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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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aussehende Messer, Stangen und Haken wurden gezogen und angriffslustig geschwenkt. Gegen sie.
    Das war eindeutig nicht das Begrüßungskomitee.
    Niemand rührte sich. Das Herz hämmerte. Den Bruchteil einer Sekunde fühlte sie sich an einen Besuch in Fort Wayne erinnert, wo alle, die hinter den hölzernen Palisaden lebten, redeten und auftraten, als würden sie vor Hunderten von Jahren leben. Sie hatten im Schweiße ihres Angesichts gearbeitet, alles mit der Hand gemacht, selbst über einer offenen Feuerstelle gekocht und es abgelehnt, das zwanzigste Jahrhundert auch nur zu erwähnen. War das hier dasselbe? Wie die Männer, die die Schlachten aus dem Bürgerkrieg nachspielten? Waren sie alle vollständig in ihre Fantasiewelt eingesponnen und hatten vergessen, dass es nur ein Spiel war? Tess musterte jedes Gesicht, die Finger, die sich um die Waffen spannten, und konnte bei keinem der Männer auch nur den Anschein von Realität entdecken. Das ist doch absurd, dachte sie panisch und warf einen Blick auf den Captain. Sie ging einen Schritt auf ihn zu und hob ihre Hand.
    »Kommen Sie, eine Hexe? Seien Sie nicht albern, Blackwell. Sagen Sie mir, dass Sie …« Eine Bewegung hinter ihm erregte ihre Aufmerksamkeit.
    Tess erstarrte mit ausgestrecktem Arm, die Augen kugelrund, unfähig, sich zu bewegen, als ein riesiger Haken, der am Ende eines straffen Seils baumelte, durch die Luft auf sie zugesaust kam.
    Dane flog herum und warf sich ohne zu zögern in den Weg der rasiermesserscharfen Sichel, packte Tess um die Taille und schirmte sie mit seinem Körper ab, während er sich im selben Moment auf das Deck fallen ließ, als sich der Messinghaken in den Bugspriet bohrte.
    Tess, der es bei dem harten Aufprall die Luft abschnürte, keuchte auf und atmete tief ein, um ihre Lungen wieder zu füllen. Sie zuckte zusammen, als ein stechender Schmerz von ihren Knien nach oben schoss. Die Stirn an die Deckplanken gelegt, wartete sie ab, dass sie wieder zu sich kam.
    »Sind Sie verletzt?«
    »Nein«, murmelte sie an das Holz. »Und Sie?«
    »Nein, nein, mir ist nichts passiert«, sagte er ungeduldig. »Sind Sie sicher, dass Sie unverletzt sind?«
    »Ja«, japste sie. »Obwohl es mir im Moment nicht gerade leicht fällt, Luft zu holen. Mann, Sie wiegen ja eine Tonne, Blackwell.«
    Seine Lippen zuckten kurz, als er sich von ihr schob und sich aufsetzte.
    Tess atmete tief ein, bevor sie sich vom Deck abstieß und sich ihren Zopf aus dem Gesicht strich. Gleich darauf hörte sie, wie er einen Fluch ausstieß, und spürte, wie er sie auf seine Arme hob. Er stand auf und marschierte zum Niedergang.
    »Lassen Sie mich los, Blackwell!«
    »Sie bluten.«
    Sie musterte die Ursache für ihre Schmerzen. »Aufgescheuerte Ellbogen, mehr nicht. Ich bin schon härter auf den Boden aufgeschlagen als eben.« Er zog verwirrt die Augenbrauen hoch, ging aber weiter »Ich kann allein gehen.«
    »Vermutlich, Lady Renfrew, aber ich will kein Risiko eingehen.« Noch vor einem Moment war er nicht einmal bereit gewesen, den Mund aufzumachen, um sie vor den lächerlichen Beschuldigungen seiner Crew zu verteidigen, und jetzt spielte er Sir Galahad! »Hören Sie gut zu, Captain Blackwell«, sagte sie leise. »Wenn Sie mich nicht augenblicklich loslassen, werden Sie erleben, wie viel von einer gottverdammten Straßengöre in mir steckt!«
    Ihr gekränkter Ton machte ihn stutzig, und er blieb stehen und setzte sie behutsam ab. Ihre Lippen waren verkniffen, und sie schien etwas sagen zu wollen, überlegte es sich dann aber anders und ging mit steifem Rücken zum Niedergang.
    Nach ein paar Schritten blieb sie stehen »Danke, dass Sie mich gerettet haben, Captain Blackwell«, murmelte sie mit gepresster Stimme, ohne ihn anzusehen, und ging dann weiter.
    Dane starrte die Luke noch lange, nachdem Tess sie hinter sich geschlossen hatte, finster an. Irgendwie hatte er ihre Gefühle zutiefst verletzt. Er wusste, dass sein Temperament mit ihm durchgegangen war, als sie auf den Bugspriet geklettert und er unnötig grob geworden war, aber als er den Haken auf ihr Herz zurasen sah, waren alle seine Bedenken wie ausgelöscht gewesen. Zum Teufel mit der lästigen Person, dachte er, als sein Erster Offizier zu ihm trat.
    »Nun, Mr. Thorpe?« Sein Blick hing immer noch an der Tür.
    »Es war Mr. Potts’ Station, Sir. Er behauptet, es wäre ein Versehen gewesen.«
    »Wohl kaum«, knurrte Dane und stürmte auf das Achterdeck.
     
    Tess kochte. Verletzt, zornig und erschüttert über

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