter Freund! Vielleicht wäre es weniger qualvoll, ihren Zorn zu erdulden.«
    »Ich sehe durch Ihre Augen, Junge«, sagte Duncan, während er aufstand, und sah den jungen Kapitän an. »Meine Meggie war wie Ihre Braut, voller Leben und Temperament, und wenn ich es zugelassen hätte, wäre sie den Engländern am liebsten persönlich mit ihre Töpfen und Pfannen zu Leibe gerückt. Aber sie hat auf andere Art gekämpft … indem sie Informationen schmuggelte.« Duncan, dessen Augen feucht wurden, als der Schmerz um seine Frau in ihm wieder lebendig wurde, wandte den Blick ab. Auch nach zehn Jahren reichte allein die Erwähnung ihres Namens aus, dass er weiche Knie bekam. »Ich konnte sie nicht daran hindern, das zu tun, was sie tun wollte … nein, musste, mein Junge. War ein bisschen so, als

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