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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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betrachtete, wünschte, sie könnte ihn ganz sehen, könnte jede Stelle seiner feuchten, glatten Haut berühren, sowie er wieder unten war, und es kümmerte sie nicht im Geringsten, ob es die anderen wussten.
    Ihr Blick fiel auf die aufgewühlten grauen Wogen, und ihre Augen wurden riesengroß, als sie sah, wie die See anschwoll und sich immer höher auftürmte.
    »Herr im Himmel!«, keuchte sie. »Duncan, sehen Sie nur!«
    Hilflos sah sie mit an, wie die Wasserwand zu verharren und über der Fregatte zu schweben schien, wie ein Raubtier, das jeden Moment zuschlagen würde.
    »Nicht!«, schrie Duncan und zog sie zum Niedergang, als sie sich zum Mast wandte.
    »Dane!«
    Die Woge schlug über ihnen zusammen, und ihre ungebändigte Kraft jagte Tonnen von Meerwasser über die Fregatte. Fässer lösten sich aus ihrer Vertäuung, Menschen schlitterten über das Deck, krachten an die Reling und kämpften verzweifelt darum, wieder auf die Beine zu kommen, um dem rollenden Gut auszuweichen. Die Fässer barsten, und ihr Inhalt wurde über das Deck und ins Meer geschleudert. Tess und Duncan klammerten sich krampfhaft an den Türrahmen, beteten, dass er der Wucht der Wassermassen standhalten würde. Tess’ Gedanken galten allein Dane. Spanten ächzten, Taue knarrten, Männer schrien nach ihren Gefährten, ihrem Kapitän. In einem Moment war alles vorbei; die Dünung ging ruhiger, auch wenn der Wind noch immer die Zähne zu zeigen schien. Tess würgte und hustete, sog in tiefen Zügen Luft in ihre Lunge und wischte sich das Wasser aus ihrem Gesicht. Ihr Blick flog zu Dane, und sie stieß einen herzzerreißenden Schrei aus.
    Er hing in der Luft, das Seil um Beine und Oberkörper geschlungen, und wurde vom Wind an den Mastbaum und die Segel geschleudert. Das Rundholz des Bramsegels war geborsten, und Dane baumelte hilflos herab, außerstande, die Stange mit seinen Händen zu greifen. Tess rannte zum Mast und kletterte in die Wanten, ohne auf die Stimmen zu achten, die sie zurückhalten wollten. Gaelan jagte ihr nach. Das Ende des Seils hatte sich um den Großmast gewunden, und ein Matrose versuchte bereits, es freizubekommen.
    Tess’ Füße fanden Halt im Tauwerk. Sie kletterte weiter. Ein plötzlicher Windstoß ließ sie abrupt mit dem Schiff in die Höhe schießen. Es war, als wollte man senkrecht eine Hängebrücke erklimmen, während jemand darauf herumsprang. Dann begann es zu regnen. Ganze Sturzbäche ergossen sich auf das Schiff. Tess kletterte weiter.
    »Nicht, M’lady!«, brüllte Gaelan, als sie sich auf das Querholz des Kreuzsegels setzte wie ein Kind auf eine Schaukel. Tess klammerte sich an die schwankende Rahe. Gaelan begann mit dem Aufstieg.
    »Nein! Kommen Sie nicht rauf!«, rief sie zurück. »Sie ist gesprungen und wird uns beide nicht tragen!« Sie zeigte auf das gesplitterte Holz. »Sie müssen unter mich kommen!« Sie wies nachdrücklich auf die genaue Stelle. »Lehnen Sie sich aus den Wanten heraus und halten Sie sich bereit, ihn auf mein Kommando aufzufangen!« Der Regen peitschte ihre Wangen und strömte ihr in den Mund. Sie rieb sich die Augen mit dem Ärmel ab, um besser sehen zu können, aber es nützte kaum etwas; ihre Kleidung war völlig durchnässt.
    »Scher dich runter, verdammt noch mal!«, tobte Dane.
    Ihr Blick schoss über ihre Schulter zurück zu der Stelle, wo er hing, ungefähr einen Meter unter ihr. Hässliche rote Striemen zogen sich über seine Brust und seine Arme, wo das Seil seine Haut aufgeschürft hatte.
    »Vergiss es!«, schrie sie zurück. Vereinzeltes Lachen ertönte.
    Blut strömte aus einem Schnitt in seiner Stirn, und Tess fiel auf, wie glasig sein Blick war. Nicht mehr lange, und er würde das Bewusstsein verlieren. Das Schiff wurde von jähen Windstößen gebeutelt, und sie klammerte sich fest. Entsetzt sah sie, wie der Quermast wie eine gewaltige Peitsche durch die Luft schlug und Dane an das Segel geworfen wurde. Sie hörte ihn vor Schmerz stöhnen und rief: »Dane! Dane!«
    Keine Antwort.
    Sie rieb sich das Wasser aus den Augen und blinzelte. »Blackwell, antworte mir gefälligst!«
    »Das klingt nach einem ›sonst …‹, Liebste.« Seine Worte klangen undeutlich.
    Sie schlang beide Arme um den schwankenden Mast. »Da hast du verdammt Recht«, brachte sie mit einem schwachen Lächeln heraus.
    Sie glaubte zu hören, dass er sie ein freches Stück nannte, war sich aber nicht sicher.
    Dane hob den Kopf. Alles drehte sich um ihn herum; das Geräusch der tosenden Wellen und

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