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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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wollte man den neuen Tag hindern, am nächsten Morgen anzubrechen. Ihre Tess, Gott segne sie, hat Meggies Herz.« Mit einem liebevollen Lächeln sah er Dane an. »Sie haben ein gefährliches Leben geführt, mein Junge. Jetzt ist nicht die Zeit, ihre Frau um Ihres eigenen Seelenfriedens willen in Watte zu packen. Das wird ihre Liebe zerstören. Meggie und ich, wir hatten keine Gelegenheit, Frieden zu schließen, bevor sie …« Duncan schluckte schwer.
    Dane stand auf und drückte dem alten Mann bewegt die Schulter.
    »Ich werde auf Sie hören, Duncan, das schwöre ich.«
    Duncan wandte Dane den Rücken zu. »Und jetzt ab mit Ihnen, Junge.« Er schwenkte die Hand. »Sie wird mir den Kopf abreißen, wenn sie dahinter kommt, dass ich es war, der Sie von Ihren Armen fern gehalten hat.«
    Dane stieß sich von der Wand ab und lief zur Küchentür. Er konnte es kaum erwarten, sich mit Tess zu versöhnen. Er roch nach Rauch und verschüttetem Rum und spielte mit dem Gedanken, sich zu waschen und umzuziehen, bevor er zu ihr ging, aber das Verlangen, sie in die Arme zu nehmen, war stärker. Er nahm immer zwei der schiefen Stufen auf einmal und stieß die Küchentür auf. Die Männer, die in der Küche herumlungerten, atmeten einhellig auf, als sie ihn sahen, und ihre leisen Dankesworte an den Herrn wärmten Danes Herz.
    Sie hoben ihre Becher. »Auf Ihren großen Erfolg, Sir!«
    »Auf Mistress Blackwell«, dröhnte Aaron, »und ihre hervorragend zubereiteten – wie heißen die Dinger noch, Gaelan?«
    »Molotow-Cocktails, glaube ich, Mr. Finch.«
    »Sie ist nicht hier?«, fragte Dane, nachdem er sich rasch umgesehen hatte.
    »Nein, Sir. Sie hat sich noch nicht blicken lassen.«
    Einige Männer machten besorgte Gesichter. Dane nahm den Humpen, der ihm hingehalten wurde, spülte den Rauch aus seiner brennenden Kehle und drückte dann den Humpen Aaron in die Hand, während er aus der Küche ging. Er lief die Treppe hinauf und gab den Wachen das Zeichen, dass sie ihren Posten verlassen könnten.
    »Sie hat schon vor Stunden aufgehört zu fragen, ob wir sie nicht rauslassen können, Sir«, berichtete Sikes. »Aber vorher hat sie weiß Gott alles versucht.«
    Dane, der nur kurz nickte, fühlte sich noch elender wegen der Art, wie er sie behandelt hatte. Sie einfach einzusperren! Gott im Himmel, was hatte er sich bloß dabei gedacht? Er wartete, bis die Wachen die Treppe hinuntergegangen waren, bevor er den Schlüssel drehte und die Tür aufstieß. Er sah zum Bett. Die Decken waren verdrückt, und die Mulde im Kopfkissen verriet ihm, dass sie dort gelegen hatte. Er runzelte die Stirn, trat ein und rief ihren Namen. Sein Blick fiel auf das offene Fenster und dann auf die Stelle, wo er das schwarze Kleidungsstück hingeworfen hatte. In diesem Moment erkannte Dane, wie tief sie verletzt war. Tess war nicht mehr im Haus.

29
    Dane lief hastig im Zimmer hin und her und stöberte in ihren Kleiderkisten, um herauszufinden, was sie sonst noch angezogen und eventuell zu ihrer Verteidigung mitgenommen hatte. Oh, Tess, was habe ich getan? Ihm sank der Mut, als er feststellte, dass der Lederbeutel mit Werkzeug alles war, was sie bei sich hatte. Die Stirn an den Bettpfosten gelegt, verwünschte er seine Gefühllosigkeit und Härte. Erst jetzt begriff er, wie sehr sie sich danach gesehnt hatte, bei ihm zu sein – so sehr, dass sie ihr Leben bei ihrer Flucht aufs Spiel gesetzt hatte. Flucht! Er rieb sich die Stirn. Er hatte seine eigene Frau wie eine Gefangene behandelt. Lieber Gott, in welcher Verfassung war er gewesen, als er das getan hatte?
    Duncan hatte Recht; seine Bevormundung würde zerstören, was er und Tess hatten. Plötzlich versteifte er sich und sah zum Fenster. Wo in Gottes Namen ist sie jetzt?, dachte er bestürzt. Sie musste doch die Explosion gehört haben. Sie hätte längst zurück sein müssen. Wollte sie ihn mit ihrer Abwesenheit strafen? Ihn leiden sehen? Das tue ich, Liebste, das tue ich, dachte er, überwältigt von Schuldgefühlen. Du Narr! Es ist meine Schuld! Ich hätte wissen müssen, dass sie nie die Hände in den Schoß legen und Befehle annehmen würde. Von niemandem.
    »Sir?«
    Dane rührte sich nicht. »Sie hätten mir früher raten sollen, Duncan. Ich komme zu spät. Sie ist fort.«
    Duncan starrte ihn bekümmert an. »Unten ist jemand, der Sie sehen will, Sir.«
    »Schicken Sie ihn weg oder kümmern Sie sich selbst um die Sache.« Er winkte ab. »Ich muss meine Frau finden.« Dane ging zu seinem Koffer und nahm

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