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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Schweigen, dann sagte er leise: »Es war Ihr Ruf, den er schützen wollte.«
    Sie sah ihn aus großen Augen an. Mit einer Prügelstrafe?
    »Und ob es Ihnen gefällt oder nicht, Lady Renfrew, hier ist der Kapitän das Gesetz.«
    Das Gesetz. Offensichtlich gab es Regeln für dieses Spiel, die sie nicht kannte, die von allen anderen aber strikt eingehalten wurden. Tess erinnerte sich an das Geständnis des Maats. Er wusste, welche Strafe ihm blühte, bevor er den Haken losließ und somit seine Schuld eingestand. Jesus, was würden diese Männer noch für ihr Abenteuer tun?
    »Wie geht es Potts?« Sie konnte nicht anders, sie musste einfach Mitleid mit einer so gestörten Seele haben.
    »Er geht seiner Arbeit nach.«
    »Was? Das kann nicht Ihr Ernst sein! Er war schwer verletzt!« Sie wollte aufspringen, aber er hielt sie sanft zurück.
    »Er schätzt sich glücklich, statt der befohlenen zehn Hiebe nur zwei bekommen zu haben.« Er machte eine Pause. »Man muss Sie für Ihren Einsatz bewundern, Kind.«
    »Und verdammt viel hat es gebracht«, zischte sie, während er eine scharfe Lotion auf ihre Wunde träufelte. »Warum halten mich alle für eine Hexe, Duncan?« Sie musste an die Vernunft der Leute appellieren – soweit vorhanden –, um diese Sache einigermaßen in den Griff zu kriegen.
    Er zuckte die Achseln. »Man erzählt sich Geschichten … von Schätzen auf dem Meeresgrund, von Nixen aus der Tiefe der See, die Seeleute in den Tod locken, und alles, was sie von Ihnen wissen, ist, dass Sie aus dem Meer gekommen sind.«
    Ach, dachte sie erstaunt, Blackwell behielt also für sich, was er wusste. »Und weil sie dachten, ich könnte mit dem Delfin sprechen?«
    »Ja.« Er war mit der Versorgung ihrer Wunde fertig und trat einen Schritt zurück.
    Tess drehte sich zu ihm um, die Hände im Schoß verschränkt. »Ich kann es gar nicht, wissen Sie. Es war nur seine Reaktion auf mich. Er kann auf seine Weise kommunizieren …« Warum erklärte sie das überhaupt? So viel musste er doch auch über Tiere wissen. O Gott, sie fing an, so verquer zu denken wie die anderen!
    Duncan, der ihre wachsende Aufregung bemerkte, sagte: »Es bringt Glück, wenn ein Delfin einem Schiff folgt.«
    »Und eine Frau an Bord ist ein Fluch!«, ertönte es von der Tür. Die beiden blickten auf und sahen, wie der Kapitän hereinkam und mehrere Seekarten auf den Tisch warf. Sein Gesichtsausdruck zeigte, dass er wütend auf sie war.
    »Dann bringen Sie mich an Land.«
    »Ich wollte, es wäre möglich«, erwiderte Dane fast sehnsüchtig und winkte Duncan mit einer scharfen Geste zu sich. Der ältere Mann warf ihr einen mitfühlenden Blick zu, bevor er zum Kapitän ging. Die beiden sprachen kurz miteinander, dann wandte sich Duncan zur Tür, wo er noch einmal unruhig von einem zum anderen sah, bevor er sie allein ließ.
    Tess fühlte sich ein bisschen schuldbewusst. Ein ganz kleines bisschen. Sie hatte sich in die Vorgänge auf seinem Schiff eingemischt und ihm vor der Crew ein paar hässliche Dinge an den Kopf geworfen und jetzt … Jesus, es war nicht zu übersehen, dass ihre Gegenwart nicht länger erwünscht war. Nicht, dass sie es je gewesen wäre, dachte sie, während sie sich langsam erhob. Warum war das so schlimm? Weil das ihre Party ist und du der ungebetene Gast bist oder vielmehr eine Hexe. Aber das änderte nichts daran, was sie von der Auspeitschung hielt. Ihr Blick wanderte über den Boden und an seinen Stiefeln hinauf, bis er auf diese gefährlichen Augen traf. Sein Körper war stocksteif, und in seinem Kiefer zuckte ein Muskel.
    »Ihre Schulter?« Es klang wie ein Befehl.
    »In Ordnung.«
    »Gut. Es war ausgesprochen töricht von Ihnen, sich in diese Situation zu begeben.«
    Sie kam in Rage. »Hören Sie, Blackwell, es tut mir Leid, dass ich Ihnen den Spaß verdorben habe, aber …«
    »Spaß! Sie glauben wohl, ich mache hier Ferien?« Sein scharfes Lachen ließ sie zusammenzucken. »Mädchen, Sie sind eindeutig das seltsamste Geschöpf, das mir je begegnet ist. Ein Mann versucht sie umzubringen, und Sie verteidigen ihn, lassen sich für ihn schlagen! Jede andere Frau würde darauf bestehen, dass er gehängt und gevierteilt wird!«
    »Das ist abstoßend!«
    »Ah, wie schön, zumindest Ihre Meinung über mich hat sich also nicht verändert.« Beißender Hohn lag in seiner Stimme.
    »Warum befahren Sie die westindischen Gewässer?«
    Etwas flackerte in seinen hellen Augen auf. »Das, Madame, geht Sie nichts an.«
    Das saß. Tess, die das

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