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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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das Deck berührte.
    Masten knisterten und brannten, Rundhölzer krachten auf das Deck, und doch schien die rauchgeschwängerte Luft unvermittelt stiller zu werden, als die beiden Kapitäne in Kampfstellung gingen und Seeleute hastig beiseite sprangen, um Platz zu machen. Bennetts Degen sauste mit einem hohen singenden Ton durch die Luft, aber Dane wehrte die Klinge des anderen mit seiner eigenen ab und stieß den Mann mit einer kurzen Drehung des Handgelenks zurück. Bennett parierte, sprang vor und nahm Danes Hiebe frontal entgegen. Er hatte den berüchtigten Kapitän und seine Fähigkeiten, sein Schiff zu manövrieren, unterschätzt. Die SeaWitch war wie ein Phantom spurlos in der Nacht verschwunden, um wieder aufzutauchen, als es ihrem Herrn beliebte. Bennett spürte, wie Panik in ihm aufstieg, als er in diese hasserfüllten Augen sah. Der Mann wollte Blut sehen – das von Phillip, aber wie es schien, würde er sich fürs Erste auch mit seinem, Bennetts, zufrieden geben. Er schwang fieberhaft seinen Degen und ließ die Klinge um Haaresbreite vor Blackwells Brust tanzen.
    Dane wehrte den Streich auf sein Herz ab, aber die Spitze der Klinge streifte ihn, schlitzte sein Hemd auf und zog einen feuerroten Striemen über seine Schulter. Tess, die erwartete, dass Dane zu Boden gehen würde, schnappte nach Luft, aber er zuckte nicht einmal zusammen. Seine Haltung blieb entspannt, seine blassgrünen Augen schmal und scharf. Wieder klirrte Metall, und wie ein Maler, der eine Szenerie hinwirft, schwang Captain Blackwell mit kühler Meisterschaft seinen Degen, als wäre der massive Stahl leicht wie eine Feder.
    Dane kämpfte erbarmungslos weiter und zwang Bennett, zum Heck zurückzuweichen. Obwohl er kaum kleiner war, ließen die Kräfte des anderen, der durch seine schwere Kleidung in seiner Bewegungsfreiheit behindert war und sich mehr anstrengen musste, allmählich nach, und mit jedem Stoß, den er parierte, rückte Dane näher. Bennetts Beine berührten die Heckreling, und mit aller Kraft, die ihm geblieben war, machte er einen Ausfall.
    Aber der dunkle Kapitän fing die dünne Klinge blitzschnell mit seinem Toledo-Stahl ab. »Sie waren daran beteiligt, nicht wahr?«, sagte er dem Mann ins Gesicht, Heft an Heft.
    Bennett grinste sadistisch. »O ja. Desirée war eine richtige Wildkatze, Blackwell. Sie schrie die ganze Zeit nach Ihnen um Hilfe.«
    Ein tiefes Grollen drang aus Danes Brust, während sich seine Lippen bösartig verzogen. Bennett spannte die Muskeln an, um den Mann abzuwehren. Phillip hat sich geirrt, dachte Bennett. Blackwells Schiff kann nicht vernichtet werden, aber der Mann selbst ist eine andere Sache, entschied er im Vertrauen auf seine Erfahrung mit dem Degen.
    »Phillip hat mir zugesichert, dass ich Ihr Geld behalten darf«, knurrte er und warf sein Gewicht nach vorn, um Dane aus dem Gleichgewicht zu bringen. Es funktionierte nicht.
    Eine schwarze Augenbraue wurde hochgezogen. »Das dürfte schwierig werden«, sagte Dane beißend. »Denn Sie werden mausetot sein.«
    Etwas flackerte in Bennetts Augen. »Wollen Sie darauf wetten, Blackwell?«
    Tess verschluckte sich beinahe an ihrer Zunge, als ihr Blick auf den Mann mit Turban fiel, der sich von hinten an Dane anschlich, eine bösartige Machete hoch über seinem Kopf schwingend.
    »Dane! Hinter dir!«, schrie sie, aber ihre Worte gingen im Kampfgetümmel unter. Niemand griff ein, und Dane konnte die aufgeregten Rufe seiner Männer nicht hören. Ihr Puls stockte, als sich ihre Finger krampfhaft um die Taue schlossen. O Gott, hilf ihm! Bitte! Er wird sterben! Tess tat das Einzige, was sie tun konnte. Sie machte sich zum Sprung bereit.

11
    Ohne lange zu überlegen, warf Tess die Arme nach hinten und stieß sich ab. Ihre zierliche Gestalt schoss wie eine Sternschnuppe durch die Nacht, als sie zum Besanmast der Brigg flog. Sie sprach ein stummes Gebet, da es um eine größere Distanz ging, als sie sich je zugetraut hatte, und dankte Gott, als sie das Rundholz zu fassen bekam. Zehn Punkte für Ausführung, Renfrew.
    Den Unterleib an die dicke Querstange gepresst, spreizte sie die Beine und schwang sich mit schnellen und doch geübten Bewegungen herum, bis sie rittlings auf dem Rundholz saß, dann die Beine zurückschob und sich mit den Knöcheln vom Mast abstieß. Sie langte nach einem Tau, zog einmal daran, um sich zu vergewissern, dass es gesichert war, und schlang es durch ihre Schenkel und um ein Bein. Als sie sich ein wenig zurücklehnte, um besseren

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