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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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verstehen Sie nicht, Duncan. Was ich gesehen habe, widerspricht allem, woran ich glaube. Und dass der Kapitän solch einen Akt billigt …«
    »Das tut er nicht.«
    Tess fuhr herum. »Was soll das heißen?«, fragte sie scharf. »Er hat es befohlen, oder?«
    Duncans Brust schnürte sich zusammen, als er ihre tränenverschmierten Wangen, die Ernüchterung in ihren Augen sah. »Der Kapitän, Miss, nun ja, es bekümmert ihn zutiefst, so harte Strafen anzuordnen, aber …« Er hob eine Hand, um ihre Frage abzuwehren. »Er muss es tun. Ob Sie verletzt wurden oder nicht, ist nicht der Punkt.«
    Er deutete fragend auf den Platz neben ihr, und sie nickte und raffte ihre Röcke um sich, als er sich neben sie setzte. Er stieß einen tiefen Seufzer aus, bevor er weitersprach. »Sehen Sie, Miss, auch wenn sich das Spill unter Mr. Potts’ Aufsicht gelöst hätte, ohne dass Sie gerade im Weg gestanden hätten, wäre er bestraft worden. Andernfalls würden die Männer annehmen, dass der Kapitän weder sein Schiff noch die Crew zu würdigen weiß. Und wenn er Befehle erteilte, würden sie nachlässig oder vielleicht gar nicht ausgeführt werden.«
    Wie eine Rüge, wenn man in seinem Job Mist baute, dachte sie. »Aber Mr. Potts sagte, er hätte es getan, weil er dachte, ich würde dem Kapitän etwas tun. Mehr Loyalität kann Blackwell doch kaum verlangen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Diese Loyalität hat er sich redlich verdient, das kann ich Ihnen versichern. Ich würde mein Leben für den Kapitän geben, wie jeder andere hier an Bord, und ich kann mehr Gelegenheiten aufzählen, als mir lieb ist, bei denen der Junge … äh, der Kapitän alles riskiert hat, um auch nur einen von uns zu retten.« Seine Augen leuchteten vor Stolz. »Ja, er ist ein anständiger Mann, Kind. Anständiger als alle anderen Kapitäne, unter denen die meisten dieser Männer früher gedient haben. Eine solche Fahrlässigkeit, wie sie Mr. Potts passiert ist, könnte gut und gern für uns alle den Tod bedeuten. Hören Sie auf meine Worte!« Er schwenkte energisch einen Finger, wurde dann rot und hüstelte verlegen. »Die Sea Witch ist darauf angewiesen, dass jeder Mann auf seinem Posten ist und ordentlich seine Arbeit macht, sonst ist sie zum Untergang verurteilt.«
    Tess starrte Duncan entgeistert an. Beam mich rauf, Scotty, dachte sie verzweifelt. »Duncan, das alles ist doch nicht echt. Es ist ein Spiel, ein Stück, und Sie sind alle Schauspieler. Es soll Spaß machen!«
    Der alte Mann blinzelte und zog seine Augenbrauen hoch. »Wie meinen, bitte?«
    »Blackwell ist doch nur ein gelangweilter, verwöhnter kleiner Junge, der im Geld schwimmt und zu viel Zeit hat, und Sie alle spielen bei seiner Fantasterei mit.« Ihr Ton war müde, resigniert.
    Er stand abrupt auf. »Ich weiß nicht, wie Sie auf diese absurde Idee kommen, aber auch wenn Captain Blackwell wohlhabend ist, hält er sich aus einem bestimmten Zweck in diesen Gewässern auf! Und ich kann Ihnen versichern, Lady Renfrew, dass er weder gelangweilt noch ein Müßiggänger ist!«
    Sie hakte an diesem Punkt ein, da ihr klar war, dass sie kein Eingeständnis der Maskerade zu hören kriegen würde. »Und worin besteht dieser Zweck?«
    Duncan wandte das Gesicht ab. »Es steht mir nicht zu, darüber zu sprechen«, murmelte er, ging dann quer durch den Raum zum Kabinettschrank und nahm zwei Tiegel und eine Flasche heraus. Ohne ein Wort zu sagen, kam er zu ihr zurück, und obwohl sie nicht darum gebeten hatte, versorgte er die Schwellung auf ihrer Schulter.
    »Ich möchte Mr. Potts sehen.«
    »Das wird der Kapitän nicht erlauben.«
    »Es interessiert mich nicht, was er erlaubt.«
    »Der Kapitän hat persönlich dafür gesorgt, dass die Wunden des Burschen versorgt werden.«
    Tess sah über die Schulter zu ihm. »Ach ja?«
    »Ich habe es Ihnen doch gesagt, Miss. Es hat ihn genauso krank gemacht wie Sie.« Er machte eine Pause, bevor er hinzufügte: »Es war der Kapitän selbst, der alle anderen Pflichten vernachlässigt hat, um Sie zu pflegen und Sie von diesem gefährlichen Fieber zu heilen, Kind.«
    Eine volle Minute lang ließ Tess diese Worte auf sich einwirken. Sie rieb sich die Stirn. »Ich bin so durcheinander, Duncan. Er war so gut zu mir, und dann diesen Auftritt mitzuerleben … ich finde, Sie alle gehen in dieser Sache zu weit. Blackwell könnte dafür ins Gefängnis kommen.«
    »Wohl kaum. Und glauben Sie mir, niemand an Bord würde auf diesen Gedanken kommen.« Einen Moment lang herrschte

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